O-Scoring: Tyson Fury vs. Deontay Wilder 3 | inkl. Undercard (Ajagba-Sanchez, Helenius-Kownacki usw.) und Nachbesprechung. DAZN


timeout4u

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Ich habe kein Problem mit dem Clinch oder dem Infight. Von mir aus muss er nicht verboten werden. Aber da es Regeln dazu gibt, sollten diese zumindest beachtet und bestraft werden, wenn man als Boxer dagegen verstösst.
Das was Fury und Wilder teilweise im Clinch gezeigt haben, waren Fouls und beide hätten zumindest ein oder zwei Punktabzüge hinnehmen müssen.
Für mich ist Infight was anderes als Halten. Klar, wenn du (auch konditionell) angeschlagen bist, ist ein Klammern durchaus legitim und noch regelkonform. Die meisten Regeln besagen ja, dass nur bewusstes Halten und Beibehalten eines Clinch ein Foul ist. Aber wenn dann eben Dinge wie den Gegner mit einer Hand halten und mit der anderen schlagen, Hinterkopf oder Runterdrücken, Drauflehnen usw. dazukommen, geht das irgendwann nach 2, 3 Ermahnungen zu weit und gehört verwarnt. Alles andere ist lächerlich und ganz ehrlich: wer auf bewusstes Halten usw. angewiesen ist und es als taktisches Mittel benutzt, hat das Boxen einfach nicht verstanden bzw. ist für mich kein besonders guter Boxer mehr, weil er scheinbar mit den zig legalen Angriffs- und Verdeitigungstechniken im Boxen überfordert ist. :D
Das Anzählen unterbrechen, weil Wilder nicht in der neutralen Ecke ist? Da wird plötzlich die Regel strikt beachtet und ich kann da doch auch nicht damit kommen, dass es das ganz früher nicht gab und der Gegner sich sofort auf den Boxer stürzen durfte, sobald der wieder hochkam auf die Beine. :crazy: ;)
 
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Francois

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Das sollte aber präzisiert werden, mit klaren, zwingenden Handlungsanweisungen für den Ringrichter. Was ist Clinch, was ist illegales Halten, und was ist Halten und Schlagen ? Letzteres sollte immer beim 3. Mal mit Punktabzug bestraft werden, das zweite vielleicht beim 3. Mal in der gleichen Runde.

Denke das wird immer situativ eingeschätzt werden müssen vom Ringrichter. Sehe da keinen anderen Weg.
 

Francois

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Das Anzählen unterbrechen, weil Wilder nicht in der neutralen Ecke ist? Da wird plötzlich die Regel strikt beachtet

Also die Kritik versteh ich nun gar nicht. Ja anzählen wird unterbrochen wenn jemand nicht in der neutralen Ecke ist. Was gibts denn da vorzuwerfen. Er hat einfach insgesamt bei beiden mehr durchgehen lassen aber es ist eines wie viel CLinch man durchgehen lässt oder ob man ein anzählen nicht regelgerecht macht. Ziemlich komischer Vergleich.
 

KOH76

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Alles andere ist lächerlich und ganz ehrlich: wer auf Halten usw. angewiesen ist und es als taktisches Mittel benutzt, hat das Boxen einfach nicht verstanden bzw. ist für mich kein besonders guter Boxer mehr, weil er scheinbar mit den zig legalen Angriffs- und Verdeitigungstechniken im Boxen überfordert ist. :D

Hey Wladimir, Lennox, Roberto, Evander, John, Tyson, ihr habt das Boxen einfach nicht verstanden und könnt nix. Ist nicht schlimm, @timeout4u erklärt es euch gerne. Bringt bitte auch eure Freunde mit die auch keine Ahnung haben!
 

timeout4u

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:crazy: Komisch, ich dachte immer, besonders Juristen kennen sich mit Regeln, deren Sinn, Hintergrund, Auslegung, Interpretation gut genug aus, um verstehen, analysieren zu können usw.
Wer will, darf ja gerne Regelbrüche und Regelüberschreitungen als boxerische Meisterleistung verkaufen oder auslegen, ich sehs halt anders, weil bei diesen Dingen andere Sachen dahinterstehen.
Klar, ich hab auch schon Boxern sog. Dirty Tricks gelehrt, weil man sie manchmal anwenden muss, da sog. Regelverantwortliche scheinbar blind sind, sein wollen oder müssen, stehe aber dazu, dass diese Dinge nur letzte Wahl, Zeichen von Schwächen sind und einem wirklich fairen Boxverständnis bzw. der gerne selbst propagierten edlen Kunst des Faustfechtens unwürdig sind.
 
