Wer gewinnt nächstes Jahr die Tour?


Harrison

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Wenn Ulle nächstes Jahr überhaupt antreten sollte, was ich nicht glaube, dann wohl ungefähr in dieser Verfassung

5650.6993.f.jpg
 

Roy Jones jr.

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Wieso sollte Ulle nicht an den Start gehen? :gitche:
Ich fand die Ansprache von Armstrong wirklich lobenswert, dass er in Ullrich seinen größten Konkurenten sieht.
Ulle könnte sich doch mit Lance zusammentuen, so das der ihm Trainingspläne erstellt und Quasi sein Trainer wäre. :thumb:
 

Professor Moriarty

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Ullrich bei Discovery und Basso bei CSC, dann wird das Duell episch und ich drücke beiden die Daumen, was ich vermutlich auch machen werde, wenn Ullrich weiterhin bei T-Mobile fährt ;)! Ullrich hat es verdient und im nächsten Jahr hat er meine volle Unterstützung, er ist eine sympathische Erscheinung und schlimm sind lediglich viele seiner verbohrten Fans! Also, auf geht's Ulle :thumb: :jubel:!
 

Professor Moriarty

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@ Murphy

Was ist mit Valverde und Cunego ?

Cunego wird meiner Meinung nach nie eine Tour gewinnen, sofern er sich nicht entscheidend im Zeitfahren verbessert. Valverde schon eher, aber er muss sich wahrscheinlich (noch) mehr auf Rundfahrten spezialisieren.
Wie auch immer, Basso ist der Kandidat für die nächsten Jahre, aber vorher soll Ullrich seinen zweiten Toursieg holen, ich gönne es ihm :)!
 

markus1234

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"Ich habe wirklich gedacht, daß Jan die Tour noch einmal gewinnen kann. Vielleicht einmal, vielleicht mehr als einmal. Aber er muß sich zum Tour-Start in besserer Form vorstellen. Das, was wir am Ende der Tour sehen, ist der Mann, der die Tour gewinnen kann. Doch was wir in der ersten Hälfte sehen, ist der Mann, der die Tour verliert. Er hat die Tour immer in den ersten zehn Tagen verloren.Vielleicht eineinhalb Kilo weniger am Start, ein bißchen bessere Kondition, ein bißchen bessere Vorbereitung, und dann glaube ich, daß er gewinnen kann. Er hat das ganze Paket. Er kann klettern, ist ein guter Zeitfahrer. Es sind einzig die ersten zehn Tage. Wenn er die ändert, wird er auch gewinnen."

lance Armstrong



hätte auch von mir sein können,...bis zum nächsten Jahr :wavey:
 

BillGehts

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harrison schrieb:
Wenn Ulle nächstes Jahr überhaupt antreten sollte, was ich nicht glaube, dann wohl ungefähr in dieser Verfassung

5650.6993.f.jpg

Was Ullrich wirklich für ein Talent ist, sieht man daran, dass er selbst übergewichtig mit den besten der Welt zumindest noch mithalten kann! Zum Gewinnen gehört aber eben leider mehr als nur mitfahren zu können.

Lance sieht die Sache selbst sehr realistisch, gegen einen optimal vorbereiteten Ullrich hätte er sich sicher nicht in dieser Dominanz durchsetzen können.

Ullrich braucht einfach einen ordentlichen Trainer und keine Berater, der ihn auch mal richtig in den Arsch treten kann, wenn er wieder über die Stränge schlägt. Insofern ist der DDR Vergleich schon wieder angebracht, denn dort war das Sportlerleben von Anfang bis Ende durchorganisiert. Vermutlich wäre Ullrich im jetzigen System nie zu dem geworden was er jetzt ist.
 

Harrison

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BillGehts schrieb:
Was Ullrich wirklich für ein Talent ist, sieht man daran, dass er selbst übergewichtig mit den besten der Welt zumindest noch mithalten kann! Zum Gewinnen gehört aber eben leider mehr als nur mitfahren zu können.

