Cybeth1
Nachwuchsspieler
Der Trainer kennt die Stärken und Schwächen seiner Mannschaft und stellt dementsprechend auf. Jogi stellt seine Werkself immer nach dem Gegner auf, ohne die eigenen Stärken seiner Werkself mit ein zu beziehen. Das hat man heute wieder deutlich gemerkt. Die Algerier sind sehr stark heißt es, also wird erst mal vorsichtig Tiki Taka gespielt und auf Beamten Fussball eingestellt und abgewartet, was der Gegner macht. Dann worschelt man sich durch die erste Halbzeit und hat immer noch die Büxe voll und traut sich nichts zu und traut auch seinen eigenen Spielern und deren Fähigkeiten nicht über den Weg. Plötzlich merkt man ab der 70 Min, och, die Algerier sind doch nicht so doll und müde und dann fängt man langsam an, an sich selbst zu glauben.Ist halt schade, dass man die KO Phase nicht mehr als das wahrnimmt was es ist. Spiele, die von Tagesform bestimmt werden, bei denen es nicht darum geht irgendwen oder was zu dominieren, sondern einfach nur zu gewinnen.
Stattdessen geben wir alle unseren Senf dazu und meinen, dass genau unsere Taktik die beste sei, vergessen aber dabei das eine andere Taktik auch dazu führt, dass der Gegner wiederum anders spielt. Ich will nicht sagen, dass unsere Taktik perfekt war, aber der automatische Rückschluss, dass es besser gelaufen wäre, wenn Löw so oder so aufgestellt hätte, ist auch verkehrt. Es ist außerdem super seltsam die Taktik von Löw zu kritisieren, wenn man überhaupt keinen Input hat von Löw selbst. Anscheinend weiß keiner hier welche Vor- und Nachteile diese Taktik bringt. Was bewirkt diese beim Gegner ? Welches Ziel will man damit erreichen ? Ist der Vorteil den man dadurch bekommt, größer als der Nachteil den man dadurch erhält ? Sind andere Spieler dazu in der Lage, dies umzusetzen oder nicht ? Ich dachte wir befinden uns mittlerweile beim Profisport, wo es um Detailarbeit und kleine Nuancen geht.
Ich habe gerade im E-Sports Bereich gelernt, dass man zuallererst die Feinheiten, Stärken und Schwächen eines jeden Systems, einer jeden Taktik kennenlernen muss, bevor man ein Urteil darüber abgeben kann, was besser ist und was nicht. Und auch da gibt es nicht immer besser oder schlechter, sondern Vorlieben für bestimmte Taktiken. Wir reden hier nur über eigene Taktiken, wir reden noch nicht mal über die Taktik des Gegners (Counter moves), Tagesform der jeweiligen Mannschaft oder gar Psyche.
Wenn man sich den US-Sport mal anschaut (im Fussball auch), dann fallen da ständig Aussagen wie "wir kennen den Gegner und wissen wie er spielt". Das führt doch zu zwei Wegen. Entweder man ändert seine Taktik, hofft darauf, dass der Gegner sich darauf nicht schnell genug einstellen kann und kann sich somit einen Vorteil erspielen oder man behält die Taktik bei, vertraut auf die eigene Stärke und Eingespieltheit des Systems. Auch da sollten jedem die Vor- und Nachteile der beiden Varianten jedem ersichtlich sein. Ich glaube darum nicht, dass sofort ersichtlich ist, welcher Weg der bessere ist, wenn man nicht alle Details kennt. Das Ändern des Systems kann dazu führen, dass es dem Gegner in die Hände spielt, man nicht so sehr damit vertraut ist und bestimmte Mechanismen auf einmal nicht greifen. Das Beibehalten könnte bewirken, dass der Gegner schon eine Gegentaktik gefunden hat und man auf diese mit der eingespielten Taktik keine Antwort findet.
Wie sind also die Erfolgsaussichten des eingeschlagenen Weges ? Wie wahrscheinlich ist es, dass der Gegner eine passende Taktik findet und diese auch fehlerfrei ausspielen kann ? Wie wahrscheinlich ist es, dass die neue Taktik aufgeht und man den gewünschten Erfolg hat ? Alles viele kleine Detailfragen, aber für mich ziemlich entscheidend.
Wie es hier im forum weiter geht wird wohl klar sein. Alle werden weiter machen wie immer und egal wie der Ausgang der WM ist, irgendjemand wird sich bestätigt fühlen und jemand anderes wird sich für seine Aussagen schämen. Wer dieses Programm haben will, der soll nur machen.
Jogi ist das Hauptproblem und zum Teil die Spieler. Er kann die Truppe nicht richtig motivieren oder die nehmen den nicht ernst und die meisten Spieler machen auch nicht unbedingt den Eindruck, WM werden zu wollen.