O-Scoring: Manny Pacquiao vs. Juan Manuel Marquez III (+ Rahmenprogramm, Nachbespr.)


tal

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Wie war eigentlich der Tenor der HBO-Crew? Ich hab nur die Primetime-Übertragung gesehen. Die waren am Anfang total pro Pacquiao (zumindest Khan) bis die irgendwann realisiert haben, dass Marquez zum Gewinnen gekommen ist. Der Kommentator hatte Marquez am Ende der zehnten Runde deutlich vorne.

HBO war total pro Pacquiao, vor allem Lampley. Steward hat auch fast die ganze Zeit davon geschwärmt, wie toll Pacquiao doch sei. Kellerman (der einzig gute bei denen) war neutral und fair, hat sogar mal Lederman (kein Kommentar zu dem) widersprochen, war ansonsten aber sehr still.
 

Harman

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ich muß mir den Kampf heute Abend auch nochmal ankucken, wobei der Stream wirklich sehr gut war und vollkommen ausreichte treffer werten zu können.

Was ich aber als blödsinn empfinde ist das gerede von wegen die Runden waren eng, man kann es auch anders rum werten. Wenn jemand am ende der Runde nur zwei treffer mehr hatte bekommt er halt die Runde.. so wird nunmal im Boxen gewertet.. alles andere ist sinnlos, sonst muß man sich fragen wie sollte im Boxsport überhaupt gewertet werden? 12 Runden und Punktrichter abschaffen und die Kämpfer fighten lassen bis jemand umfällt damit absolute klarheut herrscht?

Das mit dem andersrum werten nur weils knapp war, wäre so als wenn im Motorsport der erste 0.1 sekunden vor dem zweiten ins Ziel kommt, man aber dann sagt ach der war so dicht dran geben wir doch dem zweiten den Sieg. So etwas ist unsinn!

Von dem was ich sah war Marquez der klar bessere Mann. Er hat den Manny nicht vorgeführt oder auseinandergenommen aber er war derjenige der in den meisten Runden mehr Hände im Ziel hatte. Also kanns nur einen verdienten Sieger geben und das ist Marquez, da hilft alles drehen und wenden nichts..

Den Kampf fand ich klasse und vorallem spannend aber das Urteil vernichtete wieder ein Teil der Liebe zu diesem Sport in mir.

Ich kucke es mir heute Abend wieder an und punkte wieder mit aber es würde mich arg wundern wenn ich anders sehen würde als am Samstag.

Was Pac-man vs Mayweather angeht kann man nur hoffen das Floyd jetzt den Kampf will und suchen wird. Vor dem Marquez Kampf konnte ich mir zwischen Floyd und Manny alles vorstellen. Von einem klaren Sieg für Floyd bis zu einem klaren Sieg für Manny bis hin zu einem sehr engen Fight. Die frage war für mich immer wer kann wem den Stil aufdrücken. Mittlerweile sehe ich aber nur zwei Scenarien. Entweder es wird ein harter enger Kampf oder Floyd demütigt den Manny bis auf die Unterhose. Das Manny den Mayweather berrschen wird ist für mich mittlerweile ausgeschlossen.
 

Tim B.

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Was ich aber als blödsinn empfinde ist das gerede von wegen die Runden waren eng, man kann es auch anders rum werten. Wenn jemand am ende der Runde nur zwei treffer mehr hatte bekommt er halt die Runde.. so wird nunmal im Boxen gewertet..

So wird im Amateurboxen gewertet. Was übrigends zu mindestens genauso vielen Kontroversen führt. Trotz "open scoring".

Wenn ein Boxer nur 2 Hände mehr drin hat und keiner der beiden echte Kracher landet, dann werden die von uns, die keine autistischen Savants sind, die Runde als eng bzw. ausgeglichen empfinden.

Das mit dem andersrum werten nur weils knapp war, wäre so als wenn im Motorsport der erste 0.1 sekunden vor dem zweiten ins Ziel kommt, man aber dann sagt ach der war so dicht dran geben wir doch dem zweiten den Sieg.

Diese Zeitmessungen sind aber auch 100% korrekt.

Bei punchstat ist die Fehlerquote enorm. Deswegen ist das ein schlechter Vergleich.

Vielleicht müsste man moderne Boxhandschuhe mit Sensoren in den Trefferflächen einführen, die jeden Kontakt mit Schlaghärte messen.
 

Harman

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Aber nur wenn die in der Lage sind Treffer auf die Deckung nicht mitzuzählen....

wenn das funktionieren würde wäre das super, aber wie soll das gehen?