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Drago

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Die Liste kann man beliebig weiterführen. Ein champion James "Jim" Jeffries hat durchgehend Ringen trainiert. Boxen hat das Queensberry Regelwerk ich weiß aber in der Realität war es ein Mischtraining Ringen / Schlagen da dies der effektivste Weg war und ich bin dankbar dafür das dies noch präsent ist. Wer sich das London Prize Fighting Regelwerk mal anschaut versteht all das. Boxen war und ist Halten, damals sogar Werfen, Schlagen und vieles mehr. Boxen insbesondere in seinen bareknuckle Zeiten könnte man auch als gemischte Kampfkunst bezeichnen aber auch danach.

Dein kompletter Beitrag ist richtig und sind auch sehr seltene Fotos und Infos dabei.

Bei dem Fettmarkierten würd ich es so sagen: Wenn Du es 1-1 mit MMA vergleichen willst passt es nicht ganz, denn da müssen einfach auch Tritte dazu gehören. Ich bin gerade nicht sicher, aber soweit mir bekannt ist sind selbst bei Bareknuckle Fights keine Tritte erlaubt, egal ob tiefe oder hohe.
Es ist natürlich eine Art von Mischen, schließt aber sämtliche Tritte aus.

Was Wladi angeht:


@LeZ Stimme DIr zwar soweit zu, dass Fury gegen Cunningham auch im dunkelroten Bereich arbeitete (wär ich dort Ref gewesen, hätte den KO nicht gewertet, sondern Fury Punkt abgezogen und Cunningham 5 Minuten Erholungszeit gegeben), aber nicht dass es noch schlimmer war als das was Wladi machte.
Wenn ich s mal ganz trocken sage: Fury hat jetzt schon Schlachten geschlagen (Wilder 1, Wilder 3), von denen Wladi fast nur der AJ Kampf mithalten kann, aber den hat er als 41 Jähriger verloren. Auch als 26 Jähriger gegen Sanders und 28 JÄhriger gegen Brewster 1 zog er den kürzeren. Lediglich mit 29 gegen Peter 1 war er in der Lage trotz Niederschläge zu gewinnen.

Wenn Du Dir die mediale Berichterstattung im Boxmekka USA und im Boxmutterland England in den letzten Tagen anschaust, hat für die Briten und Amis der Zigneunerking jetzt schon größer Duftnoten im Boxsport hinterlassen, als es die beiden Klitschko Brüder je getan haben.
Lewis-Vitali galt lange als der beste HW Kampf des 21. Jahrhunderts, aber er wurde spätestens vorletzten Samstag abgelöst.
 
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KRAFT&HERZ

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Wenn Du Dir die mediale Berichterstattung im Boxmekka USA und im Boxmutterland England in den letzten Tagen anschaust, hat für die Briten und Amis der Zigneunerking jetzt schon größer Duftnoten im Boxsport hinterlassen, als es die beiden Klitschko Brüder je getan haben.
Lewis-Vitali galt lange als der beste HW Kampf des 21. Jahrhunderts, aber er wurde spätestens vorletzten Samstag abgelöst.

Da Lennox der absolut underrateste Schwergewichtsweltmeister ist und einer meiner 5 Alltime Favs kann ich dem nicht zustimmen.

Fury vs Wilder 3 war schon gut, aber für den besten Kampf des 21. Jahrhunderts abzulösen braucht es zwei gleichwertige Boxer.

Wilder hatte Fury zwar am Boden, doch hatte er nur kurze Momente seines Könnens zeigen können.

Leider ist das Können lediglich die Telegraphen-Rechte als Alleinstellungsmerkmal.

Aber, dass Fury schon so an die Grenze geht, dass er auch harte Treffer nehmen muss und auch kann, macht ihn zum Helden.

Wilder war tough und tapfer und fies zu sich, aber boxerisch nie und nimmer auf Augenhöhe mit Lennox oder Vitali.

