So unrecht hat markus1234 nicht. Toney sah natürlich untrainiert aus und schien körperlich absolut nicht auf der Höhe, derart überbewerten darf man das aber auch nicht. Wer glaubt, dass auch in diesem etwas bolligen Körper kein Training steckt, unterschätzt die Fitness, die man wie im Boxen so auch in jeder anderen Sportart mit Konditions-, Kraft-, Schnelligkeitsanteil benötigt. Ohne das geht es nicht, und sei es nur dass Toney durch das Doping seine Verletzung schneller auskurieren konnte, es half ihm unstrittig dabei, für den Kampf gegen Ruiz körperlich in einen Zustand zu kommen, in dem er bestehen konnte. Auf diesem Weg dorthin zur wettbewerbsfähigen Fittness nahm er illegale Mittel und ließ sich erwischen. Das ist sein Fehler und sollte einer anerkannter Boxkomission (oder sonstwelcher zuständiger Instanz) mehr entlocken als das bißchen Strafe, was dabei heraussprang.
Einer der Aufgaben eines Sportverbandes oder des Dachs der jeweiligen Sportart ist und bleibt die Kontrolle der einzuhaltenden Regeln. Wie nun etwaige Abweichung von Fall zu Fall entstehen, muss selbstverständlich geprüft werden und kann Einfluss auf die Beurteilung des Einzelfalls haben, aber die Grundlagen, das Gerüst für den regelbaren Ablauf darf nicht in Frage gestellt werden werden. Mit solchen schwammigen Sperren wie eine gegen Toney ausgesprochen wurde, setzt man sich nicht nur über das Gerüst hinweg, sondern untergräbt es. Schade um den Sport, könnte man meinen. Man kann sich aber auch an den wenigen Big-Money-Fights ergötzen, egal wie sie zustande kamen. Beides möglich.