Was betrübt euch?/Was findet ihr traurig?


Chocolate Thunder

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Ich realisiere langsam immer mehr, dass ein Studium einfach nichts für mich ist.. Ich habe das Thema die letzten zwei Semester immer aufgeschoben, obwohl es mir da schon immer im Hinterkopf rumschwebte, was vielleicht schon ein Fehler war. Mit dem Bachelor werde ich frühstens in 9 Semester fertig, bräuchte also noch vier, würde bis dahin zusätzlich mehrere Tausend Euro Schulden anhäufen um den Kram irgendwie zu finanzieren und hätte nicht mal den besten schnitt für einen Allerweltsstudiengang wie wiwi. Die Fähigkeiten habe ich dazu, ich habe nur einfach seit meiner Kindheit ein riesiges Motivations- und Konzentrationsproblem. Interessiert mich etwas nicht, sieht's düster aus. Am Ende hätte ich also einen Abschluss, der dir fast nichts bringt, haufenweise Schulden und quäle mich mindestens zwei weitere Jahre...

Nur hätte ich dann mit 22 den zweiten Studiengang abgebrochen und vier Jahre meines Lebens verschwendet. Eine Ausbildung wäre definitiv besser für mich geeignet, das kann ich langsam mit ziemlicher Sicherheit sagen.

Vielleicht ist ein Ende mit Schrecken dann doch besser als ein Schrecken ohne Ende...

Sorry Leute, ich musste das einfach mal loswerden..

Stecke momentan irgendwie in einer ähnlichen Lage, im Gegensatz zu dir studiere ich allerdings nicht. Hab im Dezember 2010 nach verkürzter Ausbildungszeit meine Lehre zum Steuerfachangestellten abgeschlossen und arbeite nun schon fast 11 Jahre in dem Beruf. Mein Bruttolohn von ca. 2.400 Euro ist ein Witz, wenn man mal überlegt, was in dem Beruf alles von dir abverlangt wird (Gesetzestexte, Termindruck, neue Rechtssprechungen etc.). Dazu ist mein Arbeitgeber ein absoluter Geizhals und macht sich lieber selber die Taschen voll. Ich bin natürlich nicht in meinem damaligen Lehrbetrieb geblieben, zumal die Ausbildung für mich sowieso die Hölle war. Wären meine damalige Ausbilderin und meine andere Kollegin nicht so cool drauf gewesen, hätte ich alles hingeworfen. Im Nachhinein bin ich froh es nicht getan zu haben. Mein Großvater hatte mir damals mehr oder weniger den Ausbildungsplatz besorgt, kurz vor meinem Lehrende ist er an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt, vier Monate später starb er dann. Zumindest hatte er noch erleben dürfen, dass ich die Ausbildung beendet hatte. Da wo ich heute bin herrscht ein überwiegend gutes Betriebsklima, einer der Kollegen ist über die Jahre sogar zu einem meiner besten Freunde geworden. Würde es ihn nicht geben, hätte ich mich wohl schon längst wo anders beworben. Jetzt stehe ich kurz davor eine Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter zu beginnen, allerdings habe ich ein ähnliches Motivationsproblem wie du. Dazu plagen mich Zweifel, ob ich diese doch sehr anspruchsvolle Weiterbildung überhaupt schaffe und ob ich das Ganze überhaupt machen will. Irgendwas muss sich allerdings in meinem Berufsleben ändern, denn mit dem Gehalt komme ich einfach nicht weit und man will auch nicht jeden Cent zweimal rumdrehen müssen...
 

Gravitz

Lehny die Hohle Hupe
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Ich realisiere langsam immer mehr, dass ein Studium einfach nichts für mich ist.. Ich habe das Thema die letzten zwei Semester immer aufgeschoben, obwohl es mir da schon immer im Hinterkopf rumschwebte, was vielleicht schon ein Fehler war. Mit dem Bachelor werde ich frühstens in 9 Semester fertig, bräuchte also noch vier, würde bis dahin zusätzlich mehrere Tausend Euro Schulden anhäufen um den Kram irgendwie zu finanzieren und hätte nicht mal den besten schnitt für einen Allerweltsstudiengang wie wiwi. Die Fähigkeiten habe ich dazu, ich habe nur einfach seit meiner Kindheit ein riesiges Motivations- und Konzentrationsproblem. Interessiert mich etwas nicht, sieht's düster aus. Am Ende hätte ich also einen Abschluss, der dir fast nichts bringt, haufenweise Schulden und quäle mich mindestens zwei weitere Jahre...

