Formel 1 Saison 2021 - Cockpits, Strecken, Regeln, Technik, Gerüchte, Rennen


desl

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Gasly hat links innen alles frei.
Der wusste genau was er tut und Alonso sollte da auf keinen Fall vorbei.
Strafe absolut berechtigt.
Objektiv kanns da nur eine geben.
Gasly hat massig Platz und lässt sich bewusst immer weiter raustreiben.
Dieses arhument er lenkt ganz normal ein von Ralf ist einfach nur amateurhaft und dumm.
Also Nein.

Zum einen hat Gasly links nicht massig Platz (wegen Perez) und zum anderen fährt Gasly nicht einfach an Alonsos Hinterrad "weil er genau wusste was er tut".

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Denn er lässt sich eben nicht bewusst weiter raustreiben .... das macht man vielleicht, wenn man vor dem Gegner liegt und ihm den Kurvenausgang abschneiden will, aber nicht wenn man ein hohes Risiko eingeht sich so den Frontflügel zu beschädigen.

Ziemlicher Unsinn zu behaupten, Gasly wäre in der Situation bewusst, also quasi mit Absicht, in die Linie Alonsos gefahren.

Schaut man sich Gaslys Onboard an, hört man, dass er da nicht auf dem Gas ist. Bei feuchter Piste will man aber in der Kurve aber auch nicht viel Bremsen.
Gasly hat ordentlich Untersteuern und rutscht so in Alonso rein. Das kann in der ersten Kurve bei feuchter Strecke passieren.

Die Strafe gegen Gasly kann man machen ... ein bisschen harsch war sie aber schon.


Alonso gegen Schumacher hingegen war etwas ... tölpelhaft.

Hat Alonso sich dann auch später für entschuldigt.

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Es ist natürlich nicht so einfach, wie manche es gerne darstellen. Mercedes macht sich da schon sehr viele Gedanken und muss einiges berücksichtigen. Manchmal waren diese Entscheidungen auch sehr gut, obwohl sie nicht unbedingt auf der Hand lagen. Heuer gab es aber tatsächlich öfter ungewohnt Entscheidungen, die nicht optimal waren. Das kostete und Eric nannte da schon einen Punkt, der da mit reinspielt. Beim Türkei-GP zeigt man sich übrigens offen selbstkritisch dahingehend:

 

desl

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Die Mercedes-Strategieabteilung ist dieses Jahr nicht so gut in Form.

Hamilton wollten ja eigentlich zunächst deutlich früher reinkommen. Er hatte vorgeschlagen Perez mit einem Undercut zu schlagen ... aber das Team zögerte noch etwas, weil man drüber nachdachte, dass man vielleicht so weit durchfahren kann, bis die Strecke mit Slicks befahrbar ist. Vor ein paar Jahren mit Hypersofts (wie Hamilton damals in Hockenheim, wenn ich mich recht erinnere) wäre das vielleicht noch gegangen.
Diesmal ergab sich das nicht und das Thema "Perez-Undercut" war dann auch erledigt, als der RB in die Box abbog.

Der ursprüngliche Call, Hamilton reinzuholen, kam eigentlich zu recht passender Zeit ... man war halt nicht in der Lage Hamilton deutlich genug klar zu machen, dass er besser reinkommen sollte.

Nachdem Perez direkt vor Hamilton in die Box einbog diskutierte man mehrere Runden lang über die Reifen. Hamilton erklärte, dass es schwer sei Reifen im Temperaturfenster zu behalten. Mercedes berichtete ihm die Rundenzeiten von Bottas und Verstappen (auf neuen Reifen). Man erzählte ihm davon, dass es danach aussehe, dass Leclerc versuche durchzufahren und man nannte ihm dessen Rundenzeiten.

Hamilton war sich relativ sicher, dass er auf den Reifen durchfahren könne. Wäre dem so gewesen, hätte er natürlich ein feines Näschen gehabt und das passende Gespür für die Reifen während (fast) alle anderen alt ausgesehen hätten.
Doch Hamiltons Reifen hätten womöglich auch deutlich abgebaut.

In Runde 42 wollte man ihn reinholen. Das war ein Zeitpunkt, als die neuen Intermediates geringfügig schneller waren als die alten Reifen ... weswegen ein Boxenstop nicht unbedingt nötig aussah.
Schließlich will man ja innerhalb der noch gut 15 verbleibenden Runden dann auch die mehr als 20 Sekunden reinholen, die man bei einem Boxenstop verliert.

Dennoch ... der ursprüngliche Zeitpunkt zu dem man Hamilton reinholen wollte, war immernoch ok, damit man um das Podium kämpfen kann.
Dass man sich von Hamilton umstimmen ließ, es noch länger zu probieren (bevor das Fenster zu Gasly sich drohte zu schließen) ... das ist wenn dann der Mangel der "Form" der Mercedes-Strategieabteilung.

Ocon ist durchgefahren...
Mercedes muss endlich verstehen das man nicht in 2019-2020 ist, ohne Risiko wird man kein WM!
[...]
Natürlich kann das schief gehen, aber man muss das Risiko gehen.

Mit Verlaub ... aber ... Mercedes IST doch das Risiko eingegangen.

