viele haben arthur abraham einfach überschätzt. als er noch im mittelgewicht kämpfte, da wirkte er unverwundbar. diese massive doppeldeckung, dieser brutale punch und diese passivität, die so aussah, als wäre sie teil seines gameplans. man dachte, dies sei taktik und strategie abrahams. das hat viel zum mythos abraham beigetragen.
dabei war diese geringe workrate nicht teil einer ausgeklügelten taktik, sondern einfach aus der not heraus geboren, weil abraham einfach kein guter boxer ist.
die abrahugger wollten dies aber nicht wahrhaben und sahen ihn ihm schon den legitimen hall of famer und besten deutschen boxer aller zeiten. man gab ihm chancen auch bis in die halbschwergewichtsregionen zu kämpfen und zu "dominieren", wie er es im mittelgewicht scheinbar tat.
dabei muss man auch mal ganz nüchtern sagen, dass er bisher kaum bessere gegner geschlagen hat, als der hier vielfach geschmähte "bum" sturm.
seine mittelgewichtsgegnerschaft schätze ich sogar leicht schlechter ein, als die vom felix.
im supermittelgewicht hat er dann jermaine taylor geschlagen. taylor ist vom talent her doppelt so gut wie abraham, aber er war einfach broke. er hatte zuvor schwere ko niederlagen kassiert und selbst gegen lacy war er am boden.
selbst diesen halbshotten und mental kaputten mann konnte abraham nicht klar dominieren(mind 4 runden abgegeben).
nach diesem kampf sahen die fans riesenverbesserungen. abraham sei durch den gewichtsklassenaufstieg "frischer", beweglicher und noch "unbesiegbarer".
dann kam "frischling" dirrell und aa wurde zum ersten mal leicht vorgeführt bis zur 11. runden. abraham wurde disqualifiziert wegen nachschlagens und die abraham fans hatten wenigstens noch die illusion, dass ihr "gott" wie so oft noch in der 12. runde durch ko gewonnen hätte und dirrell nur ein schauspieler wäre.
jetzt kam froch. ein boxer, dem man die attribute "slick" und defensivstark nicht gerade zuschreiben würde.
ich selbst hielt vor dem kampf nicht viel von froch und sah ihn hinten.
doch die art und weise WIE er abraham demaskiert hat, war schon beeindruckend. er wirkte wie ein supermittelgewichts vitali klitschko. hohe workrate, hängende deckung, gegner das gesicht zermatschen plus brutale aufwärtshaken und bodyshots.
er hat abraham mit seiner toughen art den zahn gezogen. man merkte wirklich, wie abraham von diesem imposanten typen eingeschüchtert wurde. da steht ein kerl vor dir, ohne deckung, mit machohaftem grinsen und prügelt auf dich ein, als gäbe es kein morgen.
viele unterschätzen froch immer noch. ich habe ihn vor dem abraham kampf unterschätzt, aber jetzt ganz bestimmt nich mehr.
froch ist schlagbar, aber ihn zu dominieren ist kaum möglich. er ist wie vitali klitschko ein unorthodoxer warrior und schwer zu lesen. die schläge sehen auf tv telegraphiert und amateurhaft aus. wie vk allerdings schwer auszurechnen und nicht einfach zu boxen.
abrahamfans flüchten sich jetzt mit der ausrede, dass wegner schuld ist oder abraham psychiche probleme hätte("es war nicht sein tag, normalerweise ist er immernoch unbesiegbar").
so einfach ist das nicht. abraham ist ein topfighter, das kann man ihm nicht nehmen. er ist ein borderline fighter zwischen der 1a elite um ward, dirrell, froch, kessler und bute und der 1b um bika, andrade, zuniga, stieglitz(wobei der zwischen 1b und 1c schwankt) und green.
aber groß ändern kann er sich nicht mehr. seine workrate kann man ein bissel verbessern, aber er wir kondibedingt kein joe calzaghe mehr.
größer als 1,75m wird er auch nicht mehr. also wird sich seine reichweite auch nicht mehr verbessern. er hat immernoch chancen einen 1a mann zu schlagen. wenn die mal nen moment nicht aufpassen und er voll durchkommt, kann er gegen die elite gewinnen.
aber das heißt, man reduziert abraham auf diesem level nurnoch als lucky puncher. so hart es auch klingt
PS: bin fro(c)h, dass der kampf über die volle distanz lief und nicht vorzeitig entschieden wurde. damit ist auch der mythos, des "12.runde killers" zerstört.