Am Samstag wurde ein weiteres dunkles Kapitel deutscher Boxgeschichte geschrieben.
Es gab nur einen Mann, der den Sieg verdient hatte, nämlich Danny Green.
Doch wie in letzter Zeit an der Tagesordnung, kam es zum Betrug am Gastboxer.
Green war Beyer in allen Belangen überlegen. Zwei tolle KnockOuts in den ersten beiden Runden.
Eine klar gewonnene dritte Runde. Beyer kam zwar ab der 4. Runde besser zu Recht,
Green setzte jedoch nach wie vor die besseren, und vor allem härteren Treffer,
so daß er auch diese Runden gewann.
In der dritten Runde öffnete sich über Beyers Auge ein Cut, und zwar durch die zahlreichen
Treffer Greens verursacht. Der Cut wurde im weiteren Verlauf des Kampfes immer schlimmer,
Beyers Gesicht war voll mit Blut verschmiert, er konnte dadurch nicht mehr genau sehen, so daß
Green speziell in der fünften Runde einige schöne Jabs aus der Distanz landen konnte.
Dann leistete sich der Australier einen Aussetzer, wofür er mit zwei Punkten Abzug
bestraft wurde. Die Action war aber nie und nimmer so schlimm, daß man eine direkte Disqualifikation
hätte aussprechen dürfen, was ja auch nicht der Fall war.
Was darauf folgte war an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten.
Auf dem Ringrichter wurde vom Sauerland-Team solange herumgehackt, bis er sich schließlich
umstimmen lies. Dabei wurden die Regeln, wie es der Trainer von Danny Green, Jeff Fenech,
immer wieder betonte, jedoch vollkommen auf den Kopf gestellt.
Denn das entscheidende ist:
Als Grund für den Abbruch nannte speziell der Ringarzt die Tatsache, daß Beyer nach dem
Kopfstoß nicht mehr in der Lage war weiterzumachen.
Jedoch lag dieser Umstand auch schon vor dem Foul vor, was die Theorie,
der Cut wurde durch den Kopfstoß verschlimmert, bzw. es wurde ein neuer hinzugefügt,
ad absurdum führen läßt.
Zu dieser These kommt man, indem das Interviev mit Markus Beyer nach dem Kampf aufmerksam verfolgt.
Er sagte nämlich sinngemäß, er wäre durch den Cut in der Sicht so dermaßen eingeschränkt worden,
daß er die Jabs von Green nicht mehr kommen sah.
Nur, nach dem Foul von Green gab es gar keine Kampfhandlungen mehr,
er hat also eindeutig den Zeitpunkt vor dem Foul gemeint. Er war also schon vor dem Kopfstoß
nicht mehr in der Lage den Kampf fortzusetzen. Und in der Tat konnte man noch kurz vor dem Ende
sehen, daß Green mit einigen Jabs genau auf den Cut traf. Das Gesicht war schon zu diesem Zeitpunkt
voll mit Blut verschmiert. Der Kopfstoß kann also in diesem Fall gar nicht dazu geführt haben,
daß der Zustand Beyers verschlimmert wurde.
Unter diesen Gesichtspunkten hätte es nur einen Sieger geben dürfen: Danny Green
Ich kann mir kaum vorstellen, daß Green ein Rückkampf geboten wird.
Vielleicht besitzt der WBC noch ein Fünkchen Ehre und ernennt Danny Green nachträglich zum WM.
Wenn nicht, wird ein hoffentlich nun vollkommen gesunder Eric Lucas diesem Trauerspiel ein Ende setzen,
indem er den meiner Meinung nach unverdientesten Weltmeister aller Zeiten diesmal aus dem Ring prügelt.