Kein Risiko einzugehen hätte bedeutet, dass man Hamilton in Runde 42/43 nicht nur einmal auffordert in die Box zu kommen, sondern dass man ihm mit Nachdruck klarmacht, dass er in die Box kommen müsse.
Stattdessen diskutiert man noch eine Weile hin und her. Das ist durchaus legitim ... schließlich hat der Fahrer das direkte Gespür dafür, wieviel Performance in seinen Reifen drin ist und kann die Strecke einschätzen. Aber es ist ein gewisses Risiko, dass sich dies falsch ausgeht.

Wäre Hamilton nach der ersten Aufforderung in Runde 42 in die Box gekommen, dann wäre er hinter Perez rausgekommen, der seinen Abstand zu Hamilton nach seinem Boxenstop etwa 2-3 Sekunden verkleinert hatte.
Platz 5 wäre safe gewesen und tatsächlich wäre Platz 4 wohl rausgesprungen, weil Leclerc zu spät zum Boxenstop kam (was man vorher natürlich nicht weiß).
Eventuell hätte Hamilton auch noch Perez schnappen können ... er war ja im ersten Stint schon schneller, als zwischen ihm und Perez dann weniger Boliden lagen.

Doch man GING DAS RISIKO Hamilton weiter draußen zu lassen und ihn noch eine Weile probieren zu lassen, um zu schauen, ob es sich vielleicht ausgehen könnte, ohne Boxenstop durchzufahren, oder ob die Strecke vielleicht mit Slicks befahrbar werden würde.

Ab Runde 47 kam der Moment, an dem Hamiltons Reifen beim Zeitabstand erkennbar nachließen. Die anderen Piloten wurden indes schneller.
Zunächst fuhr Hamilton anderthalb Sekunden langsamer als Perez, die Runde vor seinem Boxenstop waren es zwei Sekunden.

Da hatte man dann ein Einsehen, dass sich das Risiko nicht ausgeht bzw. schon nicht mehr ausgegangen war. Spätestens 5 Runden später wäre Perez an Hamilton vorbei geflogen ... wenn dessen Reifen nicht noch stärker eingebrochen wären.

Zu dem Zeitpunkt war für Mercedes klar, dass die Reifen nun zu sehr abbauen. Das Risiko spielt(e) sich nicht aus, der Platz vor Perez ist nicht zu halten, also holt man Hamilton rein, um ihn nach hinten besser abzusichern. Man hatte was probiert, es hatte sich nicht gelohnt.

Klar, Hamilton hat sich über Funk aufgeregt, weil er zwei Plätze durch den Stop verlor ... und auch, weil die Strecke mittlerweile so weit abgetrocknet war, dass die neuen Reifen schnell überhitzten und erstmal grainten, bevor sie wieder "sauberer" wurden. Das war bei denen, die gut 10 Runden vorher stoppten, weniger der Fall.

Doch hätte man Hamilton tatsächlich durchfahren lassen (wie Ocon), dann wären seine Reifen am Ende wahrscheinlich ziemlich tot gewesen.
Ocon war viel weniger in Zweikämpfen verwickelt als Hamilton, der viel gepusht hatte.
Nachdem Sainz ihn überholt hatte (Runde 45), hat Ocon innerhalb von 12 Runden ganze 50 Sekunden auf Sainz verloren (!!!).
Ocon konnte glücklich sein, dass Ricciardo - der zu früh drin war - auch mit abbauenden Reifen zu kämpfen hatte und dass Giovinazzi vom Sauber-Team nicht Bescheid gekriegt hatte, dass er seine letzte Runde fährt ... er war nämlich dabei seine Batterie aufzuladen, um in der nächsten Runde anzugreifen.
Sonst wäre Ocon aus den Punkterängen rausgewesen.

Man braucht sich nur mal Ocons rechten Vorderreifen nach dem Rennen anschauen ... dann wird klar, dass das ziemlich kühn war.

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Dadurch, dass Hamiltons Rundenzeiten (ebenso wie die von Ocon) etwa ab Runde 46 angestiegen waren und dadurch, dass er nicht weniger gepusht hat ist anzunehmen, dass Hamiltons Reifen am Ende ebenso zerstört ausgesehen hätten.

Bei Alpine hat man gezockt, um nicht nach einem Boxenstop außerhalb der Punkte zu liegen (ein gutes Stück hinter Stroll und Ricciardo). Man wusste zum dem Zeitpunkt ja noch nicht, dass Ricciardo am Ende auch mit den Reifen kämpfen wird (er hatte nach Ocon die ältesten Reifen drauf). So konnte man sehen - während Ocon draußen bleibt - das sein Abstand auf Ricciardo hält (weil jener dann auch zurückfiel). Und das ging sich sehr knapp gegen Giovinazzi und Räikkönen aus.

Bei Mercedes hatte man erkannt, dass der Platz vor Perez nicht zu halten ist. Hätte man noch weiter versucht Hamilton draußen zu lassen, dann wäre er wahrscheinlich auch von Leclerc und Gasly kassiert worden, vielleicht auch von Norris und Sainz.
Jede Runde die man zusätzlich wartete, erhöhte das Risiko, dass Hamilton hinter Gasly zurück fällt.

