@ Roberts
Mundine wurde "nur" aus den WBC-Rankings genommen, aber die IBF hat verkündet, dass sie keinerlei Maßnahmen gegen Mundine einleiten werden und der Kampf weiterhin steht.
-------------------------------------------------------------------------
Boxen: Ottke-Herausforderer auf
unbestimmte Zeit gesperrt
Los Angeles (rpo). Anthony Mundine kämpft nicht gegen Sven Ottke. Der Australier ist wegen seiner Terrorismus-Äußerungen gegen die USA vom Weltverband WBC aus der Rangliste für unbestimmte Zeit gesperrt worden. Mundine sollte gegen Ottke um die Weltmeisterschaft der Internationalen Boxing Federation (IBF) antreten.
"Mit Verblüffung haben wir die Bemerkungen von Anthony Mundine vernommen. Sie sind unglaublich und nicht tolerierbar und verletzten ernsthaft die Gesellschaft und das Boxen", heißt es in einem am Donnerstag vom World Boxing Council (WBC) verbreiteten Statement.
Der in Mexiko City ansässige Weltverband beruft sich bei der Eliminierung des australischen Super-Mittelgewichtlers auf seine Statuten. Darin heißt es, dass ein Boxer für jede Tat bestraft werden kann, "wenn er dadurch die Organisation, die Offiziellen oder den Boxsport in Verruf bringt".
Der 26-jährige Mundine ist in der WBC-Rangliste nur auf Platz 26 geführt worden. In der IBF-Rangliste liegt der den australischen Ureineinwohnern angehörende Aborigine, der unlängst wie sein Vorbild Muhammad Ali zum Islam übergetreten ist, auf Platz 14. IBF-Präsident Marian Muhammad hat bereits erklärt, dass sein Verband keine Maßnahmen gegen Mundine ergreifen wird. Entgegen anders lautenden Berichten dürfte er auch den WM-Gürtel behalten, sollte er Titelverteidiger Ottke am 1. Dezember in Dortmund entthronen.
Mundine hatte zu Wochenbeginn in einem Interview mit dem australischen Fernsehen gesagt, sein Land solle sich nicht am Kampf gegen den Terror beteiligen. "Das ist nicht unser Problem. Sie nennen es Terrorismus. Aber wenn man unsere Religion und unsere Art zu leben verstehen würde, würde man es nicht so nennen. Es ist ein Kampf für die Gesetze Gottes, und die USA haben es sich selbst eingebrockt, was sie in der Vergangenheit getan haben", sagte der Moslem.
Der einstige Rugbyspieler hat sich inzwischen mit einem "offenen Brief an die Welt" auf seiner Website für die Äußerungen entschuldigt. Die Kommentare seien aus dem Kontext heraus gesendet worden, erklärte Mundine. Er entschuldige sich bei jeder Person, die er verletzt habe. "Ich verdamme Morde und alle Formen des Terrorismus. Ich bin gegen jede Form von Gewalttätigkeit oder Töten. Mein Herz und meine Seele sind bei den Familien, die in New York ihre Lieben verloren haben", schreibt der in zehn Kämpfen ungeschlagene Pan-Pazifische Meister.