Lance sieht die Sache selbst sehr realistisch, gegen einen optimal vorbereiteten Ullrich hätte er sich sicher nicht in dieser Dominanz durchsetzen können.

Ullrich braucht einfach einen ordentlichen Trainer und keine Berater, der ihn auch mal richtig in den Arsch treten kann, wenn er wieder über die Stränge schlägt. Insofern ist der DDR Vergleich schon wieder angebracht, denn dort war das Sportlerleben von Anfang bis Ende durchorganisiert. Vermutlich wäre Ullrich im jetzigen System nie zu dem geworden was er jetzt ist.


Aber gerade bei solchen Leuten kann ich für die "Leistung" keinen Respekt entgegenbringen. Er kanns, machts aber nicht (genug)! Da lobe ich mir doch einen Vino, der sich top vorbereitet, immer alles gibt und nichts unversucht lässt. Einem Mann wie ihm gönne ich den Sieg jedenfalls viel mehr als Ulle!
 

Ken

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red shadow schrieb:
Wie auch immer, Basso ist der Kandidat für die nächsten Jahre, aber vorher soll Ullrich seinen zweiten Toursieg holen, ich gönne es ihm :)!


Da sind wir ja mal einer Meinung. :)
 

Aldis

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harrison schrieb:
Wieso sollte ich nicht glauben dürfen, dass er nicht an den Start geht :gitche:

Ähhm, wir sind doch hier in einem Forum, wo man sich austauscht, oder?
Also wenn man schon so haltlose Vermutungen in den Raum wirft, sollte man zumindest mal probieren zu erklären, warum man so etwas vermutet.

Ich denke, dass er AUF JEDEN FALL an den Start geht, sofern er gesund ist. Da wird man sich bei T-Mopel auch genauer drüber unterhalten haben, bevor man Vino ziehen ließ - oder macht das Sinn, Vino gehen zu lassen, wenn Ulle gar nicht mehr vor hat die Tour zu fahren? Wohl eher nicht....

Dagegen spricht auch, dass nächstes Jahr Pevenage wieder etwas mehr eingebunden werden soll, was Ulle ja schon positiv begrüßt hat.

Weißt Du, was ich glaube - Ulle wird nächstes Jahr alle Hebel in Bewegung setzen, um die Tour noch einmal zu gewinnen (es mit ach und krach schaffen, sofern die Streckenführung ihm entgegen kommt) und dann abtreten.
So wird man immer von dem Supertalent sprechen, was ohne Armstrong min. 5 Mal die Tour gewonnen hätte, aber sich der amerikanischen Übermacht beugen musste. Danach braucht er sich dann auch nicht mehr mit den "jungen Wilden" um den Tourerfolg prügeln und wird im Herbst seiner Karriere noch einmal den Giro in Angriff nehmen.... :thumb:
 

Fro

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In der Zeitung hier in Hamburg hat Ulle auch ein Interview gegeben, indem er sagte, er würde solange weiterfahren, bis er die Tour nochmal gewonnen hat. :D
 

Harrison

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Aldis schrieb:
Ähhm, wir sind doch hier in einem Forum, wo man sich austauscht, oder?
Also wenn man schon so haltlose Vermutungen in den Raum wirft, sollte man zumindest mal probieren zu erklären, warum man so etwas vermutet.

Ich hatte es schon einmal irgendwo geschrieben, aber ich tus gerne nochmal. Die Interviews mit Ulle, vor allem gestern, haben mich irgendwie nicht überzeugt, und eher in meiner vorherigen Vermutung bestätigt. "Wenn ich nochmal antrete, dann will ich natürlich gewinnen"

Ich hab das Gefühl, dass er im nächsten Frühjahr unter irgendeinem Vorwand die Teilnahme absagt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich nach den ganzen Niederlagen noch einmal motivieren kann und vor allem ohne Armstrong. Wie gesagt, das ist mein Gefühl, weshalb ich logischerweise auch keine "Beweise" geben kann.
 