Nur hätte ich dann mit 22 den zweiten Studiengang abgebrochen und vier Jahre meines Lebens verschwendet. Eine Ausbildung wäre definitiv besser für mich geeignet, das kann ich langsam mit ziemlicher Sicherheit sagen.

Vielleicht ist ein Ende mit Schrecken dann doch besser als ein Schrecken ohne Ende...

Sorry Leute, ich musste das einfach mal loswerden..

Ging mir ähnlich, hab mit 22 auch das Studium abgebrochen, allerdings nach ein einhalb Semestern.da war die Entscheidung nicht so schwer. Ich bereue es nicht, hab jetzt vor einem halben Jahr meine Ausbildung beendet.

Das positive ist: du bekommst dein Geld, meine Ausbildung war eigentlich sehr entspannt, Berufsschule bekommst du bis auf 2 bis 3 Fächer locker hin als abiturient.

Aber man muss sich halt im klaren sein, dass anders als beim Studium die Freizeit stark eingeschränkt ist. Du musst halt da sein von 8 bis 4 oder 9 bis 5.
Das Einstiegsgehalt ist zudem auch nicht der hit. Möchte jetzt auch nicht unbedingt in dem Beruf bleiben, aber bin etwas ratlos wie es weitergehen soll. Fernstudium? Weiss ich nicht ob ich das packe, hab es wie du nicht mit dem Lernen.
 

Philly's Finest

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Bevor du das Studium aufgrund fehlender Motivation schmeißt, solltest du eine klare Vorstellung haben, wohin die Reise als nächstes geht. Möglicherweise könntest du in deiner nächsten Ausbildung auf ähnliche Probleme stoßen und dir die gleiche Frage stellen. Also wenn du dahingehend dir nicht sicher bist, würde ich das Studium durchziehen sofern denn nicht noch zu viel fehlt und es dich nicht zu sehr belastet. In den seltensten Fällen wirst du nämlich mit allem top zufrieden sein und Motivationsprobleme plagen selbst den Übereifrigen hier und da mal.

Und selbst wenn WIWI ein überlaufendes Studium ist - man ist da trotzdem relativ breit aufgestellt und kommt für eine Menge an Berufen in Frage. Selbst wenn du dich dann doch später umorientieren solltest, wäre das ein solides zweites Standbein.
 

Chocolate Thunder

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Meine Freundin hat sich vor zwei Jahren nach ihrem Abitur auch ganz bewusst dafür entschieden, erstmal eine Ausbildung (Bauzeichnerin für Tief- und Straßenbau) zu machen. Wie @Gravitz schon schrieb, du verdienst Geld und die Berufsschule ist auch mehr als machbar. Ein Studium kann man im Anschluss immer noch machen.
 

timberwolves

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naja es hilft auch nicht nur der Arbeitsmarktlage nach zu studieren, Ausbildung zu machen, sondern nach persönlichem Interesse. Klingt wie ein banaler Tip, bewährt sich aber.
 

K-Dot

Zauberfuß
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Ich habe mit 22 mein Studium ebenfalls abgebrochen und bereue es bis heute keineswegs. Habe mich dann nach einer Ausbildungsstelle umgeschaut in einem Gebiet, das mir absolut zusagt und hatte dann Glück, einen super Betrieb zu finden. Nach verkürzter Ausbildung wurde ich übernommen und hatte die Möglichkeit berufsbegleitend ein Studium zu absolvieren, bei dem es mir schon viel leichter fällt mich zu motivieren und es durchzuziehen, und das ist jetzt auch kurz vor Abschluss. Auch wenn der Weg nicht der geschmeidigste war, so war es doch das für mich definitiv richtige und mittlerweile habe ich einen geilen Job und ein fast fertiges Studium, mit dem mir dann in ca. 1,5 - 2 Jahren alle Türen offen stehen, da ich den Bachelor + Berufserfahrung in der Tasche habe.
Natürlich kommt es drauf an, wie weit man im Studium ist, aber einen solchen Studiengang abbrechen finde ich nicht verwerflich. Kenne auch mehrere Beispiele, die sehr froh waren es getan zu haben, und die mittlerweile trotzdem sehr gute Stellen haben.
 

schlomo23

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naja es hilft auch nicht nur der Arbeitsmarktlage nach zu studieren, Ausbildung zu machen, sondern nach persönlichem Interesse. Klingt wie ein banaler Tip, bewährt sich aber.

