Maradona ist verstorben


Eric

Maximo Lider
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Maradona blieb eigentlich immer wie er war. Er hat sich nicht darum gekümmert wie ihn Medien oder andere A-Löcher sehen oder skandalisieren wollten. Er war ziemlich normal in all seinen Emotionen. Ein echter Mensch, den es heute immer weniger gibt.

So sehe ich das auch. Pelé hat historisch gesehen den Vorteil, dass er ein sehr umgänglicher intelligenter Typ war, dessen Nähe die Mächtigen, Reichen und Schönen gesucht haben und er auch die ihre. Pelé konnte so schon während seiner aktiven Karriere den Mythos vom besten Spieler aller Zeiten mitkreieren. Maradona war immer der authentische Typ von der Strasse geblieben, mit all seinen Brüchen und Widersprüchen. Immer zwischen Größenwahn und Selbstzerstörung. Sowas wie Image-Pflege hat er nie betrieben. Kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen, bei einem Sportler dieser Größenordnung. Da ist fast alles Inszenierung und werbetechnisch genau abgewogen.
 

speedclem

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der große maradona.
sein verlust zeigt mal wieder, was für stinos im heutigen fußball unterwegs sind. glattgebügelte bubis mit millionen im monat.
der große maradona. genie und wahnsinn so dich beieinander. eigentlich war er der "fuß gottes".
 

Super-Grimm

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So sehe ich das auch. Pelé hat historisch gesehen den Vorteil, dass er ein sehr umgänglicher intelligenter Typ war, dessen Nähe die Mächtigen, Reichen und Schönen gesucht haben und er auch die ihre. Pelé konnte so schon während seiner aktiven Karriere den Mythos vom besten Spieler aller Zeiten mitkreieren. Maradona war immer der authentische Typ von der Strasse geblieben, mit all seinen Brüchen und Widersprüchen. Immer zwischen Größenwahn und Selbstzerstörung. Sowas wie Image-Pflege hat er nie betrieben. Kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen, bei einem Sportler dieser Größenordnung. Da ist fast alles Inszenierung und werbetechnisch genau abgewogen.

Schön beschrieben!
Ich war zu Anfangs gegen Maradona, weil er am Superstar-Status meines Lieblingsspielers Zico kratzte. Bei der WM 82 ging er dann auch noch mit der roten Karte unrühmlich vom Feld. Da hielt ich ihn für einen hochtalentierten Hype, der aber nie wirklich etwas reißen würde...

Was er danach in seiner Peak ablieferte war einfach nur unfassbar! Das war Spielfreude, Talent, Instinkt und Können wundersam in einer Person konzentriert. Unheimliches Charisma und wahnsinnige Ausstrahlung auf dem Platz, was seine Mitspieler mitriss und ihn trotz oder gerade wegen dieser fehlenden Peléschen Angepasstheit zum absoluten Leader auf dem Platz machte.
Mit 16 bereits Profi und Ernährer der Familie musste er viel zu früh erwachsen sein und hat sich wie durch ein Wunder sehr lange diese kindliche Verspieltheit, die Ausdruck seiner Genialität war, bewahren können. Das Life is Life Video (ich beneide Shafran darum, das 'life' erlebt zu haben) bringt das nonchalant wunderbar zum Ausdruck.
Auf eigenartige Weise brachte er auch noch den nötigen Ehrgeiz und die Siegesmentalität mit. Oft sind ja gerade das die Eigenschaften, die den Übertalenten abgehen.

Diese Dominanz des Spiels mit Neapel und in der Nationalmannschaft habe ich in dieser Form nie wieder erlebt und bin sehr dankbar, diese Karriere mitverfolgt zu haben. Für mich wird er immer der GOAT bleiben.

Dass er in diesem Umfeld als junger und unbedarfter Typ einigen Verlockungen erlegen ist, halte ich für nur folgerichtig. Ich nehme ihm das nicht übel, es tat mir nur immer leid, diese zwanghafte Selbstzerstörung zu sehen. Umso schöner, erleben zu können, wie er sich auf seinem Spielplatz weiterhin kindlich austoben konnte.

