O-Scoring: Oleksandr Usyk vs. Daniel Dubois (inkl. Undercard und Nachbesprechung) | Bild+


stefan5

Nachwuchsspieler
Beiträge
91
Punkte
33
Die sogenannte Beltline ist eine imaginäre Linie vom Bauchnabel bis zum oberen Ende der Hüften.
Alles was darauf trifft ist noch okay. Alles darunter ein Foul.
 

OnkelBenz

Nachwuchsspieler
Beiträge
261
Punkte
93
Vielleicht sollte man einfach den horizontal ausgestreckten Ellenbogen als Maßstab nehmen. Alles was drunter landet = Tiefschlag. Gürtel trägt jeder anders und der Bachnabel ist auch meist versteckt.
 

Deontay

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
53.968
Punkte
113
Ja, aber zwischen bei 9 wieder oben und 4 Minuten liegen doch Welten 🤔

Man darf sich beim Tiefschlag 5 Minuten Zeit nehmen, es wäre doch taktisch überhaupt nicht smart dort irgendeine Unverwundbarkeit oder gar Männlichkeit beweisen zu wollen, und sich diese Zeit nicht zu nehmen. Genauso ist es auch nicht ratsam... bei einem harten Niederschlag sofort aufstehen zu wollen, da bleibt man noch auf dem Knie und reizt die Zeit zur Erholung bis 10 etwas aus.

Usyk hat übrigens immer wieder zu seiner Ecke geschaut und die hat signalisiert, dass er es ruhig angehen lassen soll. Vermutlich wäre er viel früher wieder aufgestanden, aber die Ecke hat ihn das Gegenteil geraten, was natürlich richtig erscheint, wenn man eine Pause gewährt bekommt.
 

Meinereiner

Bankspieler
Beiträge
1.988
Punkte
113
Man darf sich beim Tiefschlag 5 Minuten Zeit nehmen, es wäre doch taktisch überhaupt nicht smart dort irgendeine Unverwundbarkeit oder gar Männlichkeit beweisen zu wollen, und sich diese Zeit nicht zu nehmen. Genauso ist es auch nicht ratsam... bei einem harten Niederschlag sofort aufstehen zu wollen, da bleibt man noch auf dem Knie und reizt die Zeit zur Erholung bis 10 etwas aus.

Usyk hat übrigens immer wieder zu seiner Ecke geschaut und die hat signalisiert, dass er es ruhig angehen lassen soll. Vermutlich wäre er viel früher wieder aufgestanden, aber die Ecke hat ihn das Gegenteil geraten, was natürlich richtig erscheint, wenn man eine Pause gewährt bekommt.
Stimmt natürlich, aber nur Usyk weiß es wirklich, denn er muß wissen wie sich ein zu tiefer Schlag anfühlt 🤔
 

timeout4u

Bankspieler
Beiträge
6.362
Punkte
113
Gürtel trägt jeder anders und der Bachnabel ist auch meist versteckt.
So viel anders tragen bzw. versteckt ist aber auch nicht erlaubt eigentlich nach den meisten Verbandsregeln. Zum Beispiel darf der Tiefschutz nicht ua. über den Nabel hinausragen, der Hosenbund dagegen zu rd. 2,5 cm über den Tiefschutz. Tiefschutz und Hosen müssen auch von Ringoffiziellen geprüft und genehmigt werden. Ebenso muss der Ref. sich vor dem Kampf vergewissern, dass beide Boxer ihren Tiefschutz unterhalb des Nabels tragen. Aber gut, in der Praxis manchmal :weghier:
 

timeout4u

Bankspieler
Beiträge
6.362
Punkte
113
Man darf sich beim Tiefschlag 5 Minuten Zeit nehmen, es wäre doch taktisch überhaupt nicht smart dort irgendeine Unverwundbarkeit oder gar Männlichkeit beweisen zu wollen, und sich diese Zeit nicht zu nehmen.
An sich schon. Eine zu lange Pause kann einen Boxer aber auch "kalt" werden und aus dem Kampf kommen lassen bzw. Psyche, Einstellung und Konzentration stören. Von dem her manchmal auch nicht taktisch so unklug, wenn der Schmerz oä. weg ist und man die Zeit daher nicht aus og. Gründen bis Ende ausreizen will. Zumindest wenn es um besagte 5 Minuten geht.
 

