Mal ein Vorrausblick auf Sonntag und die 1. Alpenetappe im Department "Hautes Alpes", wo es von Embrun über die ital. Grenze und den Col Agnel nach Prato Nevoso, einem Skisportort geht.
Ich habe leider keinen Aufstieg zum Col Agnel gefunden, nur das hier von Molines-en-Queyras zum Chapelle de Clausis.
http://climbbybike.com/de/Aufstieg_Auswahl.asp
Das müßte aber noch weit unterhalb vom eigentlichen Pass sein. Vom Chateau Queyras gibt es noch weitere Anstiege, aber auch nur auf maximal 2300x Meter.
Weiß da jemand, wie schwer dieser Anstieg ist?
Sicherlich wird da keine Entscheidung fallen, da dieser Pass aber zum ersten mal überfahren wird, interessiert mich schon der Schwierigkeitsgrad, auch wenn der zum Chapelle nicht besonders schwer zu sein scheint.
Aber es hängt ja nicht immer was von der Steilheit ab, sondern auch von der Länge, deswegen ist zB der Col du Galibier schwerer zu fahren über den Telegraphe (34,9 km), als über den Lautaret (dieses Jahr), obwohl der steiler ist.
PratoNevoso ein mittelschwerer Schlußanstieg. Nicht ganz so schwer, wie Hautacam oder L'Alpe D'Huez dieses jahr, aber ein entscheidender Anstieg am Ende und mit durchschnittlich 7,2 % nicht zu verachten. Hier kann genauso viel entschieden werden, wie in Hautacam.
Am Montag ist Ruhetag, am Dienstag geht es in die 2. Etappe.
In der Nähe vom Endpunkt der 1. Alpenetappe, Cuneo (ITA) wird gestartet. Es geht über den
Col de la Lombarde, bzw.
Isola 2000 (ein gefüchteter Anstieg, wo es jedoch
bergab geht). Von der italienischen Seite sind es zum Teil brutale Rampen mit bis zu
16,8%, zwischendurch wird es jedoch flacher, so daß man sich etwas erholen kann. Auch ist dieser Anstieg nicht ganz so lange wie die Abfahrt, die kontinuierlich ist und somit insgesamt etwas schwerer einzuschätzen ist.
Der 2. Berg des Tages ist gleichzeitig das Dach der Tour.
Der Cime de la Bonette-Restefond oder auch
Col de la Bonette ist 25,8 km lang und geht ebenfalls kontinuierlich bergauf. Durchschnittlich sind es 6,4 %. Am Ende gibt es aber eine sehr steile Rampe von
15,0%.
Eine echte Mörderetappe. Die
Abfahrt nach Jausiers hat es auch in sich. Über den kahlen Berg dürfte der Wind ziemlich hinweg fegen.
Am Mittwoch wird nochmals in Embrun gestartet. Diesmal ist das Ziel
L'Alpe d'Huez. Die 21 legendären Kehren und durchschnittlich 8,2 % machen diesen Anstieg zu einem gefürchteten bei der Tour. Es geht natürlich von Bourg d'Oisans hoch, wo am Donnerstag die Etappe nach St. Etienne gestartet wird.
Am Anfang ist gleich die steilste Rampe des Berges. Wer da gleich angreift mit viel Kraft, kann zwar davon kommen, jedoch zieht es sich noch 12 km ins Ziel und das auch bei immerhin 7-8 % kontinuierlich. Die Wahrscheinlichkeit eingefangen wäre da zu groß. Hat man ja die letzten jahre gesehen.
Ricco wird seinen Triumph leider nicht dort feiern können. Mein Favorit ist Sastre. Habe da ein gutes Gefühl. Oder jemand, den man nicht unbedingt auf der Rechnung hat.
Voher gibt es aber auch noch ein Mammutprogramm zu absolvieren.
Es geht durch Briancon, wo man sonst immer ankommt, wenn man den Galibier von der anderen Seite anfährt, also über den Telegraphe. Diesmal geht es aber von Briancon hoch über den
Lautaret. Bis zum Lautaret ist es ein "einfacher" Anstieg mit gerade einmal 3,1 %. Aber immerhin 27,75 km lang.
Vom Lautaret geht es dann geradeaus weiter zum
Galibier durch unzählige Kehren auf der kahlen Seite. Dieser Anstieg gehört nun auch nicht zu den schwierigsten, wird nur am Ende, bei den vielen Kehren etwas steiler mit über 10 %.
Dann geht es wie schon gesagt über den
Telegraphe runter.
Der 2. Berg ist der noch nicht so oft (wenn überhaupt) angefahrene
de la Croix de fer, ein nicht gerade steiler, teils bergab, Anstieg. Aufgrund schlecht ausgebauter Straßen hat er jedoch seine Tücken.
Schade, daß es nicht über den schwierigsten Anstieg den
Col de la Madeleine geht. Dazu müßte es aber von Courchevel in die entgegengesetzte Richtung gehen, so wie 2004.