Was betrübt euch?/Was findet ihr traurig?


JL13

Forenidiot
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Dass dein Freund daran gedacht hat, zeigt, was für ein unfassbar toller Mensch er gewesen sein muss.

Ich habe vor kurzem durch Zufall einen Beitrag über eine Mutter, die wusste, dass sie nicht mehr lange leben wird, gesehen. Diese hat für ihre Kinder/ihre Familie Teddybären machen lassen, die eine Sprachnachricht abspielen, wenn man sie drückt. Ich habe Rotz und Wasser geheult.

Mein Onkel hat die Mailboxansage meiner Mutter archiviert, auf Sticks und Rechner gezogen. So können wir immer, wenn uns danach ist, ihre Stimme hören. Diese Datei ist mein wertvollster Besitz, mein größter Schatz.

Da fällt mir ein, dass ich vielleicht unsere Familien-VHS mal digitalisieren sollte. Dort ist die Stimme meiner Mutter noch zu hören. Ich glaube zwar schon, dass ich den Klang ihrer Stimme noch im Gedächtnis habe, aber ich will auf Nummer sicher gehen.

Seine beiden Jungs waren alles für ihn. Eigentlich wären es drei gewesen, aber der Mittlere ist kurz nach der Geburt verstorben. Das Leben war in den letzten paar Jahren echt grausam zu ihm :( Ich kann irgendwie noch nicht fassen, dass er nicht mehr da ist. Sehe gerade für die Beerdigung alte Bilder durch, wo wir gemeinsam an Sportturnieren waren. Es ist alles irgendwie so nah. Und dann der Gedanke, dass er jetzt gestorben ist. Das war aber auch das hässliche an der Krankheit. Als er im Rollstuhl sass, wusste ich, dass wir, egal wie die Krankheit noch verläuft, nie mehr gemeinsam auf dem Sportplatz sein werden. Es wird nie mehr gemeinsame Sparringkämpfe geben. Das hat sich für mich so angefühlt, als würde er auf Raten sterben. Retrospektiv ist er viel besser mit seiner Situation umgegangen, als beispielsweise ich (für das restliche Umfeld kann ich nicht sprechen, aber die beiden Jungs haben es auch extrem gut ertragen).
 

JL13

Forenidiot
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Die Erwartung ab Diagnose ist bei 3 bis 5 Jahren.
Ist halt auch die Frage, ob man medikamentiv leicht bremsen kann, oder auch ob man bestimmte Schritte erwägt wie z.B. künstliche Beatmung.

Bei meinem Paps waren es drei Jahre, bis ihn ALS soweit gebracht hat, dass er sterben wollte. Am selben Abend war er friedlich eingeschlafen (teilweise hatte er in manch Nächten schon Panik und Atemnot ... da musste schon Morphium ran). Er hatte künstliche Beatmung abgelehnt und weil die Kraft und gewissermaßen auch die Kontrolle fehlte um tief genug auszuatmen, atmete er zu CO2-haltige Luft. Klingt gewissermaßen wie erstickt. "Offizielle" Todesursache war Organversagen (da mehrere Organe durch den Sauerstoffmangel in Mitleid schaft gerieten).

Tut mir leid wegen deines Vaters :( Mein Beileid (auch wenn es etwas her ist, so wie ich das mitbekommen habe, aber es ist denke ich nie zu spät, sein Beileid auszudrücken).

Ich weiss nicht, wie bei meinem Freund die Behandlung im Detail ausgesehen hat. Was zuletzt auf jeden Fall so war: Er hatte eine Sauerstoffmaske. Als er krank geworden ist, hat er begonnen in unregelmässigen Abständen mit Videobotschaften über den Verlauf seiner Krankheit zu informieren. Vor rund einem halben Jahr hat er gesagt, dass er etwas Mühe damit hat Luft zu kriegen und ein Gerät hat, dass ihm in der Nacht hilft Luft und Sauerstoff in die Lungen zu pressen. Im Video hat er aber nichts derartiges getragen. Bei seinem letzten Video hatte er eine Beatmungsmaske über der Nase (aber nicht über dem Mund). Weiss nicht, ob es da noch intensivere Beatmung gibt.
 

desl

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Da fällt mir ein, dass ich vielleicht unsere Familien-VHS mal digitalisieren sollte. Dort ist die Stimme meiner Mutter noch zu hören. Ich glaube zwar schon, dass ich den Klang ihrer Stimme noch im Gedächtnis habe, aber ich will auf Nummer sicher gehen.
Mein Paps hatte einst eine Super-8-Kamera ausgeliehen, welche er nutzen wollte, um beim Training der Volkstanzgruppe die Tänze zu filmen ... so dass man besser nachgucken konnte, was vielleicht noch unrund läuft.