Ich hoffe einfach, dass er auch nach der Karriere bis zuletzt schöne Phasen in erleben konnte.
Traurig, dass einen die Ikonen, die einen das Leben lang begleitet haben eben doch vergänglich und auf einmal nicht mehr da sind.

Danke für alles!
 

MadFerIt

Apeman
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So sehe ich das auch. Pelé hat historisch gesehen den Vorteil, dass er ein sehr umgänglicher intelligenter Typ war, dessen Nähe die Mächtigen, Reichen und Schönen gesucht haben und er auch die ihre. Pelé konnte so schon während seiner aktiven Karriere den Mythos vom besten Spieler aller Zeiten mitkreieren. Maradona war immer der authentische Typ von der Strasse geblieben, mit all seinen Brüchen und Widersprüchen. Immer zwischen Größenwahn und Selbstzerstörung. Sowas wie Image-Pflege hat er nie betrieben. Kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen, bei einem Sportler dieser Größenordnung. Da ist fast alles Inszenierung und werbetechnisch genau abgewogen.
solche argumentationen werde ich aber auch nie verstehen. maradona war ein genialer fußballer. aber er war auch ein koksender doper (und damit betrüger), um es mal auf den punkt zu bringen. um das authentisch zu finden, muss man schon eine sehr verklärte sicht auf die vergangenheit haben. koksen und dopen ist eigentlich sehr fernab der gesellschaftlichen normen. ihn als authentisch zu glorifizieren, bagatellisiert diese süchte und stellt sie irgendwo auch als erstrebenswert da, wenn man gleichzeitig sagt, wie glattgebügelt die spieler heute sind. eigentlich ist maradona abseits des platzes zu bedauern, aber nicht als authentisch zu glorifizieren.
 

Big d

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R.I.P.

Argentinien mit drei Tagen Staatstrauer.

Bin gespannt was mal passiert, wenn bei uns Fussballer sterben.

Zweifelsohne ein ganz großer auf den Platz, nur neben diesen hat er viel bei mir auch wieder zerstört. Und das überwiegt leider.

Fußball hat in Südamerika auch einfach noch einen anderen Stellenwert. Klar in Europa ist es auch riesig, aber in Argentinien und Brasilien ist Fußball einfach Religion, auch weil diese Länder viele Probleme hatten und Fußball eine der wenigen positiven Sachen ist die man auch bei Militärdiktatur, Hyperinflation und Armut noch genießen kann. Die besten Fan Szenen gab es immer dort wo die Leute neben Fußball nicht viel anderes hatten, das war ja früher in England auch so mit Arbeiterstädten wie Manchester und Liverpool.

Gerade zu Maradonas Prime ging es Argentinien ja nicht gut und da war er eine der wenigen positiven Dinge auf die man damals stolz sein konnte und an dieses Gefühl erinnern sich die Leute trotz seiner Verfehlungen.

Daher haben so Leute wie Maradona und Pelé in diesen Ländern einen ganz anderen Stellenwert als Stars in Europa oder den USA
 
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Super-Grimm

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solche argumentationen werde ich aber auch nie verstehen. maradona war ein genialer fußballer. aber er war auch ein koksender doper (und damit betrüger), um es mal auf den punkt zu bringen. um das authentisch zu finden, muss man schon eine sehr verklärte sicht auf die vergangenheit haben. koksen und dopen ist eigentlich sehr fernab der gesellschaftlichen normen. ihn als authentisch zu glorifizieren, bagatellisiert diese süchte und stellt sie irgendwo auch als erstrebenswert da, wenn man gleichzeitig sagt, wie glattgebügelt die spieler heute sind. eigentlich ist maradona abseits des platzes zu bedauern, aber nicht als authentisch zu glorifizieren.

Authentisch heißt nicht mit allen Normen konform gehen.
Meines Wissens wurde er mit Ephedrin überführt. Bin strikt gegen Doping, aber Ephedrin ist jetzt auch nicht hardcore. Kann mir vorstellen, dass, wenn man genau hinsehen würde, noch ganz andere Dinge im Profifußball zum Vorschein kämen.
 