Bei Lewis vs Vitali waren beide zwar unterschiedlich in ihren Anlagen,
aber es war viel mehr Schlagabtausch und ein ganz anderes Skill-Level.
Wenn beide boxen können und nicht nur einer und der andere lediglich brandgefährlich ist, reicht mir das nicht.

Sorry @Drago

Denke, das volle Internet macht da mehr Hype draus, wie damals vor 18 Jahren.
 

Drago

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das volle Internet

Es geht ja nicht um s Internet. Natürlich kannst Du s sehen wie Du willst, aber wenn Du Aussagen von Arum, aber auch Max Kellerman, Steven Smith, Teddy Atlas, Roy Jones jr., und diversen anderen so zuhörst, und ich meine damit Leute, die Boxen nicht erst seit gestern verfolgen und schon unzählige Kämpfe gesehen haben, sehen die das anders. Da würde keiner sagen ein past Prime Lewis gegen einen Prime Vitali war besser.

Bei Vitali-Lewis gab es keinen einzigen Niederschlag, bei Fury-Wilder 3 insgesamt 5. Fury ging 2 mal runter, Wilder 3 mal.
Allein so was gibt s in Schwergewichtsboxkämpfen sehr selten.

Was das mit "Skill-Level" angeht:
Dramatik ist das, was Fights noch mehr ausmacht, man siehe Gatti-Ward, immer noch der mMn beste Fight der letzten 45 Jahre (seit Thrilla in Manila).
Natürlich ist Wilder nach wie vor ein One Trick Phony, aber er hat ein bomben Herz und dazu einen der härtesten Einzelpunchs der HW Geschichte. Sprich auch wenn er boxerisch nicht glänzt, die Gefahr ist immer da gegen ihn runter zu gehen, ausser man hat ein Granitkinn bzw. Betonschädel.

Ich weiss Du bewertest das halt anders. Das war ja schon vor 15 Jahren im K-1 so.
Deine Lieblinge da waren Badr Hari, Ruslan Karaev und die schönen Techniker. Genau so wie Du immer ein extremer Fan von Haye warst.

Klar ist das kein Ding und jeder kann s bewerten wie er will.
 

KRAFT&HERZ

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Jetzt mal Butter bei die Fische @Drago

...das ist ja mal eine der konstruktivsten Kommunikationsmomente seit Pandemiebeginn.

Ohne Groll, ohne hassigen Unterton, gut geschrieben und voller Inhalt.

Geiler Kommentar. Danke

Bin gerade am Umdenken, ob der Kampf von Fury vs Wilder 3 nicht weiter nach oben rutscht in meinem Ranking... und das dann wegen Dir.
 

LeZ

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Wenn's im Sport nur um "Dramatik" ginge, müsste ein Pokal-Fußballspiel Sandhausen gegen Cottbus 7:6 im Elfmeterschiessen ja also "besser" sein als ein CL-Finale Bayern-PSG das nur 1:0 ausgeht. Ich sehe das irgendwie anders.
 

Francois

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:crazy: Komisch, ich dachte immer, besonders Juristen kennen sich mit Regeln, deren Sinn, Hintergrund, Auslegung, Interpretation gut genug aus, um verstehen, analysieren zu können usw.
Ich bin kein Jurist.

Wenn Du Dir die mediale Berichterstattung im Boxmekka USA und im Boxmutterland England in den letzten Tagen anschaust, hat für die Briten und Amis der Zigneunerking jetzt schon größer Duftnoten im Boxsport hinterlassen, als es die beiden Klitschko Brüder je getan haben.
Lewis-Vitali galt lange als der beste HW Kampf des 21. Jahrhunderts, aber er wurde spätestens vorletzten Samstag abgelöst.

Wobei das imo Schmarrn ist. Fury-Wilder 3 war bis auf die 1te und 4te ein einseitiges beatdown und der aha Moment war wie lange Wilder durchhält der schon in der 3ten mit der Kondition nachgelassen hat. Vitali vs Lewis war ein Kräftemessen annähernd auf Augehnhöhe mit heftigem Schlagabtausch. Dazu von beiden technisch auf ganz anderem level. Auch Fury hat eher mit dem Holzhammer gekämpft. Da hat er im 2ten imo deutlich ansprechender geboxt. Für einen großen Fight hat mir einfach der Gegner auf Augenhöhe gefehlt. Der ist ja 6 Runden durch den Ring getorkelt.

und um bez. infight Diskussion hier mal noch mit was geilem abzuschliessen (insbesondere nach dem grausigen Wladivideo)
hier mein Lieblingsboxer und sein infight.