Wenn ein Boxer nur 2 Hände mehr drin hat und keiner der beiden echte Kracher landet, dann werden die von uns, die keine autistischen Savants sind, die Runde als eng bzw. ausgeglichen empfinden.

aber letztendlich bekommt dann doch der die Runde der die zwei Hände mehr drin hatte. es sei denn der andere brachte irgendwelche krachenden Hämmer rein das beim Gegner fast der Kopf wegfliegt. Auf irgendwas muß man sich doch festlegen da die 10:10 Runden nicht gern gesehen werden.
 

Tim B.

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aber letztendlich bekommt dann doch der die Runde der die zwei Hände mehr drin hatte.

Zählst du die Schläge mit? Kannst du - live - auch noch adäquate Bewertungen zugrunde legen? Also: A traf 17 mal, Gesamtschaden 50 - B traf 15 mal, Gesamtschaden 62.

Ich denke nicht. Deswegen wirst du wohl, wie die allermeisten von uns, die Runden nach einem Bauchgefühl bewerten. Und für dieses Bauchgefühl sind 2 Hände mehr oder weniger egal.
 

Harman

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Ja wenn ich versuche zu scoren, zähle ich die treffer. Das kann in diesen Gewichtsklassen schwierig werden, aber es geht.. mache das schon eh und jeh so..
 

speedclem

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Ja wenn ich versuche zu scoren, zähle ich die treffer. Das kann in diesen Gewichtsklassen schwierig werden, aber es geht.. mache das schon eh und jeh so..

nun ist es aber so, dass die harten, effektiven treffer mehr zählen, als zbsp jabs. eine rechte, die voll einschlägt und den gegner anknocked kann einiges wettmachen. (nur sah ich diese hände im fight nur bei marquez... komisch :licht:)
 

hancore

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Das Zählen von geschlagenen Händen bei einem Profikampf ist für mich nicht die einzige richtige Art einen Kampf zu bewerten. Stehen da noch weitere Faktoren im Raum, die beachtet werden müssen, da braucht das Zählen von Schlägen einfach zu viel Aufmerksamkeit, um eimen Kampf nach den vier Kriterien zu bewerten.

Vielleicht hilft es dem einen oder anderen bei der Kampfbeurteilung.
Hatte Manny 115 - 113 vorne, wobei es ein total enger Kampf war, dessen Verlauf verschiedene Bewertungen zulässt. Eine Robbery war es sicherlich nicht.

http://bill-scherer.suite101.com/how-to-score-a-professional-boxing-match-a62618
http://www.fightsaga.com/Features/item/1365-How-to-Score-a-Boxing-Fight
 

Harman

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@ His Royness

na dann erzähl DU mir mal wie man "richtig" wertet?

Ich werte in der Regel die klaren Hände und nicht was den anschein macht. Und wenns wirklich hart auf hart kommt besonders bei ner hohen workrate geb ich auch mal ne 10:10.

Ihr wollt mir doch jetzt nicht erzählen das mitpunkten falsch ist, aber aus dem Bauchgefühl werten sei richtig!?! Hört sich für mich nach völligem unsinn an und wundert mich nicht das manche Manny vorne haben :crazy:
 

Tim B.

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zeitgleichen Aktionen in beide Richtungen

Ich hab bei zeitgleichen Aktionen meist schon das Problem, beide zu sehen. Zumeist noch durch den Kamerawinkel verschlechtert.

Da krieg ich erst durch die Zeitlupe oder Jim Lampleys Kommentar mit, daß der andere Boxer auch was gelandet hat.

Auch sieht man im zweidimensionalen, perspektivischen TV-Bild irgendwie weniger, als wenn man am Ring sitzt. Ist mir schon ein paar Mal aufgefallen, wenn ich einen Kampf live gesehen habe und dann später nochmal auf Video.
Deswegen vertraue ich Harold Lederman im Zweifelsfall ein bissel mehr, als mir.

Ganz enge Fights (bzw. Runden) score ich dann mit Videowiederholung und ggf. Schlagzählen. Ob ich mir das aber bei P-M III antue, weiß ich nicht, dafür fand ich ihn zu blutleer von beiden.
 

His Royness1

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@ His Royness

na dann erzähl DU mir mal wie man "richtig" wertet?

Ich werte in der Regel die klaren Hände und nicht was den anschein macht. Und wenns wirklich hart auf hart kommt besonders bei ner hohen workrate geb ich auch mal ne 10:10.



Ich kann dir kein Rezept geben, wie man richtig wertet. Soll heißen, ich nehme für mich nicht in Anspruch, das meine Methode der Weisheit letzter Schluss ist.

Ich persönlich schaue mir eine Runde in der Gesamtheit an und entscheide gefühlsmäßig, wer den anderen mehr oder schlimmer verhauen hat, ohne irgendwas genau nachzuzählen. Natürlich zählt man gefühlsmäßig die dominanten Aktionen einer Runde mit und versucht so einen Sieger zu ermitteln.


