Mich erinnert die "Debatte(n)" um AJ ein wenig an jene, die auch den jungen Lennox Lewis betrafen. Als der jung und wenig erfahren gegen Razor Rudduck antrat, galt er als Außenseiter, eindimensional; auch als hart schlagender Mann galt er erst nach diesem KO-Sieg. Natürlich hat sich AJ als KO-Maschine längst profilieren können, doch wirklich angesehen ist er nicht. Lewis galt neben Holyfield, Bowe und Tyson als weniger begabt (und weniger amerikanisch). AJ muss sich jetzt ebenfalls beweisen und scheint enorm ambitioniert, ähnlich wie Lewis damals.
Viel ist bereits geschrieben worden, ich lese so gerne mit und jenseits dessen, eröffnet der Kampf eine neue Freude am Schwergewicht. Wann war Wladimir zuletzt involviert in einen Kampf, den er nicht verbal zur profunden Herausforderung stilisierte?!
Seit Haye sich dem Vereinigungskampf stellte und gleichzeitig nicht, überwog Langeweile. Mit diesem Kampf kommt wirkliche Spannung auf.
Klitschko will - und muss - es wissen: AJ ist nicht schwer einzuschätzen, die Stärken liegen auf der Hand. Wladimir muss nicht "nur" unorthodox boxenden Briten unterliegen, auch physische Kraft, Grösse, fundamentale Skills und viel wichtiger: das Ego eines non-arrivierten Youngsters können ihn bezwingen.
Ich hoffe nur, dass beide Kämpfer sich wirklich aneinander abarbeiten, was nicht Brawl bedeuten muss. Nur ein Snooze-Fest oder ein Blitz-KO stelle ich mir unbefriedigend vor.
In 24h könnten wir mehr wissen..