Das ist NICHT das Risiko, mit dem man WM wird.


Also nochmal. Mercedes IST das Risiko eingegangen, zu schauen, wie sich die Rundenzeiten entwickeln und ob man vielleicht ohne Boxenstop vor Perez bleiben kann. Dadurch hoffte man, sich einen Podiums-Platz zu holen, ohne dass man Perez auf der Strecke überholen müsste.
De facto hat man dadurch aber einen vierten Platz verschenkt (was durch den zu späten Leclerc-Boxenstop zustande gekommen wäre ... siehe Perez der so vor Leclerc landete) und einen möglichen dritten Platz verspielt (dadurch, dass man so gegen Perez verlor bzw. Hamilton ihn nicht mehr angreifen konnte).

Also ja ... dieses Risiko IST schief gegangen.

Mit dem Boxenstop hat man dann letztlich Platz 5 noch gerettet.

Weltmeister wird man nicht nur mit Risiko, sondern auch mit Einsicht.
Man (das Team gemeinsam mit Hamilton) traf die falsche Entscheidung (sonst wäre 3 oder 4 drin gewesen) in dem man eine Zeit lang versuchte zu Zocken ... und akzeptierte schließlich, dass es nicht geklappt hat und der Abstand auf Perez und Leclerc nicht ausreicht.

10 Punkte für Platz 5 sind vielleicht nicht das, was Hamilton sich erhofft hatte ... aber immernoch mehr als 4 Punkte für Platz 8.


RB hat in Sotchi das auch gewusst und nahm das Risiko.

Die Situation in Sotschi war eine völlig andere. Da waren es auch nicht RB und Verstappen die ein "Risiko" gingen, draußen zu bleiben. Das waren eher Hamilton und Norris, bis dann klar war, dass sie zwar einen schön großen Abstand nach hinten haben ... aber irgendwann Probleme haben werden, überhaupt auf der Strecke zu bleiben.
Hamilton wollte damals das Risiko gehen draußen zu bleiben ... hat sich dann aber davon überzeugen lassen, dass Verstappen schon in der Box war. Das hat ihm vielleicht den Sieg gebracht.

Verstappen hatte gerade Sainz und Ricciardo kassiert und am Funk war man sich unsicher, ob der Boxenstop schon richtig wäre. Verstappen sagte einfach, er habe das Gefühl er verliere zu viel Zeit.

Er war ja zudem auch gerade hinter Leclerc zurück gefallen, der 3 Piloten überholt hatte und sich anschickte wenig später auch Perez und Alonso zu kassieren. Nungut ... man wollte Leclerc eigentlich reinholen, jedoch stand man schon mit Sainz' Reifen bereit, der kurz vorher ja noch vor Leclerc lag.
Wäre doof, wenn dann der falsche Ferrari zu erst in die Box gerollt kommt.
Dann kam nochmal kurz der Eindruck, der Regen lasse nach und man schaute (wie auch bei anderen Teams), ob die Piloten auf Inters wirklich sooo viel schneller sein. Dadurch kam der Stop bei Alonso und Perez zu spät ... und bei Leclerc sowieso.


Nein mussten sie nicht, bei Regenbedingungen ist kein Pflichtstopp notwendig.

Ich glaube es gibt generell keinen Pflichtboxenstop.
Was Pflicht ist, dass wenn das Rennen bei trockenen Bedingungen gestartet wird, dass man dann während des Rennens zwei verschiedene Mischungen eingesetzt haben muss (sofern man die komplette Distanz fährt).
Diese Regel kann man bei einem Start auf Intermediates schlecht verlangen ... sonst wäre Vettel am Ende der einzige gewesen, der zwei verschiedene Mischungen gefahren ist.

Stroll hat letztes Jahr in Monza auch keinen Boxenstop absolviert, aber zwei Mischungen im Rennen eingesetzt.


Da die Zahl der Rennabbrüche überhaubar ist, hält sich die Möglichkeit dann die Reifen zu wechseln in Grenzen. Daher absolviert man nunmal i.d.R. einen Boxenstop, um der Forderung nach verschiedenen Trocken-Mischungen nachzukommen. Eine Pflicht zum Boxenstop ergibt dies jedoch nicht.
 
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desl

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Ich frage mich eher, ob die leichten Vorteile von Mercedes beim letzten und bei diesem Rennen streckenspezifisch begründet sind, oder ob das Pendel jetzt wieder leicht in Richtung Mercedes ausschlägt. Würde auch gerne wissen, wie die anderen das hier im Forum sehen :) .

Mhh ... Red Bull hatte immer dann gut ausgesehen, wenn man mit starker Traktion gut aus langsamen Kurven rauskam (z.B. Österreich). Mercedes war oftmals dort stark, wo viele mittelschnelle und schnelle Kurven auftauchten (z.B. Barcelona, Silverstone, Ungarn).

Jedoch verschiebt sich das Pendel ab und an.
Zur Saisonmitte konnte Red Bull teils mehr Flügel fahren bei vergleichbarem Top Speed. Mit der aktuellsten Ausbaustufe war Hamilton im Rennen sehr flott auf den Geraden ... trotz dickem Heckflügel. Aber auch die Ferrari konnten da mithalten.

