Guiseppe Verdi - Aida
Kölner Oper in der Inszenierung von
Johannes Erath
Meine Eltern sind nach Köln gekommen, um sich das anzusehen. Hatten mich vorab gefragt, ob ich nicht mitkommen möchte und ich dachte: "Why not?", punktete mir das Wochenende dienstfrei und ließ mich einladen. Bin ja nicht so der Opernfreak, aber Aida ist ja durchaus bekannt, hat eine Menge Hits, so dass ich mich davon durchaus angesprochen fühlte.
Und: Ich fand es absolut klasse! Dazu hat die Inszenierung eine ganze Menge beigetragen. Hierzu der Kölner Stadtanzeiger (um zu erahnen, wie das ausgesehen hat):
http://www.ksta.de/html/artikel/1295259816662.shtml
Mein Vater hätte sich sicherlich mehr Ägypten gewünscht, aber meine Mutter und ich kamen mit den Kulissen und ungewohnten Kostümen sehr gut klar.
Gesanglich gab es kaum etwas auszusetzen. Im Vergleich zu der vom KStA rezensierten Premiere war die Aida (Hui He) auch schon zu Beginn in Topform (für sie gab es mehrfach Szenenapplaus). Der Radames fiel da schon eher ab, doch Jovita Vaskeviciute als Amneris war herausragend (ich fand es schon beinahe unfair, dass man ihr weniger Szenenapplaus zudachte, als der Aida).
Wobei die Duette von Aida und Radames besser funktionierten, weil Frau Vaskeviciute im Duett den jeweiligen Partner / die Partnerin verblassen ließ.
Der Chor marschierte vor dem Triumphmarsch von hinten durch die Zuschauerränge und sorgte für akkustischen Surroundeffekt.
Die Kulisse bestand aus vier verschiedenen großen Flächen, die unterschiedlich zusammengefügt, verstellt, mal als Ebenen, mal als Wände, mal umgedreht, mal schräg, den Hintergrund zur jeweiligen Szenerie bildete.
Und Verdis Ägypten als christlich-klerikalen totalitären Staat abzubilden, hatte einfach was und war hinsichtlich der bekannten Story keinesfalls unstimmig.
10/10