Wenn du nur die harten Hände wertest und nicht was den Anschein macht, dann brauchst du ja nicht alle Treffer mitzählen. Also wie gesagt ich wollte deine Methode nicht kritisieren, sondern nur sagen, dass ich es für unmöglich halte bei ein zwei Treffern Unterschied in einer Runde auch nur zu 75% den zu erwischen, der dann wirklich derjenige war mit den zwei Treffern mehr... Wenn du dann noch zwischendrin unterscheiden willst, ab wann es ein klarer Treffer ist und ab wann nicht, hast du wieder eine stark subjektive Komponente drin. Punktrichter ist halt wirklich sauschwierig.

Ihr wollt mir doch jetzt nicht erzählen das mitpunkten falsch ist, aber aus dem Bauchgefühl werten sei richtig!?! Hört sich für mich nach völligem unsinn an und wundert mich nicht das manche Manny vorne haben :crazy:



Wie schon gesagt, es will keiner irgendwas erzählen und schon gar nicht richtig oder falsch urteilen. Und bleib doch sachlich, gerade bei diesem Kampf sagt ja Compubox (Fraktion der Mitzähler), dass Manny knapp vorne war. Wohingegen der Rest sagt, dass Marquez immer wie der "Chef aussah".


Das einzige was ich dir unterstelle ist, in der von mir beschriebenen engen aktionsreichen Runde nicht genau genug zählen zu können, um immer den richtigen Mann mit zwei Treffern vorne zu haben.
 

Harman

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ich weiß was du meinst Royness, in der Regel wenn ich einfach nur den Kampf geniesen will mache ich das auch wie du, denn das mitzählen ist extrem anstrengend. Punkte ich den Kampf aber beim zweiten mal kucken mit komme ich eigentlich fast immer aufs gleiche Ergebnis. Ein Patentrezept gibts da nicht.

Ein Kumpel von mir macht das ganz interessant. Der zählt die treffer von einem Mann und wenn der getroffen wird zieht er die Punkte wieder ab. Das funzt ganz gut, ist aber nicht viel weniger anstrengend wie das zählen auf beider seiten.

Was diese Compustatistiken angeht verstehe ich sowieso nicht. Wenn jetzt sagen wir z.b mal 5 Runden geboxt wird und Kämpfer A vier Runden knapp aber verdient gewinnt aber Kämpfer B in einer Runde mehr treffer setzt wie Kämpfer A in seinen vier gewonnen (ich weiß ist etwas verrückt) wer soll dann gewinnen? Der der mehr Runden holt oder derjenige der mehr treffer insgesamt holt.. Von daher find ich spielen diese statistiken nur eine geringe Rolle.
 

His Royness1

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ich weiß was du meinst Royness, in der Regel wenn ich einfach nur den Kampf geniesen will mache ich das auch wie du, denn das mitzählen ist extrem anstrengend. Punkte ich den Kampf aber beim zweiten mal kucken mit komme ich eigentlich fast immer auf gleiche Ergebnis. Ein patentrezept gibts da nicht.

Ein Kumpel von mir macht das ganz interessant. Der zählt die treffer von einem Mann und wenn der getroffen wird zieht er die Punkte wieder ab. Das funzt ganz gut, ist aber nicht viel weniger anstrengend wie das zählen auf beider seiten.


:D Bei dem boxt dann nur einer, der auch manchmal getroffen wird, das wäre nix für mich. Ich gebe mir auch ehrlich gesagt nicht die Mühe, meine Scorecard so unheimlich abzusichern, denn selbst wenn ich mir 100% sicher bin, dass so gescort werden muss, gibts immer noch ein paar blinde, die es anders werten und dann ärgere ich mich nur noch mehr. :D

Man muss Boxen als dieses schwer durchschaubare Wesen akzeptieren, dass es ist und wo von 4:8 bis 8:4 scheinbar alles möglich ist, ohne dass da jemand bestochen wurde oder nicht.


Was ich dir sogar glaube, ist dass du immer wieder auf das gleiche Rundenergebnis kommst, aber die genau gleiche Schlaganzahl pro Runde und Fighter dann doch eher bi Kämpfen wie Wladimir-Haye... ;)
 

Patrick

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Auch sieht man im zweidimensionalen, perspektivischen TV-Bild irgendwie weniger, als wenn man am Ring sitzt. Ist mir schon ein paar Mal aufgefallen, wenn ich einen Kampf live gesehen habe und dann später nochmal auf Video.
Deswegen vertraue ich Harold Lederman im Zweifelsfall ein bissel mehr, als mir.

Ich würde niemandem Vertrauen, der sein Scoring während des Kampfes ungefähr so erklärte:

Effective aggression für Manny, weil er mehr schlägt.
Ring generalship für Manny, weil er besser so tut als würde er gewinnen.
Defense für Manny, weil Marquez Gesicht schlimmer aussieht.

Lederman scort nur noch durch die HBO-Brille.
 
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