Is halt immer die Frage, welchen Setup-Weg man geht ... also wo man die beste Rundenzeit sieht und wie man glaubt, ggf. - wenn nötig - im Rennen am besten Überholen (oder sich verteidigen) zu können.

Verstappen war bei den letzten beiden Rennen beim Top-Speed eher weiter hinten dran. Das heißt nicht, dass es die nächsten Rennen auch so aussieht. In Austin sind einige Kurven recht eng (nicht von der Breite, eher vom Radius).
In Mexiko sahen die Red Bull häufig gut aus ... allerdings entwickeln die Teams in unterschiedlichen Jahren in unterschiedlichen Bereichen (früher war Mercedes der Bolide für die Power-Strecken und Red Bull der für schnelle Kurven).


Ich würde in Austin, Mexiko und Abu Dabhi eher auf Verstappen setzen und in Interlagos, Losail und Dschiddah eher auf Hamilton.
Aber ich kann auch weit daneben liegen.
 

karmakaze

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Mhh ... Red Bull hatte immer dann gut ausgesehen, wenn man mit starker Traktion gut aus langsamen Kurven rauskam (z.B. Österreich). Mercedes war oftmals dort stark, wo viele mittelschnelle und schnelle Kurven auftauchten (z.B. Barcelona, Silverstone, Ungarn).

Jedoch verschiebt sich das Pendel ab und an.
Zur Saisonmitte konnte Red Bull teils mehr Flügel fahren bei vergleichbarem Top Speed. Mit der aktuellsten Ausbaustufe war Hamilton im Rennen sehr flott auf den Geraden ... trotz dickem Heckflügel. Aber auch die Ferrari konnten da mithalten.

Is halt immer die Frage, welchen Setup-Weg man geht ... also wo man die beste Rundenzeit sieht und wie man glaubt, ggf. - wenn nötig - im Rennen am besten Überholen (oder sich verteidigen) zu können.

Verstappen war bei den letzten beiden Rennen beim Top-Speed eher weiter hinten dran. Das heißt nicht, dass es die nächsten Rennen auch so aussieht. In Austin sind einige Kurven recht eng (nicht von der Breite, eher vom Radius).
In Mexiko sahen die Red Bull häufig gut aus ... allerdings entwickeln die Teams in unterschiedlichen Jahren in unterschiedlichen Bereichen (früher war Mercedes der Bolide für die Power-Strecken und Red Bull der für schnelle Kurven).


Ich würde in Austin, Mexiko und Abu Dabhi eher auf Verstappen setzen und in Interlagos, Losail und Dschiddah eher auf Hamilton.
Aber ich kann auch weit daneben liegen.
Da ist sicherlich viel Wahres dabei, aber ich würde den Top Speed nicht auf Setup-Aspekte beziehen, sondern erst einmal den systematischen Aspekt berücksichtigen, wie es hier so schön deutlich wird:

Mercedes hat gegenüber Honda wohl momentan einen Powervorteil, den RB in den letzten Rennen deutlich zu spüren bekam. Auf Strecken wie Spa und Monza können sie dagegen vielleicht noch mit weniger Heckflügel kompensieren, auf Powerstrecken, die dennoch ein höheres DF-Level erfordern, weil es Kurven gibt, die mehr Peak-DF erfordern (z.B. Türkei, Turn 8) oder wo die Balance mehr Heckflügel diktiert (Sotchi) geht das nicht mehr. Es gab auch einige Gerüchte dazu, wo das herkommt, etwa von gekühlten Intake Plenums (Ansaugstutzen oder hier passender Ansaugkrümmer) und RB lies die Legalität solcher Lösungen überprüfen (ohne Erfolg), aber im Grunde wissen wir nur, dass es da ist. Interessanterweise ist der Vorteil besonders stark am Anfang der Beschleunigungsphase, weniger am Ende. Dieser Vorteil war wohl auch schon immer da, seit der ersten Ausbaustufe. Da aber die diversen Mercedes-Teams Anfang der Saison mit ihren eigenen Konzepten zu kämpfen hatten (beim Werksteam etwa der fehlende Diffusor-DF durch das nun benachteiligte Low Rake-Konzept) waren deren Heckflügel häufig größer als die der Konkurrenz, etwas was sich nun sukzessive ändert. Dazu kommen die zunehmenden Probleme bei RB, kleinere Heckflügel-bestückte Boliden besser abzustimmen.

In Austin wird RB wieder vor dem Problem stehen, dass hier sehr viele Kurven recht viel DF erfordern, aber die Strecke schon sehr powerhungrig ist, auch wegen dem Höhenprofil. Womöglich ist hier Mercedes auch im Vorteil. Mexiko geht klar an RB, wegen der Turbo-Problematik von Mercedes. In Interlagos bin ich bei dir. Bei den restlichen Rennen im arabischen Raum wird man schauen müssen, da sind mir noch zu viele Unbekannte drinnen.
 