Das sowieso, egal ob Studium oder Beruf. Wenn man abbricht sollte man aber mMn schon eine Idee haben und nicht nur "das will ich nicht mehr, also höre ich auf."
 
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Lena

Lange Guste
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Ich habe Fennistik (finnische Sprache, Literatur und Kultur) und Geschichte studiert. Leider musste ich das Studium aufgrund finanzieller Probleme abbrechen. :(
Ich konnte aber meine Berufsausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste, Fachrichtung Archiv erfolgreich mit 1,1 abschließen :)
Ob ich nochmals studieren werde? Ich weiß es nicht, aber tendenziell eher nein. Ich mag diese Selbstständigkeit und Eigenverantwortung während des Studiums nicht sonderlich... war da immer zu bequem für. Bin ein Mensch, der einen klaren Plan braucht und Anleitung :D Ich bin zufrieden mit meinem Job :)
 

Angliru

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@DaLillard Kenne deine Situation, da ich vor einigen Jahren quasi genau in der gleichen war. Hab nach dem Abi auch zweimal studiert und beide Male abgebrochen. Grund war eine gefährliche Mischung aus Faulheit, fehlende Selbstorganisation und paar anderen Sachen. Während mir in der Schule fast alles zugeflogen ist, hab ich den Sprung damals nicht so richtig vollziehen können. Bei mir war es dann nach 3 Jahren soweit, dass ich sehr kurzfristig auf die Suche nach einem Ausbildungsplatz gegangen bin. Die Kombination mit zwei abgebrochenen Studiengängen ist nicht ungefährlich, ich hab insgesamt nur eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch bekommen - aber das hat direkt gezündet. Bin zwar nicht mehr dort beschäftigt, aber immer noch in der Branche und durchaus zufrieden.

Für dich wird es essentiell sein, zu beurteilen, ob das jetzt nur eine Phase ist, oder ob du den Schritt wirklich vollziehen willst. 4 Semester Rest klingen nicht hart, sind es aber, vor allem, wenn die Motivation und möglicherweise auch die Ergebnisse nicht stimmen. Da können dann auch schnell mal noch 6 daraus werden und am Ende kann es sein, dass du irgendwo durchfliegst, mit nix da stehst und es sind zwei weitere Jahre vergangen.

Aktuell hättest du sicherlich keine so schlechte Karten auf dem Ausbildungsmarkt. Der Start in das neue Ausbildungsjahr im Sommer ist noch ein gutes Stückchen weg, die aktuelle Not der Unternehmen auf der Suche nach Azubis sehr groß. Natürlich wirst du mit deinem Lebenslauf nicht überall reinkommen. Vor allem größere Unternehmen sind schon in der Auswahl oder suchen Leute mit "sauberen" Lebensläufen. Aber insbesondere im Mittelstand oder auch bei kleineren Unternehmen wirst du denke ich gute Chancen haben - die sind teilweise froh, dass sie überhaupt Azubis bekommen. Du solltest auf jeden Fall eine gute Story haben, warum du zweimal das Studium abgebrochen hast. Denn es erweckt natürlich auf der einen Seite schon den Eindruck, dass du nix durchziehen kannst. War bei mir genauso. Auf der anderen Seite gibt es aber die Perspektive für das Unternehmen, dass man jetzt einen Azubi bekommt, der seine Chance nutzen muss - ansonsten wird es durchaus happig auf dem Arbeitsmarkt. Informiere dich genau, was du machen willst, wo du deine Stärken siehst und suche dir dort was passendes. Je eher, desto größer sind die Chancen, auch genügend Auswahl für dich zu haben.

Man kann auch ohne Studium gutes Geld verdienen, vor allem auch bei nicht so großen Unternehmen, da dort die Positionen oftmals mehr an Fähigkeiten und nicht an die Ausbildung gebunden sind. Aber dennoch ist die Tür für ein Studium nicht komplett zu. Ich hab nach der erfolgreichen Ausbildung auch gemerkt, dass ich den Makel noch loswerden will, hab dann berufsbegleitend zuerst meinen Bachelor noch gemacht und aktuell lege ich noch den Master nach. Da gibt es inzwischen auch genügend Auswahl, so dass man da was finden kann. Kostet zwar einiges an Geld (außer Hagen), aber wenn du einen guten Arbeitgeber hast, finanziert er dir das auch.