 
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MMA_Boxer

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Ich würde behaupten, dass die Unterhaltung beim Boxen und vielen anderen Sporttarten für den durchschnittlichen Zuschauer und Kampfsportfan an erster Stelle steht. Davon ausgegangen, kann ein Pokalspiel zwischen Cottbus und Gladbach mehr Unterhaltung bieten als ein taktisches Ballgeschiebe zwischen Juventus und Inter Mailand.
Die sportliche Unterhaltung kann bei manchen Boxern wie Wlad zweitrangig sein. Da zählt viel mehr das Event, das Erlebnis und das Mitfiebern für seinen Liebling. Verhält sich ähnlich zu einer defensive aufgestellten Mannschaft, die taktisch alles richtig macht, aber auf dem Plaz wenig Unterhaltung bietet.
 

Drago

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Wenn's im Sport nur um "Dramatik" ginge, müsste ein Pokal-Fußballspiel Sandhausen gegen Cottbus 7:6 im Elfmeterschiessen ja also "besser" sein als ein CL-Finale Bayern-PSG das nur 1:0 ausgeht. Ich sehe das irgendwie anders.

Naja...also Fury und Wilder kann ich nicht wirklich mit Sandhausen und Cottbus vergleichen.

Sieh s mal so: Du bist ein großer Verteidiger der Klitschkos und hast ihnen früher immer beigehalten, das ist ja kein Ding! Ich sag Dir ganz ehrlich: Auch wenn ich Vitali für einen sportlichen Ko...zbrocken hielt und Wladis spätere Steward Version absolut nicht mehr abhaben konnte, die Beiden haben den Boxsport im deutschen Free TV gehalten!

Gerade gestern hat ein alter Kollege eine Mail geschrieben und kam auf s Boxen...er ist Usyk Fan, hielt aber den Klitschkos damals immer bei.

Als Wladi im April 2017 gegen AJ verlor meinte er ungefähr so:

"Freu Du Dich nur, dass AJ den Wladi ausgeknockt hat. Dieser KO ist auch der KO für Boxen im deutschen Free TV, das war s! Es wird in 3-4 Jahren wieder so sein wie zu Zeiten von Rene Weller, da wird so gut wie gar nix mehr im TV übertragen, vlt noch bisschen MDR oder so, aber das war s. Auch wenn Du Wladi mit seinen Klammereien über Jahre so verflucht hast, denk an meine Worte. 2020 gibt s BOxen in Deutschland nur noch im Bezahl-TV, und vlt 2-3 Veranstaltungen bei MDR mit Steinford, das war s."

Und er habt Recht behalten!
Nix gegen DAZN und das ganze Zeug, aber ich vermisse die Zeit 1993-2017 absolut was Boxen im TV angeht! Auch wenn s Anfangs nur Maske war, dann zwischen seinem Rücktritt 96 bis die Klitschkos ca 1999 kamen mit Darek, Rocky, und sogar Ottke etc. üerbrückt wurden, bis dann auch noch Valuev 2003 so erschien, ARD mit Sauerland, ZDF mit Universum, dazu noch der legendäre Werner Kastor (RiP) bei Eurosport, das war geil und ich würde es heute gern wieder haben.
Dazu Abraham, sogar der arrogante Sturm, Erdei, Veit, Stipe Drews, Traband, Luan, Sinan, Häußler, selbst Regina, Kentikian und wie sie alle hiessen, Boxen war im TV ohne einen Penny für zu bezahlen.

Die Klitschkos gehörten beide dazu! Und dafür bedank ich mich auch.

Aber wie gesagt LeZ, Lewis-Vitali wird von einer gewissen Mehrheit der Fans aus aller Welt glaub ich nicht mehr auf einer Stufe mit Fury-Wilder 3 gesehen, ausser von extrenem Vitali Fans.
 

Tyson2fastFury

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Wenn's im Sport nur um "Dramatik" ginge, müsste ein Pokal-Fußballspiel Sandhausen gegen Cottbus 7:6 im Elfmeterschiessen ja also "besser" sein als ein CL-Finale Bayern-PSG das nur 1:0 ausgeht. Ich sehe das irgendwie anders.
boxen ist halt unterhaltung und dramatik. deswegen gucken sich auch 90& der leute lieber gatti vs ward als mayweather vs pacquiao an.
 