Professor Moriarty

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Hamilton wollten ja eigentlich zunächst deutlich früher reinkommen. Er hatte vorgeschlagen Perez mit einem Undercut zu schlagen ... aber das Team zögerte noch etwas, weil man drüber nachdachte, dass man vielleicht so weit durchfahren kann, bis die Strecke mit Slicks befahrbar ist. Vor ein paar Jahren mit Hypersofts (wie Hamilton damals in Hockenheim, wenn ich mich recht erinnere) wäre das vielleicht noch gegangen.
Diesmal ergab sich das nicht und das Thema "Perez-Undercut" war dann auch erledigt, als der RB in die Box abbog.

Der ursprüngliche Call, Hamilton reinzuholen, kam eigentlich zu recht passender Zeit ... man war halt nicht in der Lage Hamilton deutlich genug klar zu machen, dass er besser reinkommen sollte.

Nachdem Perez direkt vor Hamilton in die Box einbog diskutierte man mehrere Runden lang über die Reifen. Hamilton erklärte, dass es schwer sei Reifen im Temperaturfenster zu behalten. Mercedes berichtete ihm die Rundenzeiten von Bottas und Verstappen (auf neuen Reifen). Man erzählte ihm davon, dass es danach aussehe, dass Leclerc versuche durchzufahren und man nannte ihm dessen Rundenzeiten.

Hamilton war sich relativ sicher, dass er auf den Reifen durchfahren könne. Wäre dem so gewesen, hätte er natürlich ein feines Näschen gehabt und das passende Gespür für die Reifen während (fast) alle anderen alt ausgesehen hätten.
Doch Hamiltons Reifen hätten womöglich auch deutlich abgebaut.

In Runde 42 wollte man ihn reinholen. Das war ein Zeitpunkt, als die neuen Intermediates geringfügig schneller waren als die alten Reifen ... weswegen ein Boxenstop nicht unbedingt nötig aussah.
Schließlich will man ja innerhalb der noch gut 15 verbleibenden Runden dann auch die mehr als 20 Sekunden reinholen, die man bei einem Boxenstop verliert.

Dennoch ... der ursprüngliche Zeitpunkt zu dem man Hamilton reinholen wollte, war immernoch ok, damit man um das Podium kämpfen kann.
Dass man sich von Hamilton umstimmen ließ, es noch länger zu probieren (bevor das Fenster zu Gasly sich drohte zu schließen) ... das ist wenn dann der Mangel der "Form" der Mercedes-Strategieabteilung.



Mit Verlaub ... aber ... Mercedes IST doch das Risiko eingegangen.

Kein Risiko einzugehen hätte bedeutet, dass man Hamilton in Runde 42/43 nicht nur einmal auffordert in die Box zu kommen, sondern dass man ihm mit Nachdruck klarmacht, dass er in die Box kommen müsse.
Stattdessen diskutiert man noch eine Weile hin und her. Das ist durchaus legitim ... schließlich hat der Fahrer das direkte Gespür dafür, wieviel Performance in seinen Reifen drin ist und kann die Strecke einschätzen. Aber es ist ein gewisses Risiko, dass sich dies falsch ausgeht.

Wäre Hamilton nach der ersten Aufforderung in Runde 42 in die Box gekommen, dann wäre er hinter Perez rausgekommen, der seinen Abstand zu Hamilton nach seinem Boxenstop etwa 2-3 Sekunden verkleinert hatte.
Platz 5 wäre safe gewesen und tatsächlich wäre Platz 4 wohl rausgesprungen, weil Leclerc zu spät zum Boxenstop kam (was man vorher natürlich nicht weiß).
Eventuell hätte Hamilton auch noch Perez schnappen können ... er war ja im ersten Stint schon schneller, als zwischen ihm und Perez dann weniger Boliden lagen.

Doch man GING DAS RISIKO Hamilton weiter draußen zu lassen und ihn noch eine Weile probieren zu lassen, um zu schauen, ob es sich vielleicht ausgehen könnte, ohne Boxenstop durchzufahren, oder ob die Strecke vielleicht mit Slicks befahrbar werden würde.

Ab Runde 47 kam der Moment, an dem Hamiltons Reifen beim Zeitabstand erkennbar nachließen. Die anderen Piloten wurden indes schneller.
Zunächst fuhr Hamilton anderthalb Sekunden langsamer als Perez, die Runde vor seinem Boxenstop waren es zwei Sekunden.

Da hatte man dann ein Einsehen, dass sich das Risiko nicht ausgeht bzw. schon nicht mehr ausgegangen war. Spätestens 5 Runden später wäre Perez an Hamilton vorbei geflogen ... wenn dessen Reifen nicht noch stärker eingebrochen wären.

Zu dem Zeitpunkt war für Mercedes klar, dass die Reifen nun zu sehr abbauen. Das Risiko spielt(e) sich nicht aus, der Platz vor Perez ist nicht zu halten, also holt man Hamilton rein, um ihn nach hinten besser abzusichern. Man hatte was probiert, es hatte sich nicht gelohnt.

Klar, Hamilton hat sich über Funk aufgeregt, weil er zwei Plätze durch den Stop verlor ... und auch, weil die Strecke mittlerweile so weit abgetrocknet war, dass die neuen Reifen schnell überhitzten und erstmal grainten, bevor sie wieder "sauberer" wurden. Das war bei denen, die gut 10 Runden vorher stoppten, weniger der Fall.