Ende der 80ger und Mitte der 90ger war das, da hatte er auch ein paar Szenen zuhause aufgenommen. Wie wir Kinder Fahrrad fahren, wie wir mit unserer damaligen Katze spielen, wie wir zu Besuch bei meinen Großeltern sind.
Wir haben vor ein paar Monaten das (schon vor längerem digitalisierte) Video nochmal geschaut und es war irgendwie ungewohnt seine Stimme zu hören ... insbesondere, weil die Probleme mit dem Sprechen eines der ersten Symptome war, als die ALS-Diagnose noch nicht feststand.
Mitte 2012 war das. Ende 2013/Anfang 2014 wurde es mit dem Sprechen schon seeeehr schwer. Ich erinnere mich daran, dass ich damals mit ihm ein Auto probegefahren war, bevor ich ihm tags drauf das zeigte, für das ich mich letztlich entscheiden würde (also das Auto, das ich nun seit 9 Jahren habe).
Die letzten gut anderthalb Jahre hatte er keine Stimme mehr ... und so waren dann viele jüngere Erinnerungen mit ihm ... nunja ... ohne Stimme.
Ich hatte schon fast zu Lebzeiten ein wenig vergessen wie genau seine Stimme klang ... fast eher sogar noch als bei meinen Großeltern.

Sicher, es gibt hier und da Videos mit ihm, wie er spricht (Videos mit Enkeln, oder Hochzeitsvideos meiner Geschwister ... beispielsweise) ... aber ich hatte die schon eine Weile nicht mehr gehört. Vor allen Dingen war es ungewohnt seine Stimme zu hören, weil sie - das hatte mich glatt überrascht - gar nicht mal soooo anders klingt wie meine eigene. War mir das nie aufgefallen? Oder interpretierte ich da zu viel rein? Keine Ahnung.

Ich bin froh, dass es manch Aufnahmen seiner Stimme gibt ... zuweilen vermisse ich sie durchaus.

Vor einigen Jahren - genaugenommen 2010 - war mein Paps im NDR zu Gast bei der Talkshow "Plattdüütsch - Frühschoppen mit Ludger Abeln". Ich hatte mal den NDR angeschrieben, ob es vielleicht in einem Archiv noch eine Kopie der Show gibt ... hatte aber keine Antwort bekommen.
Vielleicht sollte ich da nochmal nachhaken.

Das hat sich für mich so angefühlt, als würde er auf Raten sterben. Retrospektiv ist er viel besser mit seiner Situation umgegangen, als beispielsweise ich (für das restliche Umfeld kann ich nicht sprechen, aber die beiden Jungs haben es auch extrem gut ertragen).
Ungewöhnlich ist dies nicht. Mein Paps hatte seine ALS-Erkrankung auch schneller "akzeptiert" als meine Mutti. Psychologische Betreuung hatten sie währenddessen ja beide.
Für sie - die ihn dann ja auch zunehmend pflegte - war es ja auch irgendwo ein Teil Hilflosigkeit ... dass man nicht viel machen kann, während der Körper des geliebten Menschen mehr und mehr verfällt.
Es ist in dem Sinne auch eine sehr sichtbare Krankheit ... verglichen z.B. mit Alzheimer.

