Ein paar Filme der letzten Zeit:
Dirty Harry
Ewig nicht gesehen, und dann erfreulicherweise im Kino - sogar in einer Filmkopie (also nicht DVD). Meinen ersten Eindruck eines exzellent gemachten Thrillers mit teils tollen Einstellungen und Kamerafahrten fand ich bestätigt. Und dann eben noch Eastwood in einer seiner beiden ikonografischen Rollen.
8/10
Honkytonk Man
Hier zeigt sich Clint Eastwood dann von einer anderen Seite. Sein Film über einen todkranken Countrysänger hat nichts von der Coolness seiner Auftritte in Leones Western oder als Callahan, aber er wirkt sehr ehrlich und ist sehr berührend. Sicher ist da auch einiges an Sentimentalität dabei, aber sie wirkt natürlich und nicht aufgesetzt - und ist zum Glück auch durch einige sehr humorvolle Sequenzen abgefedert. Was Eastwood hier macht, ist US-Proletariatskino im Stile von
Grapes of Wrath.
8/10
Lockout
Prollige Action, die sich zum Glück selbst nicht ganz ernst nimmt. Dennoch wird der Film in der zweiten Hälfte ziemlich langweilig. Guy Pearce spielt seine Rolle mit Verve, aber Maggie Grace ist selbst in so einem Film schauspielerisch deutlich überfordert.
5/10
The Evil Dead
Wenn man bedenkt, für wenig Geld dieser Film gedreht wurde, muss man die liebevolle Fantasie von Raimi und Co. umso höher bewerten. Zudem ist das Ganze auf schräge Art und Weise sowohl gruselig als auch (manchmal) lustig.
7,5/10
The Tripper
Slasher-Film von David Arquette über einen Killer mit Nixon-Maske, der Möchtegern-Hippies niedermetzelt. Schräg, aber mies.
3/10
Piranha 3DD
Übertrifft den Vorgänger zumindest dahingehend, dass er die Absurdität noch mehr auf die Spitze treibt - inklusive Gastauftritt von David Hasselhoff. Der erste Film war als Genrebeitrag aber doch deutlich überzeugender.
5,5/10
Stalag 17
Billy Wilder war schon ein mutiger Regisseur. Auch hier mischt er wieder Komödie und Drama bunt und meist überzeugend durcheinander. Ganz so genial wie in
The Apartment oder
Sunset Boulevard geht das hier zwar nicht auf, dennoch ist der Film interessant und packend, nicht zuletzt der guten Besetzung wegen.
7,5/10
Import/Export
Von allen Ulrich-Seidl-Filmen, die ich gesehen habe, ist das wohl der hoffnungsvollste. Das ist natürlich relativ zu sehen, denn auch in diesen zwei Geschichten über eine Krankenschwester und einen, hm, jungen Mann, der versucht, einen Platz im Leben zu finden (wobei das ohnehin für beide gilt), überwiegt die Tristesse. Dennoch waren bei Seidl Humor und Tragik nie so ausbalanciert wie hier. Meisterhaft wie immer ist die Bildsprache (die Kadrage ist genial) - ein großer Regisseur.
8,5/10
Planet der Vampire
Mario Bava macht aus wenig mal wieder einigermaßen viel. Die Story ist hanebüchen, die Dialoge mies, die Schauspieler bestenfalls solide, aber Bava schafft es, die Billigkeit der Kulissen so zu übertreiben und in Szene zu setzen, dass es zuweilen fast schon poetisch ist.
5/10