Doch hätte man Hamilton tatsächlich durchfahren lassen (wie Ocon), dann wären seine Reifen am Ende wahrscheinlich ziemlich tot gewesen.
Ocon war viel weniger in Zweikämpfen verwickelt als Hamilton, der viel gepusht hatte.
Nachdem Sainz ihn überholt hatte (Runde 45), hat Ocon innerhalb von 12 Runden ganze 50 Sekunden auf Sainz verloren (!!!).
Ocon konnte glücklich sein, dass Ricciardo - der zu früh drin war - auch mit abbauenden Reifen zu kämpfen hatte und dass Giovinazzi vom Sauber-Team nicht Bescheid gekriegt hatte, dass er seine letzte Runde fährt ... er war nämlich dabei seine Batterie aufzuladen, um in der nächsten Runde anzugreifen.
Sonst wäre Ocon aus den Punkterängen rausgewesen.

Man braucht sich nur mal Ocons rechten Vorderreifen nach dem Rennen anschauen ... dann wird klar, dass das ziemlich kühn war.

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Dadurch, dass Hamiltons Rundenzeiten (ebenso wie die von Ocon) etwa ab Runde 46 angestiegen waren und dadurch, dass er nicht weniger gepusht hat ist anzunehmen, dass Hamiltons Reifen am Ende ebenso zerstört ausgesehen hätten.

Bei Alpine hat man gezockt, um nicht nach einem Boxenstop außerhalb der Punkte zu liegen (ein gutes Stück hinter Stroll und Ricciardo). Man wusste zum dem Zeitpunkt ja noch nicht, dass Ricciardo am Ende auch mit den Reifen kämpfen wird (er hatte nach Ocon die ältesten Reifen drauf). So konnte man sehen - während Ocon draußen bleibt - das sein Abstand auf Ricciardo hält (weil jener dann auch zurückfiel). Und das ging sich sehr knapp gegen Giovinazzi und Räikkönen aus.

Bei Mercedes hatte man erkannt, dass der Platz vor Perez nicht zu halten ist. Hätte man noch weiter versucht Hamilton draußen zu lassen, dann wäre er wahrscheinlich auch von Leclerc und Gasly kassiert worden, vielleicht auch von Norris und Sainz.
Jede Runde die man zusätzlich wartete, erhöhte das Risiko, dass Hamilton hinter Gasly zurück fällt.

Das ist NICHT das Risiko, mit dem man WM wird.


Also nochmal. Mercedes IST das Risiko eingegangen, zu schauen, wie sich die Rundenzeiten entwickeln und ob man vielleicht ohne Boxenstop vor Perez bleiben kann. Dadurch hoffte man, sich einen Podiums-Platz zu holen, ohne dass man Perez auf der Strecke überholen müsste.
De facto hat man dadurch aber einen vierten Platz verschenkt (was durch den zu späten Leclerc-Boxenstop zustande gekommen wäre ... siehe Perez der so vor Leclerc landete) und einen möglichen dritten Platz verspielt (dadurch, dass man so gegen Perez verlor bzw. Hamilton ihn nicht mehr angreifen konnte).

Also ja ... dieses Risiko IST schief gegangen.

Mit dem Boxenstop hat man dann letztlich Platz 5 noch gerettet.

Weltmeister wird man nicht nur mit Risiko, sondern auch mit Einsicht.
Man (das Team gemeinsam mit Hamilton) traf die falsche Entscheidung (sonst wäre 3 oder 4 drin gewesen) in dem man eine Zeit lang versuchte zu Zocken ... und akzeptierte schließlich, dass es nicht geklappt hat und der Abstand auf Perez und Leclerc nicht ausreicht.

10 Punkte für Platz 5 sind vielleicht nicht das, was Hamilton sich erhofft hatte ... aber immernoch mehr als 4 Punkte für Platz 8.




Die Situation in Sotschi war eine völlig andere. Da waren es auch nicht RB und Verstappen die ein "Risiko" gingen, draußen zu bleiben. Das waren eher Hamilton und Norris, bis dann klar war, dass sie zwar einen schön großen Abstand nach hinten haben ... aber irgendwann Probleme haben werden, überhaupt auf der Strecke zu bleiben.
Hamilton wollte damals das Risiko gehen draußen zu bleiben ... hat sich dann aber davon überzeugen lassen, dass Verstappen schon in der Box war. Das hat ihm vielleicht den Sieg gebracht.

Verstappen hatte gerade Sainz und Ricciardo kassiert und am Funk war man sich unsicher, ob der Boxenstop schon richtig wäre. Verstappen sagte einfach, er habe das Gefühl er verliere zu viel Zeit.

Er war ja zudem auch gerade hinter Leclerc zurück gefallen, der 3 Piloten überholt hatte und sich anschickte wenig später auch Perez und Alonso zu kassieren. Nungut ... man wollte Leclerc eigentlich reinholen, jedoch stand man schon mit Sainz' Reifen bereit, der kurz vorher ja noch vor Leclerc lag.
Wäre doof, wenn dann der falsche Ferrari zu erst in die Box gerollt kommt.
Dann kam nochmal kurz der Eindruck, der Regen lasse nach und man schaute (wie auch bei anderen Teams), ob die Piloten auf Inters wirklich sooo viel schneller sein. Dadurch kam der Stop bei Alonso und Perez zu spät ... und bei Leclerc sowieso.




