Ich verstehe wo du herkommst, sotarts, hatte auch schon ein paar Sätze zu dem Thema geschrieben und es dann wieder gelöscht. Du schreibst ja selbst, dass es nicht das perfekte Formular gibt. Das wird letztlich vom Charakter der Person abhängen.
Aber in dem konkreten Fall könnte die neue Beziehung den Vorteil haben, dass sie ihn aus dem Kopf bekommt und dass sie lernt, dass nicht alle Männer so sind wie er. Letzteres finde ich recht gewichtig bei ihr. Ersteres würde zumindest dafür sorgen, dass sie nicht aus der Verzweiflung heraus (sie sucht Nähe, will nicht mehr einsam sein) zu ihm zurückgeht. Und sei es nur für eine Nacht. Die würde sie schon massiv zurückwerfen.
Vielleicht bin ich da aber auch, wieder, von persönlichen Erfahrungen geprägt. Die beste Freundin einer Ex-Freundin wurde von ihrem Freund sehr schlecht behandelt. Wohl (hoffentlich) nicht so schlimm wie es DaLillards Freundin erging, aber eine Ohrfeige war (mindestens) mit dabei. Wir sprechen von einer an sich sehr selbstbewussten Akademikerin Mitte 20, die beruflich Mitten im Leben steht. Aber trotzdem ist sie immer wieder zu ihm gegangen. Nach der offiziellen Trennung war es eine Art Affäre. Sie wusste, rational, dass ihr das nicht gut tut. Meine Ex hat natürlich auch versucht, ihr das deutlich zu machen (wenn auch nicht in der Form, in der ich das einem Kumpel klar gemacht hätte, das war eines der Beispiele, das ich in meinem letzten Post angesprochen hatte). Aber in schlechten Phasen hat sie es mehrmals gemacht (Einsamkeit, Nähe). So falsch das auch ist, für jeden erkennbar, wenn man realistisch ist muss man das als Möglichkeit berücksichtigen.
Natürlich kann das mit dem neuen Freund auch schief gehen. Dass es bei ihr eine höhere Wahrscheinlichkeit gibt, dass der nächste Freund ein Arschl*ch ist, als bei einer Frau die Lebenserfahrung hat und weiß was wie will und nicht will, ist unstrittig. Aber bei all den vielen schwarzen Schafen, längst nicht alle Männer sind so wie er.
Ich würde spontan dagegen wetten, dass der nächste Freund jetzt direkt der Mann fürs Leben ist. Das würde ich generell bei jeder neuen Beziehung von 19-jährigen (eine Frage der Wahrscheinlichkeit
), aber bei ihr und ihrem Reifegrad natürlich erst recht. Der neue Freund müsste ja auch überhaupt nicht perfekt sein, es wäre für sie schon ein Fortschritt, wenn sie erkennt, dass Gewalt nicht an der Tagesordnung sein muss.
In einer idealen Welt würde sie erst zu sich finden und dann, nach dieser psychologischen Reha Phase, einen neuen Kerl suchen. Aber in dem ganz konkreten Fall
könnte ein neuer Freund schon eine Hilfe sein.
Aber letztlich ist das eine komplett theoretische Diskussion. Wir haben ja schon keinen Einfluss darauf, was mit ihr jetzt passiert, aber ob sie sich in einen neuen Typen verliebt, darauf haben selbst DeLillard und seine Freunde nicht mal ansatzweise Einfluss.