Für den Patienten ist es natürlich frustrierend, dass der Körper nicht mehr das macht was er soll ... bzw. nicht mehr so auf das Gehirn reagiert, wie man es gewohnt ist. Andererseits bleibt man halt geistig "normal" ... anders als wie z.B. - wie gesagt - bei Alzheimer.
 

desl

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Vor rund einem halben Jahr hat er gesagt, dass er etwas Mühe damit hat Luft zu kriegen und ein Gerät hat, dass ihm in der Nacht hilft Luft und Sauerstoff in die Lungen zu pressen. Im Video hat er aber nichts derartiges getragen. Bei seinem letzten Video hatte er eine Beatmungsmaske über der Nase (aber nicht über dem Mund). Weiss nicht, ob es da noch intensivere Beatmung gibt.
Ja so ein Gerät hatte mein Paps auch bekommen.
Das hatte aber recht lange gedauert, weil die Teile kosten nunmal 5-stellig und meine Eltern wollten das nicht aus eigener Tasche bezahlen. Da er Beamter war, musste er die Erstattung sowohl bei der Beihilfe, als auch bei der privaten Krankenkasse beantragen (jeweils hälftig) und das hatte ewig gedauert, bis dass alles genehmigt, bestellt und geliefert ist.*
Jene Maske sollte mein Paps auch im Schlaf tragen, damit er besser mit Sauerstoff versorgt ist, weil - wie schon erwähnt - er nicht tief genug ausatmete und somit "verbrauchte" Luft wieder einatmete.

Die Maske saß aber mäßig und das Gerät war laut ... er konnte es eigentlich nur beim Mittagsschlaf nutzen und selbst da nur mäßig.
Schlaf wurde ein nochmals wichtigeres gut.
Wenn die Krankheit fortschreitet wird es irgendwann eine Sache, dass man sich bei eigentlich selbstverständlichen Sachen konzentriert ... z.B. dass man sich nicht an seinem eigenen Speichel verschluckt. Dass der Körper nicht mehr mitmacht wie einst ... ob nun beim Gehen, beim Schreiben, beim Essen, beim Atmen ... das erfordert Konzentration ... das macht Müde.
So hat mein Paps zunehmend mehr geschlafen ... und gleichzeitig wurde es später auch schwerer für ihn zu Schlafen (z.B. als es schwieriger wurde als er nachts auf Toilette musste, sich zum Badezimmer hangelte und dann auf dem Pott merkt dass die Muskeln zum Pinkeln nicht so richtig arbeiten wollen ... obgleich man pinkeln muss ...).

Ergo, er hat die Maske irgendwann garnicht mehr genutzt, weil sie lästig war, den Schlaf störte, weil das Gerät laut war ... und so weiter.
Lieber nurnoch 2 Monate zu leben zu haben und einigermaßen schlafen können, als 4 Monate leben und kaum schlafen können ... sozusagen.

Ich mein ... er hatte ja zwischenzeitlich mit dem Rauchen aufgehört, als die ALS-Krankheit ihn durch Verschlucker stark husten ließ ... aber später wieder damit angefangen. Nach dem Motto ich lass mir nicht völlig den Spaß verderben.


Intensivere Beatmungen gibt es gewiss. Je nach dem welchen Maßnahmen der Patient zustimmt werden ja irgendwann Körperfunktionen "ersetzt" zu denen der Körper des Patienten nicht mehr in der Lage ist ... z.B. künstliche Ernährung über eine PEG-Magensonde.
In weiterer Schritt wäre z.B. ein Luftröhrenschnitt und eine künstliche Beatmung über eine Trachealkanüle (siehe z.B. Steven Hawking), was mein Paps allerdings auch schon in seiner Patientenverfügung viele Jahre früher abgelehnt hatte. Von daher war uns klar, dass er eher früher oder als später wegen Sauerstoff-Mangel sterben wird.


*
Lange stritt er auch mit der Krankenversicherung wegen seines Sprachcomputers ... also wegen eines Gerätes, dass eingetippte Wörter für ihn ausspricht. Während die Beihilfe diesem schnell zustimmte, sah es die Krankenkasse nicht als notwendig an, dass der Patient - so wie er denn seine Fähigkeit zu sprechen verloren hat - mit seiner Außenwelt (angemessen) kommunizieren kann.

Sollte die Barmenia eines Tages auf die Idee kommen mich anzuschreiben, weil ich zu Studenten-Zeiten bei denen Kunde war ... und dass man mich gerne wieder hätte. So wüsste ich, was ich darauf antworten sollte/werde.

Tut mir leid wegen deines Vaters :( Mein Beileid (auch wenn es etwas her ist, so wie ich das mitbekommen habe, aber es ist denke ich nie zu spät, sein Beileid auszudrücken).