Roberts

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Aber wie gesagt LeZ, Lewis-Vitali wird von einer gewissen Mehrheit der Fans aus aller Welt glaub ich nicht mehr auf einer Stufe mit Fury-Wilder 3 gesehen, ausser von extrenem Vitali Fans.
Sorry wer das so einstuft, hat keine Ahnung vom Boxen. Mir stellen sich gerade alle Nackenhaare auf. Wilder vs. Fury 3 war ein erratischer Brawl. Ein Puncher mit bescheidenen taktischen Mitteln hat einen Plan und setzt den für zweieinhalb Runden - gar nicht mal so übel - um. Nach einem Individualfehler in der Deckung kassiert er einen Niederschlag und wirft jede taktische Route über Bord. Sein Gegner, in Erwartung des sicheren Siegs, begibt sich fortan in den Infight und brawlt anschließend deckungsarm mit. Ergebnis: er kassiert zwei Niederschläge, die den Puncher aber nicht dazu bringen, weiter den Infight zu suchen, sondern lieber in der Halbdistanz wilde Heumacher abzufeuern, die nur Luft bewegen und denen er recht bald aus Erschöpfung hinterherfällt. Damit er auch noch die letzten Körner verliert, sorgt der angeblich so gute Boxer mit jede Menge Dirty Tactics dafür, dass dem auch so geschieht. Das soll der beste Boxkampf im Schwergewicht des 21. Jahrhunderts sein? Der Brawl war spannend bis zu einem gewissen Punkt und bis dahin auch intensiv geführt, ein (sehr) guter Boxkampf war er nicht. Der fand vierzehn Tage vorher statt.

Lewis vs. Vitali K. war auch kein guter Boxkampf sondern ein sinnfrei geführter Brawl zwischen einem boxerisch stark nachlassenden All-Time-Champ und einem taktisch extrem dämlich agierenden Herausforderer. Am Ende entscheidet die Cutanfälligkeit des einen und der - mangels boxerischer Mittel - reine körperliche Druck des anderen die Schlacht der testosterongesteuerten (Möchtegern-)Alphatiere. Ein guter Boxkampf war auch das nicht. Spannend und intensiv geführt, ohne Frage - gutes Boxen sieht aber anders aus.

Manchmal wundern mich die Maßstäbe schon sehr, die an gutes Boxen angelegt werden, da bin ich ganz bei @timeout4u.
 

Brummsel

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Das ist dann wieder die alte Frage, was man (bei einem Boxkampf) unter "gut" versteht.

1. "Gut" im Sinne von spektakulär, dramatisch, blutig, usw
2. Oder "gut" im Sinne von technisch ausgefeilt, hochklassig...

Ich denke schon, dass die meisten Box-TV Zuschauer Fury - Wilder 3 als "sehr guten" Boxkampf bewerten.
Genau so, wie Lewis - Klitschko.
Und zwar vorrangig aus den unter Punkt 1. genannten Gründen.
Kommt halt immer darauf an, unter welchen Gesichtspunkten man das bewertet.
 
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Wild Allison

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Lewis vs. Vitali K. war auch kein guter Boxkampf sondern ein sinnfrei geführter Brawl zwischen einem boxerisch stark nachlassenden All-Time-Champ und einem taktisch extrem dämlich agierenden Herausforderer. Am Ende entscheidet die Cutanfälligkeit des einen und der - mangels boxerischer Mittel - reine körperliche Druck des anderen die Schlacht der testosterongesteuerten (Möchtegern-)Alphatiere. Ein guter Boxkampf war auch das nicht. Spannend und intensiv geführt, ohne Frage - gutes Boxen sieht aber anders aus.
Ja, so ist es gewesen, im Nachhinein betrachtet. Beide Boxer hatten andere Möglichkeiten, haben sich aber dafür entschieden, es über eine Schlägerei zu entscheiden - vielleicht, weil der Gegner ihnen keinen Raum, keine Zeit und keine Luft für anderes liess.
Das ist der Unterschied zu Fury-Wilder III. Fury entschied sich freiwillig für den Brawl. Wilder nicht.
 
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