Ich glaube es gibt generell keinen Pflichtboxenstop.
Was Pflicht ist, dass wenn das Rennen bei trockenen Bedingungen gestartet wird, dass man dann während des Rennens zwei verschiedene Mischungen eingesetzt haben muss (sofern man die komplette Distanz fährt).
Diese Regel kann man bei einem Start auf Intermediates schlecht verlangen ... sonst wäre Vettel am Ende der einzige gewesen, der zwei verschiedene Mischungen gefahren ist.

Stroll hat letztes Jahr in Monza auch keinen Boxenstop absolviert, aber zwei Mischungen im Rennen eingesetzt.


Da die Zahl der Rennabbrüche überhaubar ist, hält sich die Möglichkeit dann die Reifen zu wechseln in Grenzen. Daher absolviert man nunmal i.d.R. einen Boxenstop, um der Forderung nach verschiedenen Trocken-Mischungen nachzukommen. Eine Pflicht zum Boxenstop ergibt dies jedoch nicht.

Schön analysiert, hier gibt es aber auch andere Meinungen in diesem Kontext:


Oder auch der Artikel, den ich schon verlinkt hatte.

Also nur als Input, nicht als eigene Meinung. Ich bin da vorsichtig mit einer Wahrheit und sehe beide Seiten. So eine einfache, absolute Wahrheit, wie sie manche sehen, gibt es aufgrund so vieler X-Faktoren auch hier nicht. Es gab auch umgekehrt schon so viele Entscheidungen, die Fahrer nicht verstehen können auf der Strecke, aber letztendlich goldrichtig waren. Auch bei Mercedes 2021. Schaut mal auf den hier mal verlinkten Boxenfunks, was da da allesamt im Feld für Reifen forderten in Russland:


Dass sich Fahrer da live aufregen, ist aber auch verständlich mit ihrem eigenen Gespür unterm Arsch. Hamilton meldete sich auch noch diesbezüglich, da die Presse seiner Meinung nach die Kritik ans Team deutlich überspitzt dargestellt hat.
 

desl

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lso nur als Input, nicht als eigene Meinung. Ich bin da vorsichtig mit einer Wahrheit und sehe beide Seiten. So eine einfache, absolute Wahrheit, wie sie manche sehen, gibt es aufgrund so vieler X-Faktoren auch hier nicht. Es gab auch umgekehrt schon so viele Entscheidungen, die Fahrer nicht verstehen können auf der Strecke, aber letztendlich goldrichtig waren. Auch bei Mercedes 2021.

Ja es gibt mehrere Faktoren.
Aber die 10 letzten Runden von Hamilton nehmen, daraus einen Durchschnitt bilden und anzunehmen, dass Hamilton so weiter fährt, während man gleichzeitig die realen Zeiten von Leclerc und Perez nimmt ... das ist eine arg vereinfachte Analyse.
Sie berücksichtigt, dass Perez und Leclerc teilweise bei Überrundungen aufgehalten wurden ... kann dies bei Hamilton aber nicht abbilden.


FÜr die Entscheidung von Mercedes, Hamilton reinzuholen, spielten weniger die Runden 40 bis 45 eine Rolle, als viel mehr die danach.

Die Rundenzeiten von Ocon und Ricciardo wurden etwa 2-3 Sekunden langsamer. Die von Perez und Leclerc wurden gut eine Sekunde schneller.
Der Abstand wäre schneller zusammen geschrumpft als in einer Projektion der Fall wäre, welche die Runden 40 bis 45 als Maßstab nimmt ... als Hamilton, Ocon und Ricciardo noch bessere Rundenzeiten hatten als nach Runde 45.

Irgendwann wäre der "Point of no return" gekommen, soll heißen Hamilton wäre nach einem Boxenstop hinter Gasly rausgekommen. Dann hätte man ihn nicht mehr reingeholt.
Perez und Leclerc hätten am Ende mehr gepusht ... gerade Perez hat am Ende ganz schön rausgenommen.

Es hätte nicht geklappt, denke ich, aber das Risiko nicht mal Platz 5 zu holen wäre groß gewesen.

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aristoteles

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Die Mercedes-Strategieabteilung ist dieses Jahr nicht so gut in Form. Das liegt aber vor allem an der Race-Performance von Perez. Der ist schnell genug, dass man auch ihn immer berücksichtigen muss und da schleichen sich dann Fehler ein, wenn man gegen zwei Autos fährt, statt wie in den letzten Jahren, nur gegen eines.

Am Sonntag hat er seinen Job wirklich gut gemacht, in dem er Hamilton hinter sich gehalten hat. Aber sonst? Seine beste Startposition in den letzten 5 Rennen war Platz 7. Nach dem Start hängt er dann im Mittelfeld fest und nimmt sich damit aus allen wirklichen taktischen Überlegungen raus. Er schafft noch nicht mal regelmäßig "best of the rest" zu werden. In den 7 Rennen vor der Türkei wurde er immer von mindestens einem der Ferrari im Rennen geschlagen. Auch gegen Norris liegt er in der Rennbilanz hinten, gegen Bottas steht es 2:11. Und selbst am Sonntag hätte er mit den gut 30 Sekunden, die er auf Bottas Rückstand hatte, ohne die Gridstrafe von Hamilton keine Rolle gespielt.