Real Iverson

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Fro schrieb:
In der Zeitung hier in Hamburg hat Ulle auch ein Interview gegeben, indem er sagte, er würde solange weiterfahren, bis er die Tour nochmal gewonnen hat. :D
Könnte ne schlimme Sache sein, mit 80 über die Alpen :D

Hoffentlich packt er es nächstes Jahr.
Ich denke aber Basso wird ihn knapp schlagen, wenn Ulle nicht mal in Top-Form zum Tour-Start kommt
 

Aldis

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harrison schrieb:
"Wenn ich nochmal antrete, dann will ich natürlich gewinnen"
Okay in sofern gebe ich Dir Recht, dass mich das Wörtchen "wenn" auch ein wenig verwirrt hat. Vll. träumt er auch schon davon seine "sauer" verdiente Kohle mit seiner neuen Perle und einer Sprühsahne am Strand zu durchzubringen....

...trotzdem hoffe und denke ich auch, dass er nächstes Jahr noch einmal an den Start geht. :smoke:
 

Buster D

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Ich habe gerade gelesen, dass Ullrich 1997 bei seinem Toursieg 68 Kg gewogen haben soll. Weiß jemand ob das stimmt?

Wäre ja schon ein gewaltiger Unterschied zu den 73 Kg, die er gegen Ende dieser Tour drauf haben soll und würde seine "Probleme" am Berg etwas erklären. So eine Fahrt wie nach Andorra, bekommt er wohl wirklich nur mit unter 70 Kg hin, da scheint Armstrong durchaus den Finger in die richtige Wunde gelegt zu haben.

Ich denke das war auch die größte "Angst" von Armstrong die ganzen Jahre, dass Ullrich nochmal die Form von 97 erreicht. Angeblich hat er Ullrich ja sogar bei Rennen beobachten lassen und wusste dann meistens schon recht früh im Jahr bescheid, dass es wohl wieder eine "lockere" Tour für ihn werden wird, solange er nicht selber schwächelt (aber das hatte er schließlich unter Kontrolle).
 

campos

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Im Tour Buch von 97 "Jan Ullrich - Große Schleife Die Zweite" heißt es 73kg am Start und 69kg am Ende.
 

Romo

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Jan Ullrich schrieb:
...denn gerade in diesem Jahr war ich top drauf.

Die Stürze haben mich zurückgeworfen. Es war alles viel schlimmer als es rüberkam. Der Podestplatz ist für mich deshalb wie ein Sieg.“
kann mir dass schon vorstellen...
da rauscht du durch das Fenster eines Autos und all' deine Vorbereitung ist auf einmal in Frage gestellt. Die Tour (resp. Toursieg) in unendlich weite Ferne gerückt...
Dann der "Prolog" und die erste Niederlage ...
der zweite Sturz
und am Ende dann 3. bei der Tour, wo einige der gestarteten das Ziel nicht erreichen.
 

Buster D

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Hier ein recht interessantes Interview mit Peter Becker. Er und Pevenage können sich anscheiend überhaupt nicht ab, wobei ich mitlerweile glaube, dass Ullrich bei Becker besser aufgehoben wäre. Mit Kritik an Ullrichs Vorbereitung hält er sich verständlicherweise zurück, aber einiges klingt schon durch.


http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,druck-366641,00.html

Trainer Becker

"Jan kann die Tour noch dreimal gewinnen"

Unter Trainer Peter Becker fuhr Jan Ullrich zu seinen größten Erfolgen. Der Kontakt zwischen beiden ist etwas seltener geworden, aber Becker hat ein paar gute Gründe, warum sich das ändern sollte. Bei T-Mobile wird das nicht jeder gerne hören.