Vielen Dank.
Mein Beileid auch für deinen Verlust (falls ich noch nicht dran gedacht hab ... mae culpa).
 
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Solomo

Hundsbua
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Auch von mir herzliche Anteilnahme an @JL13

Ein Bekannter von mir (wir haben ein paar Jahre im selben Chor gesungen), wie ich Jahrgang 1977, bekam 2006 die Diagnose ALS. Recht frisch verheiratet, grade zum Abteilungsleiter in der Firma aufgestiegen. 2020 ist er verstorben, wobei er schon 2007 alle Aktivitäten wie Bergwandern oder solistisches Singen aufgeben musste. Ich kenne ja eher den umgekehrten Weg, dass ich mir durch die Spastik viel erkämpfen musste, was anderen leicht fällt. Aber in relativ kurzer Zeit mehr und mehr Dinge nicht mehr tun zu können, stelle ich mir hart vor.
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
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Ja so ein Gerät hatte mein Paps auch bekommen.
Das hatte aber recht lange gedauert, weil die Teile kosten nunmal 5-stellig und meine Eltern wollten das nicht aus eigener Tasche bezahlen. Da er Beamter war, musste er die Erstattung sowohl bei der Beihilfe, als auch bei der privaten Krankenkasse beantragen (jeweils hälftig) und das hatte ewig gedauert, bis dass alles genehmigt, bestellt und geliefert ist.*
Jene Maske sollte mein Paps auch im Schlaf tragen, damit er besser mit Sauerstoff versorgt ist, weil - wie schon erwähnt - er nicht tief genug ausatmete und somit "verbrauchte" Luft wieder einatmete.

Die Maske saß aber mäßig und das Gerät war laut ... er konnte es eigentlich nur beim Mittagsschlaf nutzen und selbst da nur mäßig.
Schlaf wurde ein nochmals wichtigeres gut.
Wenn die Krankheit fortschreitet wird es irgendwann eine Sache, dass man sich bei eigentlich selbstverständlichen Sachen konzentriert ... z.B. dass man sich nicht an seinem eigenen Speichel verschluckt. Dass der Körper nicht mehr mitmacht wie einst ... ob nun beim Gehen, beim Schreiben, beim Essen, beim Atmen ... das erfordert Konzentration ... das macht Müde.
So hat mein Paps zunehmend mehr geschlafen ... und gleichzeitig wurde es später auch schwerer für ihn zu Schlafen (z.B. als es schwieriger wurde als er nachts auf Toilette musste, sich zum Badezimmer hangelte und dann auf dem Pott merkt dass die Muskeln zum Pinkeln nicht so richtig arbeiten wollen ... obgleich man pinkeln muss ...).

Ergo, er hat die Maske irgendwann garnicht mehr genutzt, weil sie lästig war, den Schlaf störte, weil das Gerät laut war ... und so weiter.
Lieber nurnoch 2 Monate zu leben zu haben und einigermaßen schlafen können, als 4 Monate leben und kaum schlafen können ... sozusagen.

Ich mein ... er hatte ja zwischenzeitlich mit dem Rauchen aufgehört, als die ALS-Krankheit ihn durch Verschlucker stark husten ließ ... aber später wieder damit angefangen. Nach dem Motto ich lass mir nicht völlig den Spaß verderben.


Intensivere Beatmungen gibt es gewiss. Je nach dem welchen Maßnahmen der Patient zustimmt werden ja irgendwann Körperfunktionen "ersetzt" zu denen der Körper des Patienten nicht mehr in der Lage ist ... z.B. künstliche Ernährung über eine PEG-Magensonde.
In weiterer Schritt wäre z.B. ein Luftröhrenschnitt und eine künstliche Beatmung über eine Trachealkanüle (siehe z.B. Steven Hawking), was mein Paps allerdings auch schon in seiner Patientenverfügung viele Jahre früher abgelehnt hatte. Von daher war uns klar, dass er eher früher oder als später wegen Sauerstoff-Mangel sterben wird.


*
Lange stritt er auch mit der Krankenversicherung wegen seines Sprachcomputers ... also wegen eines Gerätes, dass eingetippte Wörter für ihn ausspricht. Während die Beihilfe diesem schnell zustimmte, sah es die Krankenkasse nicht als notwendig an, dass der Patient - so wie er denn seine Fähigkeit zu sprechen verloren hat - mit seiner Außenwelt (angemessen) kommunizieren kann.

