Interessanter Artikel, wo Klitschko als Mensch heftigst angegriffen wird:
Klitschko applaudiert David Haye nach Attacke auf Chisora
Prinzipiell finde ich es ja gut, dass nun vereinzelt Berichte auftauchen, die Chisora nicht als alleinigen Buhmann, die Klitschkos als Gentlemen-Helden und Haye als armes Opfer darstellen (und nein, damit will ich weder Chisoras Verhalten relativieren, noch die Klitschkos in den Dreck ziehen! Es fällt nur auf, dass kaum noch Journalisten selbständig recherchieren und objektiv darstellen, sondern die ersten Agenturmeldungen und PR-Mitteilungen nachfolgend von anderen Medien einfach ohne kritisches Hinterfragen inhaltlich übernommen und nur leicht variiert veröffentlicht werden).
Ich hab mich hier ja bereits über die recht tendenziöse Berichterstattung ausgelassen, die von einem Vitali sprach, der den
"Kampf stets unter Kontrolle hatte", und die später jegliche Provokationen Hayes sowie sein Kamerastativgeprügel wohlweislich unter den Teppich kehrte.
Der verlinkte Artikel schlägt zwar nun in die andere Richtung, ist aber doch im Grunde genauso tendenziös. Stilistisch springt der Autor zudem ständig zwischen Bericht und Kommentar her und beendet das Ganze mit einer Schlussformel, die in ihrer pathetischen Schwülstigkeit nichts in einem informativen Artikel verloren hat (
"Manchmal muss der Baum der Wahrheit mit dem Versagen eines Helden gestärkt werden" - Ja, schon klar ...).
Es kann doch eigentlich nicht so schwer sein, einen Artikel zu schreiben, der objektiv nennenswerte Ereignisse in und um den Kampf darstellt, ohne dabei etwas manipulativ wegzulassen oder für den Leser umzudeuten. Und der die Klitschkos weder zu unbesiegbaren Heiligen, noch zu ränkeschmiedenden
"Jahrhundert-Heuchlern" stilisiert. :mensch:
Denn
beide Extreme werden den Klitschkos nicht gerecht!