Werde dir einfach klar, ob du das Studium in angemessener Zeit durchziehen kannst und ob du dafür auch noch die Motivation hast. Falls nicht, dann schau dich um. Die Lage auf dem Azubimarkt sollte für dich definitiv nicht schlecht sein, da hatte ich vor 12 Jahren deutlich mehr Probleme. Je eher du dich damit beschäftigst, um so besser sollten die Aussichten sein.

Und irgendwann kannst du auch mal richtig durchstarten und z.B. Admin eines Internetforums werden :clown:
 
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MadFerIt

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das problem ist, dass er nicht weiß, was er machen will. beendet er das studium jetzt, macht er eine ausbildung, von der er wahrscheinlich denken wird, "ja, passt, mach ich mal. was soll ich jetzt sonst machen?". das hilft auch nicht weiter. es gibt menschen, die haben gewisse interessen und die können sie mit ihrem beruflichen leben vereinbaren (z.b. autofans, die jetzt als ingenieur bei bmw arbeiten). diese leute beneide ich. denn der großteil der menschen gehz arbeiten und die arbeit ist für sie mehr oder weniger ein kompromiss zwischen "ich muss geld verdienen" und "es könnte mich schlimmer treffen". und vor diesem hintergrund ist ein studienabschluss bedeutend wertvoller als eine ausbildung, da man da viel mehr möglichkeiten hat. wie gesagt, ich würde es durchziehen. und wenn es noch 4 semester sind, dann ist allein eins davon das, wo man die abschlussarbeit schreibt. im grunde als noch drei echte semester.

und der finanzielle aspekt spielt halt eine nicht zu unterschätzende rolle. kommst du als jemand, der eine ausbildung hat, nicht bei einem tarifgebundenen oder zumindest großem unternehmen unter, sind die unterschiede zwischen dem, was du mit einer ausbildung machst und dem, was dir ein akademischer abschluss bringt, enorm. ich kann da aus eigener erfahrung sprechen. da ist - abhängig vom bereich und natürlich auch der region, in der man ansässig ist - das, was man als studierter zum einstieg bekommt, oftmals das, was man als jemand mit ausbildung vielleicht in vielen, vielen jahren mal haben wird, wenn man glück hat.
 

Lena

Lange Guste
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@MadFerIt Das stimmt so aber auch nur, wenn man in den sog. MINT-Fächern studiert. Sowas liegt mir einfach NUll!
Und versuche als Geisteswissenschaftler/in mal irgendwas zu finden!
Ich habe eine Kollegin, die ist Historikerin und macht einen AUshilfsjob nach dem Anderen, weil sie entweder überqualifiziert ist oder einfach nichts findet.
Ja, alle brauchen nur noch technisch und naturwissenschaftlich affine Menschen... liegt halt nur nicht jedem... das ist einfach sch***e am Studieren.
 

Jungleking

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Berufliche Werdegänge laufen nicht immer stringent, bei mir war das auch ziemlich abenteuerlich, bis ich dahin gekommen bin, wo ich jetzt bin.