Sollte die Barmenia eines Tages auf die Idee kommen mich anzuschreiben, weil ich zu Studenten-Zeiten bei denen Kunde war ... und dass man mich gerne wieder hätte. So wüsste ich, was ich darauf antworten sollte/werde.



Vielen Dank.
Mein Beileid auch für deinen Verlust (falls ich noch nicht dran gedacht hab ... mae culpa).
Danke Dir fürs Teilen. Berührende Geschichte, welche unter die Haut geht. Auch Dir mein Beileid.
 

Lena

Lange Guste
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Mein Papa wurde am Freitag beigesetzt.

In einer kleinen Urne an einem Baum in einem Friedwald. Er wollte nie auf einen Friedhof.
Die Trauerrede war sehr schön. Die Rednerin hatte sich sehr viel Zeit mit meiner Mama genommen und konnte so viele, schöne Dinge wiedergeben.
Ich saß mit meiner Mama und meiner jüngeren Schwester in der ersten Reihe. Wir gaben uns gegenseitig Halt. Die Tränen wollten nicht mehr aufhören zu fließen. Es war eine sehr schöne Trauergesellschaft. Der beste Freund, die Schwester, die Schwiegermama (Oma), die Reisefreunde, die Schwiegereltern meiner Schwester, die Chefin meiner Mama samt Sohn, die beiden Brüder meiner Mama samt Partner und mein bester Freund, der früher als Kind fast tagtäglich bei uns war...
Die Torte war als eine Rammstein-Bühne dekoriert und auch zwei der drei Lieder seiner Lieblingsband liefen an diesem Tag.

Meinem Papa hätte es gefallen.

Ich dachte immer, so eine Beerdigung ist etwas Befreiendes, ein Abschluss.
Nein, ich trauere noch immer und meine Mama so gebrochen zu sehen, tut unheimlich weh.

Ich werde nie vergessen, was er nach monatelanger Eiszeit (durch mein Outing) zu mir sagte:

"Lena, ich habe endlich begriffen, dass wir als Eltern nur dann glücklich sein können, wenn es unsere Kinder sind. Ich hab dich lieb, Große!"

Er fehlt mir so sehr.
 

desl

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Danke Dir fürs Teilen. Berührende Geschichte, welche unter die Haut geht. Auch Dir mein Beileid.

Vielen Dank.

Ich weiß garnicht, ob ich überhaupt bei sportforen.de vorher mal ausführlicher davon geschrieben hatte.
Ich hatte mehr dazu in einem anderen Forum getextet. Wenn ich so die Texte von damals lese dann ist da immer eine Mischung aus Trauer und Freude beieinander ... Trauer über die Auswirkungen der ALS-Krankheit (direkte als auch indirekte) als auch Freude über die gemeinsamen Momente, die dann auch in Erinnerung kommen.


Wenn jemand will, kann er/sie die Texte von damals lesen. Aber nunja ... ist halt etwas ... traurig.
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
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Vielen Dank.

Ich weiß garnicht, ob ich überhaupt bei sportforen.de vorher mal ausführlicher davon geschrieben hatte.
Ich hatte mehr dazu in einem anderen Forum getextet. Wenn ich so die Texte von damals lese dann ist da immer eine Mischung aus Trauer und Freude beieinander ... Trauer über die Auswirkungen der ALS-Krankheit (direkte als auch indirekte) als auch Freude über die gemeinsamen Momente, die dann auch in Erinnerung kommen.


Wenn jemand will, kann er/sie die Texte von damals lesen. Aber nunja ... ist halt etwas ... traurig.
Wo sind diese Texte zu lesen? Hast Du einen Link? Wäre interessiert.

Denke, diese Krankheit ist besonders als naher Angehöriger nur schwer zu ertragen. Schön, dass die gemeinsamen schönen Momente so präsent sind. Das hilft.

Kann mich da nur schlecht vergleichen. Meinem Vater ging es bis 2 Monate vor seinem Tod gut.