Rocco

Bankspieler
Beiträge
7.334
Punkte
113
Ort
Randberlin
Im ersten Moment habe ich an einen Schlag auf den Solarplexus gedacht. Erst die Zeitlupe (die der Ref nicht hatte) machte es klarer. Vielleicht eine Kann-Entscheidung, aber er traf sie. Lieber fair verlieren, als auf Dubois' Seite darauf rumreiten. Er hat sich gut verkauft, hatte aber unterm Strich keine Chance. Na und wenn er letztlich durch einen Jab runterging...
 

MeWe

Bankspieler
Beiträge
2.207
Punkte
113
Ich habe einen Kommentar gelesen, der in etwa meinte: Er sei auf ähnliche Weise getrofffen worden und sein Tiefschutz hätte dann die Kronjuwelen gezwickt. Es sei gewesen als hätte jemand seinen Sack mit dem Finger geschnipst. Unvorbereitet und extrem schmerzvoll.
Interessant ja auch, dass Usyk in der 6. nochmal von DDD mit einer Geraden von oben in ähnliche Gefilde getroffen wurde aber keinerlei Reaktion gezeigt hat.
 

Snipes

Bankspieler
Beiträge
2.749
Punkte
113
Für mich war das zu tief. Das Usyk sich dann die 5 Minuten nimmt, ist in Ordnung. Die 5 Minuten hat DD dann ja auch. Er hätte danach auch fokussiert auf den Körper gehen können, das ist ihm imo dann nicht gelungen. Hinterher dann rumdiskutieren ist imo albern. Er tut sich damit kein Gefallen, da seine Performance in der Gesamtbewertung nicht gereicht hat. Für ihn spricht sein Alter. Er hat dazu noch wenig zusätzliche Argumente geliefert. Ich sehe in ihm keinen future champ
 

LeZ

Bankspieler
Beiträge
28.763
Punkte
113
Der Punkt ist ja auch nicht, dass Usyk ohne Pause die Runde hätte boxen können als wäre nichts gewesen. Die gibt er dann halt ab, mit Weglaufen, und zur Not Halten. Glaubt jemand, ein Techniker und Cleverle wie Usyk kann nicht so ins Klammern gehen, dass Dubois es nicht verhindern kann? Und wenn er noch ne Runde abgeben muss, dann ist das eben so. Aufgegeben hätte er sicher nicht. Wenn man am Kopf schwer angeschlagen boxen muss, ist das definitiv schwieriger, und auch das haben so einige Boxer auch gegen gute Leute mit Klammern ein paar Runden überlebt.
 

TheYank

Bankspieler
Beiträge
2.063
Punkte
113
Hab mir den Kampf jetzt noch einmal angesehen. Noch mehr als sonst über den Jab aufgebaut,mehr lineares rein raus und deutlich weniger seitwärts pendel Bewegungen bei Usyk. Insgesamt auch etwas langsamer. Kann auch ein Stiladaptierung gewesen sein. Gute und eigentlich für mich auch beeindruckende Leistung.
 

timeout4u

Bankspieler
Beiträge
6.362
Punkte
113
Ganz allgemein: Relativierungen sind schon ok, aber leider werden sie oft dazu gebraucht, um nur eine eigene Agenda zu verfolgen und keine sachliche, realistische Betrachtung wiederzugeben. Kurz am Beispiel Dubois. Der Junge hat doch einiges versucht, was viele hier gegen Usyk ständig fordern. Er ging ua. auf den Körper, probierte es "dirty", lieferte eigentlich einen guten Kampf, konnte sich jedoch aus boxerischen Gründen nicht durchsetzen. Dann musste er gegen Usyk später auf die Bretter nach harten Treffern und Schlagwirkung, was unstrittig sein dürfte.
Auch eine Führhand entwickelt im HW eine entsprechende Schlagkraftwirkung von einfach gesagt mind. 300kg aufwärts, untertrieben geschätzt. Ganz abgesehen schlug diese voll bei Dubois ein. In Verbindung mit nachlassender Kondition ua. durch Treffer, Aktionen, Tempo und der zunehmenden boxerischen Dominanz von Usyk usw. spricht vieles dafür, dass Dubois körperlich und psychisch angeschlagen war und man nicht von einfacher Aufgabe sprechen kann. Allenfalls kann man ihn vielleicht fehlende "Härte" oder "Kämpferherz" unterstellen, ok. Das wurde aber einem WK auch oft vorgeworfen, gegen Peter oder AJ hat er dann das Gegenteil bewiesen.
Zusammenfassend: durchaus möglich, dass Dubois auch nicht mehr richtig wollte um jeden Preis, aber man darf dabei nicht die Boxleistung vorher unter den Tisch fallen lassen. Usyk hat ihn mit der Zeit boxerisch auseinander genommen, doch Dubois hat es ihm dabei lange schwer gemacht und vieles, entsprechend seines Können/Levels/Alters in die Waagschale geworfen. Was soll er denn mehr oder was erwartet man denn mehr? Bei aller Show und manchmal Schauspielerei gibt es im Profiboxen immer sportliche Hintergründe, Bedingungen, Rahmen und Leistungen, wobei ich oft das Gefühl habe, dass diese gerne nach Belieben unter den Tisch gekehrt werden.
 

