So ein Fiasko hatte ich selbst mal auf der Bühne erlebt. Leider nicht in der Rolle von Noel, sondern als pöbelnder Liam.
Liebeskummer war da nicht die Ursache, sondern die Auftrittsbedingungen. Dazu gesellte sich dann zuviel Alkohol und der Gig ging komplett in die Binsen. Das war noch nicht mal ein kleiner Auftritt, sondern in der Heimatstadt in einem Riesenfestzelt zum Sprudelfest beim "Abend für die Jugend".
Zuerst wir als Live-Band, dann Disco (oder umgekehrt). Als wir nachmittags da aufkreuzten mit unserem Krempel, erfuhren wir, dass wir nicht auf der (großen) Bühne spielen sollten, weil dort der gebuchte Disco-DJ ein Haufen Disco-Strahler-Elemente-Effekt-Nebel-Gedöns aufzubauen hatte.
Für die Band war daneben eine kleinere Bühne errichtet worden. Seitlich neben bzw. hinter den PA-Boxen. Wir beschwerten uns, wollten nicht auftreten. Unser Manager (ja, wir hatten einen) schritt ein, wollte vermitteln. Unser normalerweise super-professionelle Gitarrist und ich waren fest davon ausgegangen, dass wir diesen Auftritt canceln... ("Das geht absolut gar nicht!") und tranken während der Debatte über die eindeutige Sachlage schon ziemlich viele Stubbis. Dann kam es zu einer Abstimmung und die anderen 3 Bandmitglieder entschieden sich nach Rückspache mit Manager und Veranstalter dann doch pro Auftritt.
Schon der Soundcheck ließ Schlimmes befürchten, doch später mit PA und Zuschauern war es eine Katastrophe. Wir konnten uns über die Monitorboxen kaum selbst hören, der Gitarrist war echt besoffen, verspielte sich ständig, das war ungewohnt und er fand es lustig. Ich hörte gar nix von meinem Bass, also war es auch ziemlich egal, was ich da für Töne griff. Ich fluchte ständig ("Ist doch ******e!") natürlich höllenlaut über die PA. Fast noch auf der kleinen Bühne mit dem Drummer geprügelt, der sauer war über mein Benehmen und seine Stöcke nach mr warf. Daraufhin wollte ich ihm an den Kragen, aber wurde zurückgehalten. So in etwa.
Ein absolut peinliches Desaster.