Was für ein Spektakel! Aber was für eine Posse auch. Millionen an den Fernsehschirmen sehen an diesem 26. Juni 1976 dem größten Boxer aller Zeiten zu, wie er sich gegen einen vor ihm auf dem Boden krabbelnden Gegner zu wehren versucht. Ein Gegner, der ihm von dort aus dauernd gegen das Schienbein tritt. Ein bizarres Schauspiel, dieser Kampf. Eigentlich darf man ihn gar nicht als Kampf bezeichnen.
Die PR-Strategen nennen diesen Kampf zwischen
Muhammad Ali und Antonio Inoki den »Kampf des Jahrhunderts«, den »Krieg der Welten«, aber er ist eine Zirkusnummer. Der
größte Boxer seiner Zeit und der größte Wrestler seiner Zeit gemeinsam im Ring, und beide machen sich im Grunde lächerlich. [...]
Ali wusste darauf nichts zu antworten: In 15 Runden gelangen ihm nur sechs Faustschläge.
Das Publikum, das astronomische Ticketpreise gezahlt hatte, um dem Kampf beizuwohnen, reagierte zunehmend irritiert, begann zu buhen und zu pfeifen. Keine Ahnung, was sie sich vorgestellt hatten: einen hilflosen Boxweltmeister, der nichts tut, außer dem Versuch, einem tretenden Gegner, der am Boden liegt, auszuweichen, jedenfalls nicht. Am Ende wurde der Kampf als unentschieden gewertet, das passte ins Bild.