TheYank

Bankspieler
Beiträge
2.063
Punkte
113
Ganz allgemein: Relativierungen sind schon ok, aber leider werden sie oft dazu gebraucht, um nur eine eigene Agenda zu verfolgen und keine sachliche, realistische Betrachtung wiederzugeben. Kurz am Beispiel Dubois. Der Junge hat doch einiges versucht, was viele hier gegen Usyk ständig fordern. Er ging ua. auf den Körper, probierte es "dirty", lieferte eigentlich einen guten Kampf, konnte sich jedoch aus boxerischen Gründen nicht durchsetzen. Dann musste er gegen Usyk später auf die Bretter nach harten Treffern und Schlagwirkung, was unstrittig sein dürfte.
Auch eine Führhand entwickelt im HW eine entsprechende Schlagkraftwirkung von einfach gesagt mind. 300kg aufwärts, untertrieben geschätzt. Ganz abgesehen schlug diese voll bei Dubois ein. In Verbindung mit nachlassender Kondition ua. durch Treffer, Aktionen, Tempo und der zunehmenden boxerischen Dominanz von Usyk usw. spricht vieles dafür, dass Dubois körperlich und psychisch angeschlagen war und man nicht von einfacher Aufgabe sprechen kann. Allenfalls kann man ihn vielleicht fehlende "Härte" oder "Kämpferherz" unterstellen, ok. Das wurde aber einem WK auch oft vorgeworfen, gegen Peter oder AJ hat er dann das Gegenteil bewiesen.
Zusammenfassend: durchaus möglich, dass Dubois auch nicht mehr richtig wollte um jeden Preis, aber man darf dabei nicht die Boxleistung vorher unter den Tisch fallen lassen. Usyk hat ihn mit der Zeit boxerisch auseinander genommen, doch Dubois hat es ihm dabei lange schwer gemacht und vieles, entsprechend seines Können/Levels/Alters in die Waagschale geworfen. Was soll er denn mehr oder was erwartet man denn mehr? Bei aller Show und manchmal Schauspielerei gibt es im Profiboxen immer sportliche Hintergründe, Bedingungen, Rahmen und Leistungen, wobei ich oft das Gefühl habe, dass diese gerne nach Belieben unter den Tisch gekehrt werden.
Ich finde nicht,dass da einiges unter den Tisch fallen gelassen wird. Zumindest von meiner Seite war Dubois ein ganz schwieriges Match Up für Usyk. Leider lässt insgesamt das britische Ego eine neutrale Kampfbetrachtung nicht zu.

Ein jüngerer Takam wäre übrigens ein absolutes Albtraum Match up für Usyk und auch ein motivierter Ruiz wäre interessant
 

Easy

Moderator Boxen
Teammitglied
Beiträge
8.679
Punkte
113
Finde auch, dass bei dem ganzen sinnlosen diskutieren über den Tiefschlag der Kampf als solches untergeht.

Was habe ich neben dem Tiefschlag gesehen?

- einen spannenden Schwergewichtsweltmeisterschaftskampf
- einen WM Kampf, der einem WM Kampf würdig war
- einen Dubois den ich so nicht auf dem Schirm hatte und der wesentlich besser war, als wohl die meisten erwartet haben
- einen Herausforderer, der dem Champion also einiges abverlangt hat
- einen jungen Boxer, der für mich noch immer zum besten Nachwuchs gehört
- einen wieder mal Weltklasse Usyk, dem man einfach gern zuschaut
- im Ring zwei faire Sportsmänner ohne großen Müll zu labern, (kam erst später)

Also für mich unterm Strich ein gelungener Abend und Boxkampf.

Dubois hat sich vielleicht von seiner Ecke frustrieren und entmutigen lassen, die ihm da wohl schon gesagt haben, das es kein low blow war. Da wird er zukünftig drüber stehen. Der ist 23, denke da kommt noch einiges.
 
Oben