Natürlich fehlt er mir. Manchmal gäbe ich was drum, ihn nur 5 Minuten sehen zu dürfen. Aber so ne riesengrosse Trauer fühle ich nicht mehr. Bin eher einfach dankbar für die tolle Zeit, die wir zusammen hatten und mir kommen so viele lustige Momente mit ihm in den Sinn, dass ich eher schmunzeln muss, wenn ich an ihn denke.
 

Finch

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Einfach mal:knuddel:an alle, die es aufgrund ihrer aktuellen Situation gebrauchen können.
Ich kann die letzten Beiträge aus ein paar Gründen nicht komplett lesen....einerseits ähnlich wie bei Brummsel und auch das Stichwort "ALS" löst bei mir großes Unwohlsein aus. Aber die User, die hier gepostet haben, haben es dennoch verdient, dass ich Ihnen etwas nettes schreibe.
 

JL13

Forenidiot
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Heute wurde mein Kumpel beigesetzt. Die Beisetzung war zwar nur für die engsten Angehörigen, aber die Trauerfeier vorher auch für Freunde, Bekannte etc.

War "schön", halt auf die Art und Weise, wie so ein Abschied schön sein kann. Berührend trifft es wohl eher. Ging mir doch näher, als ich gedacht habe. Ich werde ihn vermissen.

Bezüglich ALS ist es übrigens gar nicht so gut, sich auf Wikipedia zu informieren, nachzulesen, dass es die meisten Menschen erst später, also ca. ab 50 Jahre aufwärts trifft, und dann Schiss zu kriegen, dass man es in einigen Jahren auch bekommen könnte...für euch getestet...der Titel Forenidiot ist schon an der richtigen Stelle...
 

Young Kaelin

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Gestern beim türkischen Gemüsehändler meines Vertrauens an der Dornacherstrasse eingekauft.

Von einer Nachbarin wusste ich, dass die Familie vom Erdbeben betroffen ist.

War kaum jemand im Laden. Kenne das Besitzerpaar schon ein wenig und man spricht manchmal ein wenig zusammen, tauscht sich aus. Die Frau des Ladenbesitzers arbeitete an der Kasse und so habe ich mir erlaubt, sie nach dem Wohlergehen ihrer in der Türkei lebenden Verwandtschaft zu fragen.

Sie hat mir dann von toten Familienangehörigen berichtet, vom Leben in Unterständen, von schlechter Versorgung. Hilfswerke hätte man dort bis anhin keine gesehen. Es wäre ein ständiges Improvisieren vor Ort. Nichtmal ihr sei es bis jetzt gelungen, Geld nach unten zu schicken. Ich konnte mir den Ort, den sie sagte, leider nicht merken.

Sie wirkte trotz allem stark und tapfer. Aber ihre Traurigkeit war schon spürbar.

Danach gings nachdenklich heim. Warme Wohnung, fliessend Wasser. N Dach überm Kopf. Essen zu Hause. Licht.

Was normal als selbstverständlich erachtet wurde, wars an diesem Abend nicht mehr.

Hoffe, die überlebenden Angehörigen des sehr sympathischen Gemüsehändlerpaars haben bald wieder ne gute Bleibe, kriegen die Hilfe, die sie benötigen und können die Tragödie irgendwann verarbeiten.
 

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Am Sonntag würde meine Mutter ihren 59. Geburtstag feiern. Am Montag beginnt hier die Basler Fasnacht, zu der sie mich gebracht hat und an welcher ich seit mittlerweile 16 Jahren leidenschaftlich aktiv teilnehme. Die Vorfreude ist da, aber irgendwie ist es eine komische Art der Vorfreude. Gleichzeitig betrübt es mich unglaublich, da wir zum ersten Mal nicht gemeinsam unserem Hobby nachgehen, sondern dieses Mal nur ich alleine. Und das komische Gefühl von „ihrem Geburtstag ohne sie“ schwingt dabei auch immer mit.

Dazu habe ich heute die Prüfungsergebnisse erhalten. Dass ich alles gut bis sehr gut bestanden habe, ist natürlich erfreulich, aber irgendwie war es unglaublich komisch, nicht als erstes direkt sie anzurufen und ihr die freudige Nachricht mitzuteilen. Eigentlich kann ich mit der Gesamtsituation mittlerweile ziemlich gut umgehen, aber es sind immer wieder diese kleinen Momente, in denen man merkt, wie sehr sie doch fehlt.
 
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