Solange sie annehmen, dass die NBA gewaltige Gewinne macht, wollen die Spieler (und ihre Agenten) ihren Anteil daran haben. Und wenn es wirklich so ist, dass zwar einige Teams echte Verluste machen, weil ihnen derzeit die Fans und mangels Wirtschaftskraft ihres Marktes (und mangels eigenen Erfolgs) finanzstarke Sponsoren fehlen, aber andere nur aufgrund von Finanztricks im Minus liegen und eine Festlegung eines verringerten Anteils an den Einnahmen im neuen CBA letztlich alleine dazu führt, dass sich die Eigentümer mehr Geld in die Tasche stecken können, werden die Spieler und ihre Vertreter natürlich weiter auch um die eigenen Pfründe kämpfen.
Argumente findet man für alles: Die Fans zahlen schließlich für den hochklassigen Sport, für den in erster Linie die Athleten verantwortlich sind, aber auf der anderen Seite sind diese eh schon extrem gut bezahlt.
Am absurdesten ist immer noch, dass die Eigentümer sich mit ihrem kurzsichtigen Denken am meisten selbst in die angebliche Zwickmühle gefahren haben: Jetzt stellen sie sich zwar gerade als Einheit hin, aber im Ligabetrieb sorgen sie selbst dafür, dass Spieler im Schnitt grausam überbezahlt werden. So wie sie in den letzten Jahren horrende Verträge für Nichtfranchise-Player bis hin zu überbezahlten MLE-Spielern herausgehauen haben (bzw. ihre GMs diese Verträge haben heraushauen lassen), haben sie dieses Anspruchsdenken der Spieler selbst gefördert. Es ist doch klar, dass ein aktueller Spieler der zweiten Garde gerne mindestens das gleiche Gehalt haben will, das zuletzt auch Spielern wie Joe Johnson, Rashard Lewis und Gilbert Arenas zugestanden wurde. Warum jetzt darauf verzichten, wenn die Liga laut Billy Hunters Darstellung doch überaus erfolgreich da steht?
Zu China: Das Gehaltsniveau ist dort für Basketballspieler derzeit niedriger als in den großen europäischen Ligen, schlichtweg weil dort noch keine großen Mäzene ihre Clubs über jeden wirtschaftlichen Gedanken hinaus mit eigenem Geld füttern.
Laut dieser Seite gibt es ein Maximalgehalt für ausländische Spieler von 60.000 Dollar pro Monat - deutlich weniger als die 1-5 Mio im Jahr, die in Europa für Starspieler zu erreichen sind. Interessant wird es aber für Leute wie Marbury dadurch, dass er in diesem so bevölkerungsreichen Land mit vielen Basketballfans entsprechend populär werden und viele eigene Produkte verkaufen kann, wodurch seine Einnahmen wieder deutlich besser aussehen können.