Nach dem Abi Geschichtsstudium angefangen, nach 2 Semestern abgebrochen, dann Gymnasiallehramt Englisch/Sport. Das lief eigentlich super, bis zu einer mittelschweren Sportverletzung mit Mitte 20. Da war ich im 8. Semester, realistisch wäre ich nach 12 fertig gewesen. Und ab da gings irgendwie abwärts. Meine damalige Freundin wurde schwanger, Kohle knapp, Gelegenheitsjob zu Gelegenheitsjob, Studium auf Eis gelegt... Mit den ganzen Englisch Scheinen (oder Credits, wie man heute sagt...), die ich bis zu dem Zeitpunkt schon hatte. da war ich schon scheinfrei, habe ich dann "nebenbei" einen Bachelor "English and American Cultural Studies" gemacht. Das Lehramtsstudium hab ich dann ganz fallen lassen, auch weil ich durch meine ganzen Jobs, die ich so nebenbei gemacht hatte, mittlerweile überzeugt war, dass ich nicht ein Leben lang vor einer Klasse stehen will...
Habe dann mehr oder weniger hauptberuflich mit dem Englisch Bachelor als Daseinsberechtigung als Freiberufler gearbeitet. D.h., Englisch-Unterricht für Berufstätige in mittelständigen bis größeren Unternehmen der Region, Übersetzungen etc... Das war im Nachhinein ne beschissene Zeit. Immer Stress, keine finanzielle Sicherheit, keine Planungssicherheit...immer auf der Suche nach dem nächsten Auftrag. Die damalige Beziehung ist -nicht nur, aber auch- daran kaputt gegangen.
Was ich grundlegend vermisst habe waren so urkonservativ spießige Aspekte wie Sicherheit und Planbarkeit. Daher gingen meine Gedanken ein wenig ziellos in Richtung "öffentlicher Dienst". Eigentlich aus Zufall bin ich dann im Internet auf einen Dualen Studiengang zum Diplom-Verwaltungswirt gestoßen... und, lange Rede, kurzer Sinn, genau das bin ich jetzt mittlerweile. Diplom-Verwaltungswirt im öffentlichen Dienst inklusive Verbeamtung. Auch wenn das Studium/Ausbildung manchmal komisch war, mit wenigen Ausnahmen kamen die Kommilitonen direkt vom Abi, war das im Endeffekt genau das richtige für mich. Studium ziemlich verschult, man bekommt alle Lernunterlagen auf dem silbernen Tablett serviert und auf Grund der eher familiären Atmosphäre läuft man nie Gefahr in der anonymen Masse unterzugehen.

Was das alles mit dem Ursprungspost zu tun hat? Es ist eigentlich nie zu spät, für sich selbst den richtigen Weg zu finden
 

TraveCortex

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das problem ist, dass er nicht weiß, was er machen will.

Das hat er mit keinem Wort erwähnt, wissen wir also nicht.
Aber ja: Auf jeden Fall sollte man sich 1. sicher sein, dass es nicht nur ein kleines Tief ist und 2. auf jeden Fall eine klare Vorstellung davon haben, was man in Zukunft machen will, bevor man abbricht.

Was aber unabhängig vom Geld überhaupt nichts bringt, ist etwas zu machen worauf man 0,0 Lust hat, denn wenn man die jetzt schon nicht hat, wird es in mehreren Jahren meist nicht besser und dann gibt es sicherlich etwas, was für einen besser geeignet ist. Klar, es passt nie zu 100 Prozent, aber andersherum sind 10/20 Prozent Interesse mMn auch zu wenig.
 
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Flöpper

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naja es hilft auch nicht nur der Arbeitsmarktlage nach zu studieren, Ausbildung zu machen, sondern nach persönlichem Interesse. Klingt wie ein banaler Tip, bewährt sich aber.

Halt ich für das allerwichtigste. Ich spreche so oft mit (Jura-)Studierenden, die überhaupt nicht mehr weiter wissen. Das sind in der Regel sogar hoch motivierte junge Leute, die sich aber einfach überhaupt nicht für ihr Fach interessieren. Da wird dann jede Vorlesung und jede Stunde in der Bib zur Quälerei. Einzige Nachfrage in Tutorien: "Ist das klausurrelevant?" Abbrechen wird trotzdem nicht in Erwägung gezogen. Letztlich laufen die dem (vermeintlichen) Prestige und den monetären Versprechungen nach und haben dann gute Chancen später ein Leben lang ihren Job zu hassen, weil sie mit unterdurchschnittlichen Abschlüssen ohnehin nicht an die Jobs kommen, die ihnen vorschweben. Wenn die noch nicht zu lang dabei sind, rate ich tendenziell eher zum Abbrechen, da man sich zumindest bei Jura mit Durchquälen oft keinen Gefallen tut. Insbesondere wenn das Bestehen des Examens an sich in Frage steht: Da es (an den meisten Fakultäten) keinen Bachelor gibt, läuft man dann Gefahr nach 10-15 Semestern durchs Examen zu fallen und dann ohne alles dazustehen.

Ich muss dazu aber auch sagen, dass einige meiner Freunde aus dem Studium erst richtig durchgestartet sind als sie die Uni hinter sich gebracht hatten. Die haben die Theorie auch immer gehasst und fühlen sich in der anwaltlichen Praxis pudelwohl.
 