SPIEGEL ONLINE: Herr Becker, Lance Armstrong hat gesagt, dass Jan Ullrich nicht optimal vorbereitet in diese Tour gegangen ist. Verkürzt gesprochen behauptete der Amerikaner, dass Ullrich die ersten zehn Tage dieser Rundfahrt verschenkt hat. Das sind erstaunliche Aussagen eines Konkurrenten.

Becker: Wenn ihm Armstrong aus nächster Nähe so einen Rat gibt, dann wird es auch seinen Grund haben. Ich persönlich kann Jans Trainingsleistungen nicht beurteilen, denn ich bin darüber nicht im Detail informiert.


SPIEGEL ONLINE: Sollte das alles stimmen, dann ist Ullrich bei dieser Tour eine traurige Gestalt gewesen, nicht zuletzt auch wegen seiner beiden Stürze.

Becker: Von einer trauriger Gestalt zu reden, ist eine Unverschämtheit. Andere Fahrer sind auch gestürzt. Jan hat sich nach den Stürzen sehr gut regeneriert und gestern ein gutes Zeitfahren gezeigt. Er ist Dritter der Tour de France geworden - und das ist immer noch eine Klasseleistung. Jan Ullrich ist nach wie vor Deutschlands erfolgreichster Radfahrer.

SPIEGEL ONLINE: Trotzdem verlangt offenbar ganz Deutschland nur den Toursieg. Auch T-Mobile wollte ja auch mit aller Macht den ersten Platz. Ist dieser Anspruch überhöht?

Becker: Richtig. Dieses Streben nach einem Toursieg ist maßlos, ein dritter Platz ist auch sehr gut. Jan ist eine große Tour gefahren. Wer mit Tempo 60 durch eine Scheibe fliegt (Anm. d. Red.: Beim Trainingsunfall einen Tag vor dem Tourstart) und tagelang diese Schmerzen bekämpft, der muss gewürdigt werden. Jan hat eine sehr kämpferische Leistung vollbracht.

SPIEGEL ONLINE: Aber wenn selbst Armstrong feststellt, dass Ullrich nicht in Bestform an den Start gegangen war, dann ist der dritte Platz weniger, als möglich gewesen wäre.

Becker: Wenn wir annehmen, dass alles so ist, wie er sagt, dann ist der Ausgang bedauerlich. Aber auch nur dann. Ich kann das aber von der Ferne nicht beurteilen.

SPIEGEL ONLINE: Wie oft haben Sie denn noch Kontakt zu Jan Ullrich?

Becker: Selten. Im März haben wir telefoniert, während der Tour auch. Mehr nicht.

SPIEGEL ONLINE: Ärgert es Sie als alten Trainer nicht, wenn ein Talent wie Jan Ullrich unter seinen Möglichkeiten bleibt?

Becker: Dass er die Tour nicht gewonnen hat, liegt in erster Linie an Armstrong und seinem Team. Das ist Weltklasse. Ob Jan ihn mit demselben Umfeld und einer besseren Form geschlagen hätte, vermag ich aber nicht zu sagen.

SPIEGEL ONLINE: Armstrong hat sich lustig gemacht über Ullrich, ihn als Weichei dargestellt. Was kann Ullrich von Armstrong lernen? Muss er etwas lernen?

Becker: Ullrich und Armstrong sind grundverschiedene Typen. Natürlich könnte man Jan sagen, dass er alles überdenken muss, wenn er Armstrong schlagen will. Also mehr Trainingskilometer im Frühjahr. Mehr Wettkämpfe insgesamt. Aber Jan sagte immer zu mir, er könne nicht das ganze Jahr so arbeiten wie Armstrong. Er brauche Auszeiten. Es ist dann eben die Frage, ob man den Amerikaner schlagen kann. Trotzdem gehört Ullrich immer noch zur absoluten Weltspitze.

SPIEGEL ONLINE: Wer trainiert eigentlich Jan Ullrich heute?

Becker: Das ist genau die Frage. Er hat den Rat des italienischen Trainingsmethodikers Dr. Luigi Ceccini, mit dem hat er sehr viel gemacht, auch in der Toscana. Aber das ist es dann auch.


