Es war der Abschied von Robin Gosens zur AC Florenz nur knapp vier Stunden vor dem Anpfiff. Der 30-Jährige hatte am Vormittag noch mittrainiert und war auch für die Startelf vorgesehen. "Um kurz nach 16 Uhr kam dann die Meldung, dass Florenz sich gemeldet hat. Da ist Robin auf uns zugegangen und meinte, dass er das gerne machen würde", erzählte Horst Heldt, Geschäftsführer Profifußball in Köpenick.
Dem 54-Jährigen war klar, dass Gosens den Verein in diesem Sommer gerne verlassen würde, aus privaten, nicht aus sportlichen Gründen, wie er betonte. "Wir sind überzeugt, dass wir Spieler brauchen, die alles geben bei Union. Dafür ist auch wichtig, dass sich in deren Umfeld alle damit identifizieren", so Heldt. "Wenn das aber nicht der Fall ist, dann ergibt es keinen Sinn, diesen Spieler hierzubehalten."
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Einen Schritt weiter ging Rani Khedira: Eine "Katastrophe für die Mannschaft" sei es, einen Mitspieler so kurz vor einem Spiel abzugeben. "Robin stand völlig aufgelöst vor uns. Vor dem Mittagessen ist er noch davon ausgegangen, dass er spielt. Und nach seinem Mittagsschlaf kam die Nachricht, dass alles aufgeht."
Und der Kapitän echauffierte sich weiter: "Es ist schön, dass alle Parteien damit zufrieden sind. Aber für uns als Mannschaft ist es komisch!" Die Entscheider sollten sich darüber Gedanken machen, das Transferfenster "entweder nach dem Spieltag oder klar davor" schließen zu lassen, forderte Khedira. Aber eben nicht eine halbe Stunde vor Anpfiff.