Savi

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@MadFerIt Das stimmt so aber auch nur, wenn man in den sog. MINT-Fächern studiert. Sowas liegt mir einfach NUll!
Und versuche als Geisteswissenschaftler/in mal irgendwas zu finden!
Ich habe eine Kollegin, die ist Historikerin und macht einen AUshilfsjob nach dem Anderen, weil sie entweder überqualifiziert ist oder einfach nichts findet.
Ja, alle brauchen nur noch technisch und naturwissenschaftlich affine Menschen... liegt halt nur nicht jedem... das ist einfach sch***e am Studieren.
Geisteswissenschaften "braucht" der Normalbürger halt nicht. Ist wie Musik eher ne Leidenschaft und kein wirtschaftlicher Nutzen hinter. Ist teilweise schade, aber so tickt die Welt halt. Denke über kurz oder lang werden solche Studiengänge an den Unis auch immer weniger werden. Teilweise sind diese Fachbereiche nur noch am Leben, weil es irgendnen Prof gibt, dem man nen Posten zuteilen muss.
 

DaLillard

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Danke für die ganzen Antworten
:)

Ich werde diese Klausurenphase erstmal durchziehen und die Tage mit meinen Eltern in Ruhe sprechen, bevor ich etwas überstürze.

Wenn ich ehrlich bin stimmt die Richtung ja. Gewisse Module wie Bank-und Börsenwesen haben mir echt Spaß gemacht und gezeigt, in welche Richtung es später gehen soll. Problem ist nur, dass man ohne Studium kaum Chancen hat in den Innendienst einer Bank zu kommen...

Fehlende Selbstdisziplin und die anderen Probleme die ich beschrieben habe, haben mich jetzt in die Situation gepackt, dass ich gezwungen bin die fehlenden Kurse aus dem Grundstudium noch fertig zu machen, bevor ich überhaupt weitermachen kann. Modul gefällt mir nicht -> mach es halt im nächsten Semester (so ging es drei, vier mal) -> letztes Semester verkackt und jetzt stehe ich da. Enormer Druck, was sich halt noch weiter negativ auf meine kaum vorhandene Motivation auswirkt.

Bestehe ich ein Modul nicht (was aktuell leider ziemlich wahrscheinlich ist, da ich mit reinem Uni Mathe auf Kriegsfuß stehe) , bin ich im nächsten Semester im Drittversuch. Auch
Wenn ich da das ganze Semester durchlernen würde, wäre es nicht unwahrscheinlich, dass ich es da auch verhaue, und sei es nur durch einen Blackout aufgrund des Drucks, und dann stehe ich da und bin Deutschlandweit in Zukunft für alle Wiwi Studiengänge gesperrt. Dann wird es nichts mit mal berufsbegleitend Studieren in die Richtung etc...
 

Totila

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Ich habe mit 19 meine duale Berufsausbildung (Verwaltung) erfolgreich (befriedigend) beendet, mit 30 mein Erststudium (Staatsexamen Lehramt Gymnasium) erfolgreich (1,7) beendet und gedenke mein Zweitstudium zu beenden, bevor ich im Verlauf dieses Jahres 49 :crazy: werde. Das Problem ist, der Beruf für den ich prädestiniert wäre gibt es in Deutschland nicht mehr, seit die Monarchie abgeschafft worden ist und die entsprechenden Plätze im Ausland sind familiär gebunden.;)
 
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Lena

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Ich habe mit 19 meine duale Berufsausbildung (Verwaltung) beendet, mit 30 mein Erststudium (Staatsexamen Lehramt Gymnasium) beendet und gedenke mein Zweitstudium zu beenden, bevor ich im Verlauf dieses Jahres 49 werde. :crazy: Das Problem ist, der Beruf für den ich prädestiniert wäre gibt es in Deutschland nicht mehr, seit die Monarchie abgeschafft worden ist und die entsprechenden Plätze im Ausland sind familiär gebunden.;)

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NcsHawk

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Ich habe mit 19 meine duale Berufsausbildung (Verwaltung) beendet, mit 30 mein Erststudium (Staatsexamen Lehramt Gymnasium) beendet und gedenke mein Zweitstudium zu beenden, bevor ich im Verlauf dieses Jahres 49 werde. :crazy: Das Problem ist, der Beruf für den ich prädestiniert wäre gibt es in Deutschland nicht mehr, seit die Monarchie abgeschafft worden ist und die entsprechenden Plätze im Ausland sind familiär gebunden.;)
Henker?
 
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