Michael der Echte

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Maradona war sicherlich einer der größten Spieler die der Fußball je hervorgebracht hat. Er war aber auch eine Sozialstudie, gib einen relativ ungebildeten Menschen aus sehr ärmlichen Umfeld viel Geld. Im Grunde wie bei einem Lottogewinner oder Boris Becker. Ich habe seine Art zu spielen sehr respektiert, obwohl ich als Jugendlicher immer für Kalle war, und er der große Widersacher vorallem bei den WM's 82 und 86. Er hat einer Stadt in Süditalien ein unglaubliches Selbstwertgefühl gegeben, das bis heute wirkt. Leider hat er sich dort auch mit der oraganisierten Kriminalität eingelassen und ist zum Junkie geworden, was letztendlich auch für seinen Niedergang verantwortlich war. Es war schwierig den Schritt vom großen Babo zum Normalo hinzukriegen, seine Trainerstationen zeugen davon. Beckenbauer wurde Gott gleich in Deutschland. Pele war immer ein Gott in Brasilien und Maradona hat seinen Sockel Schritt für Schritt selbst abgetragen. Einige sind der Meinung das er immer er selbst geblieben ist, ich sehe das nicht so, er hatte ein Aufmerksamkeitsdefizit und das hat ihn leider zu einem skurillen alternden Spinner/Junkie gemacht. Man kann wahrlich sagen er hat alle Höhen und Tiefen erlebt. Ein großartiger Fußball und leider ein gescheiterter Mensch.
 

Big d

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Wobei das mit dem armen Menschen aus dem Ghetto der durchdreht weil er Geld bekommt imo auch ein Klischee ist.

Natürlich ist es schwieriger wenn man aus armen Verhältnissen kommt und nie gelernt hat mit Geld umzugehen etc und dann wird man mit dieser Welt konfrontiert, aber in erster Linie ist Maradona erstmal an seiner Drogensucht gescheitert und Suchtkrankheiten können den Schulabbrecher aus nem Ghetto Vorort von Los Angeles genauso treffen wie einen Milliardenerben mit Uni Abschluss oder einen manager

Maradona war sicher nicht der gebildetste und vernünftigste, aber darauf seine Suchtprobleme zu führen finde ich doch klischeehaft.
 

Wurzelsepp

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Am Schluss ist es ganz einfach:

Auf dem Platz war er zu Hause, da war er einer der Grössten aller Zeiten.

Neben dem Platz ist er gescheitert, warum auch immer: Druck, mangelnde Ausbildung, schlechte "Berater" und "Freunde", kein Umgang mit Geld, Einsamkeit...

Übrigens wird es wohl nie mehr einen Sportler geben, der von einer Stadt so verehrt und geliebt wird wie Maradona in Neapel. Einzig Jordan/Chicago sowie Gretzky/Edmonton kommen mir da in den Sinn, aber auch dort wird nicht so ein Ding drum gemacht... hängt sicher auch mit der Menalität und der Symbolik "bester Spieler seiner Zeit im Armenhaus des Landes gegen die reichen übermächtigen Gegner aus dem Norden" zusammen.
 

Ballking

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RIP natürlich, hielt den dicken Kokser aber schon immer für überbewertet und das wird sich auch jetzt nicht ändern ;D

Und drei Tage Staatstrauer für einen Fußballer? Naja..
 

hermite

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ich weiß nicht, ob man seinen status außerhalb argentiniens nicht ein bisschen falsch einschätzt. ich habe mich mal mit einem argentinischen arbeitskollegen über maradona unterhalten und er hat grinsend abgewunken. fußballerisch war er auf jeden fall eine legende, aber darüber hinaus wurde er eher belächelt. quasi das, was loddar für uns ist, nur noch ein bisschen krasser, was die eskapaden angeht.
Bezweifle arg, das Lothar irgendwann im Schloss Bellevue aufgebahrt wird.
 
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