SPIEGEL ONLINE: Als der T-Mobile-Fahrer Steffen Wesemann 1999 begonnen hatte, wieder mit seinem alten Coach Thomas Schediwie zusammen zu arbeiten, ist bei ihm der Knoten geplatzt. Würden Sie sich einer abermaligen Zusammenarbeit mit Ullrich verschließen?

Becker: Nein. Wir müssten dann aber ein richtiges Konzept entwickeln. Ich will nicht nur so tun, als wäre ich Trainer. Jan muss diese Zusammenarbeit wollen - und dann quatschen wir miteinander. Eine Kooperation würde Jan einiges abfordern, es geht mir nicht um Eitelkeiten, es geht um den Sport und um dieses große Talent. Ich bin aber nicht so vermessen um zu behaupten, dass ich der einzige Trainer auf der Welt bin, der weiß, was Ullrich gut tut.

SPIEGEL ONLINE: Welche Funktion hat Rudy Pevenage, der offiziell als Ullrichs Berater fungiert?

Becker: Weiß ich nicht. Pevenage behauptet, Trainer zu sein. Ich behaupte, er kann das nicht. Denn er hat ja keine sportwissenschaftliche Ausbildung. Das hat er selbst auch gesagt.


SPIEGEL ONLINE: Wieder ist aufgefallen, dass Jan Ullrich in den Bergen Mühe hatte, Armstrongs Attacken zu parieren. Offenbar ist seine Technik, schwere, kraftintensive Gänge zu treten, überholungsbedürftig. Sehen Sie das auch so?

Becker: Er kann und muss seine Technik ändern. Man kann aus Ullrich aber keinen Armstrong machen. Wenn er das ganze Jahr an einer hohen Trittfrequenz arbeitet, dann kann er es bei der Tour auch besser als jetzt. Nur: Aufgrund seiner langen Hebel erscheint seine Trittfrequenz langsamer aus als sie tatsächlich ist. Jan kann schnell treten, Jan kann auch spurten - er glaubt aber nicht genügend an sich. Seine Stärke ist zweifellos die Kraft, nur wenn er mit einem dieser hohen Gänge antritt, kann er sich nicht schnell genug von den Verfolgern lösen. Man muss mit ihm darüber reden und ihm wissenschaftlich erklären, dass diese hohen Gänge auch auf Dauer nicht gut sind, weil der Stoffwechsel in der Muskulatur erschwert wird.

SPIEGEL ONLINE: Armstrong hat im Kampf gegen seine Krebskrankheit eine extreme psychische Stärke entwickelt. Die Stürze von Jan sind gewiss nicht mit dem Schicksal des Amerikaners vergleichbar. Aber: Könnten ihn diese Rückschläge nicht ebenfalls neue mentale Kraft verliehen haben?

Ullrich mit Sturzverletzungen: Große kämpferische Leistung
Becker: Das ist möglich. Er ist sicherlich psychisch erstarkt. Wenn er jetzt noch aus seinen möglichen Fehlern lernt, dann ist diese Tour ein Gewinn für ihn.

SPIEGEL ONLINE: Kann er die Tour noch mal gewinnen?

Becker: Ich bin der festen Überzeugung, dass Jan die Tour im nächsten Jahr gewinnen kann. Er kann sogar noch zwei- oder dreimal gewinnen. Aber dafür muss sein Team aus einem Guss auftreten, wie Armstrongs Mannschaft. Die Mannschaft muss durch und durch professionell strukturiert sein. Dann wird Jan bestimmt nicht wie nach dem Zeitfahren vor den Kameras erscheinen, obwohl er kaum atmen konnte. Diesen besonderen Geist von Discovery wird Olaf Ludwig als neuer T-Mobile-Teammanager auf seine Mannschaft übertragen. Unter seiner Verantwortung wird ein Ruck durch das gesamte Team gehen.

Die Fragen stellte Steffen Gerth
 
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