No Escape
Teils sehr intensiver Thriller um eine amerikanische Familie, die, frisch nach Südostasien gezogen, in einen Putsch und ins Visier einer marodierend mordenden Horde gerät. Owen Wilson überzeugt in der Rolle des Vorstadt-Familienvaters, der plötzlich als Beschützer und Entscheider gefragt ist. Hin und wieder blitzt sein aus Komödien bekanntes Mimenspiel durch, woran man sich aber nicht stört, da es authentisch und kein bisschen aufgesetzt wirkt.
Seine stärksten Momente hat Wilson, und auch der Film, wenn der Fokus auf die Kinder gerichtet ist. Was machen Eltern, um ihre Kinder zu schützen, wie entscheiden sie in Bruchteilen von Sekunden? Kein Wunder, dass beide Plotpoints (für mich auch mit die besten Szenen des Films; emotional und spannend) dies zum zentralen Inhalt haben.
So beim Schreiben merke ich gerade, wie sehr das doch nach einem richtig guten Film klingt. Und so einer hätte "No Escape" auch werden können, wäre da nicht die extrem platte "Mentor"-Rolle von Pierce Brosnan, die irgendwo zwischen total plakativ und einfallslos, die Handlung vor sich her schubst und immer aus dem Hut gezaubert wird, wenn eine schnelle Lösung her muss. Alle Szenen mit ihm, zumindest ab dem zweiten Akt, sind einfach nur schädlich für die Atmosphäre und er wirkt, wie die deplatzierte Persiflage eines Achtzigerjahre-Actionhelden.
Am Ende bleiben bei mir dennoch:
6/10
Damit wiederum habe ich gar kein Problem und finde das Verhalten der Putschisten auch in sich logisch.
Teils sehr intensiver Thriller um eine amerikanische Familie, die, frisch nach Südostasien gezogen, in einen Putsch und ins Visier einer marodierend mordenden Horde gerät. Owen Wilson überzeugt in der Rolle des Vorstadt-Familienvaters, der plötzlich als Beschützer und Entscheider gefragt ist. Hin und wieder blitzt sein aus Komödien bekanntes Mimenspiel durch, woran man sich aber nicht stört, da es authentisch und kein bisschen aufgesetzt wirkt.
Seine stärksten Momente hat Wilson, und auch der Film, wenn der Fokus auf die Kinder gerichtet ist. Was machen Eltern, um ihre Kinder zu schützen, wie entscheiden sie in Bruchteilen von Sekunden? Kein Wunder, dass beide Plotpoints (für mich auch mit die besten Szenen des Films; emotional und spannend) dies zum zentralen Inhalt haben.
So beim Schreiben merke ich gerade, wie sehr das doch nach einem richtig guten Film klingt. Und so einer hätte "No Escape" auch werden können, wäre da nicht die extrem platte "Mentor"-Rolle von Pierce Brosnan, die irgendwo zwischen total plakativ und einfallslos, die Handlung vor sich her schubst und immer aus dem Hut gezaubert wird, wenn eine schnelle Lösung her muss. Alle Szenen mit ihm, zumindest ab dem zweiten Akt, sind einfach nur schädlich für die Atmosphäre und er wirkt, wie die deplatzierte Persiflage eines Achtzigerjahre-Actionhelden.
Am Ende bleiben bei mir dennoch:
6/10
Gegen Ende hin baut der Film dann etwas ab, aber ich will nicht zu streng sein, weil
die Macher nur die Wahl hatten, ein radikales Nicht-Happy End zu schreiben oder aber so einen vermeintlich einfachen Ausweg wie "ein paar Meilen flußabwärts liegt Vietman, wo ihr Asyl bekommt" zu wählen. Die Situation war zu aussichtslos für eine andere Lösung. Aber die aussichtslose Situation war vorher verantwortlich für die Spannung und hat dem Film gut getan. Man könnte sich natürlich ein Nicht-Happy End wünschen, aber wir reden von Hollywood und außerdem wurden die Charaktere über die Zeit so sympathisch, dass es mir auch gefallen hat, dass sie überleben. Es hat schon seine Richtigkeit, irgendwie.
Was aber in der Tat schräg ist: die Putschisten hatten offenbar kein Problem damit, den USA den Krieg zu erklären, und nichts anderes ist die Stürmung der Botschaft inklusive die Ermordung der Diplomaten dort, aber wenn die Vietnamesen am Ende sagen, ein Schuss auf die Flüchtenden wäre eine Kriegserklärung, haben sie Angst.
Aber wie gesagt, ganz ohne Fehler konnte man die Situation für die Hauptcharaktere nicht lösen und der wilde, spannende Ritt vorher war es das auch wert.
Damit wiederum habe ich gar kein Problem und finde das Verhalten der Putschisten auch in sich logisch.
Du hältst sie für viel zu intellektuell agierend, dabei sind sie doch komplett von Emotionen getrieben. Die haben ja nicht in erster Linie Angst vor der Kriegswarnung Vietnams, sondern ganz einfach davor, von einer besser ausgerüsteten Mehrheit erschossen zu werden. Es ist ja nur ein kleiner Haufen, der die Familie verfolgt, währenddessen die Vietnamesen aufgrund der Vorkommnisse bereits die Truppenstärke an der Grenze erhöht zu haben scheinen.