Ok, manchmal muss Mercedes schauen, dass wenn sie zuerst reinkommen, nicht hinter Perez rauskommen, aber da Perez selten Vierter ist, liegt das meist nicht nur an Perez, sondern auch an den McLaren und Ferraris, die dieses Jahr näher dran sind. Gegen zwei Autos fahren, ist das was Verstappen in Zandvoort machen musste; und nicht irgendwie den 20 Sekunden dahinter fahrenden Perez bei einem Boxenstopp berücksichtigen.
 

karmakaze

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Auch gegen Norris liegt er in der Rennbilanz hinten, gegen Bottas steht es 2:11.
Wenn wir davon ausgehen, dass der RB überhaupt der beste Bolide ist, ist das sicherlich defizitär. Wenn wir aber davon ausgehen, dass der RB nur der zweitbeste oder gar drittbeste Bolide im Feld ist, dann weniger. Was wir wissen, ist nur, dass VER in diesem RB den besten Boliden haben kann. Mich erinnert das etwas an 1996, als MSC mit unterlegenem Material Siege holte oder 1997 im einem besseren Boliden gegen Villeneuve fast den WM-Titel holte. Wie viele Gaslys, Albons und Perezes braucht es eigentlich, bis wir mal die Interaktion von Fahrer und Boliden erkennen?
 

desl

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In Spa wird umgebaut. Das Haus (besser gesagt das "Chalet") am oberen Ende der Raidillon - ein langjähriger Bestandteil der Kulisse - wurde abgerissen.
Das Chalet wurde - glaube ich - 1985 erbaut und gehörte dem "East Belgian Racing Team". Dort gab es eine Erfrischungsbar für VIP-Gäste des Teams, die sich von dort die Rennen anschauten.

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spa-francorchamps-legendary-track.jpg



Die Hütte mutete optisch zum Teil eher wie ein Überbleibsel aus längst vergangenen Tagen an (wurde teilweise "old lady's house" genannt).
Aber wie gesagt ... allzu alt war das Gebäude nicht.
Beim Abriss sieht man dann quasi auch, dass es keine "alte" Konstruktion ist.


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Die Tribüne neben dem Chalet wurde auch abgebaut (die stand dort eh nicht das ganze Jahr) und im Bereich dahinter wurden mehrere Bäume gefällt, damit dort kräftig gebaggert und Erde bewegt werden kann.



FBmTTggWYAES0Kw



Ziel ist ganz einfach, die Auslaufzone stark zu vergrößern, dass wenn man im Rechtsknick der Raidillon die Kontrolle verliert, man nicht sofort mit dem Reifenstapel kollidiert, um ggf. im Linksknick der Raidillon Trümmer zu verteilen oder gar zu Beginn der Kemmel-Geraden hinter der Kuppe auf der Strecke zu stranden.

amLhaKW.jpeg



Ob auf der anderen Seite auch gebaggert wird, weiß ich nicht. Das Gelände ist hinter der Auslaufzone auf der rechten Seite (also dort wo die Boxenausfahrt verläuft) stark abschüssig ... da kann man nur begrenzt viel machen, je nach dem wie viel Gelände man verschieben will/müsste.


Jedenfalls durchaus sinnvolle Maßnahmen ... auch wenn's schade um das hübsche Chalet ist.

So manch heftiger Unfall könnte damit abgemildert oder gar vermieden werden.

Zur Erinnerung:
2019 brach bei Giuliano Alesi in der Eau Rouge/Raidillon der Heckflügel, so dass Alesi in der Raidillion die Kontrolle verlor und den Reifenstapel touchierte. Boschung bremste, um Alesi auszuweichen, der seinen beschädigten Boliden nach einer kompletten Drehung wieder abgefangen hatte.
Bei Antoine Hubert hatte sich ein Trümmerteil von Alesi unter dem Frontflügel oder der vorderen Aufhängung verhakt. Hubert konnte nicht mehr rechtzeitig verzögern und kollidierte leicht mit Boschungs rechtem Hinterrad. Danach rauschte er in die Reifenstapel auf der rechten Seite und taumelte zurück in Richtung Strecke. Juan Manuel Correa hatte durch ein Alesi-Trümmerteil einen Plattfuß hinten rechts und rauschte in die Auslaufzone. Durch den Platten konnte er nicht mehr rechtzeitig bremsen und ausweichen, zudem hatte er durch die Hügelkuppe zu spät sehen können, dass Hubert dort gecrashed war. Das Ergebnis ist bekannt.

Klar, Hubert wäre wohl nicht gestorben, wenn Alesis Heckflügel gehalten hätte ... aber sowas kann man schlecht ausschließen. Es wäre wohl auch nichts (oder weniger) passiert, wenn der Reifenstapel weiter weg gewesen wäre und Alesi da nicht gegen gestoßen wäre.
 

desl

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Ein paar interessante Punkte:


1. Bottas hat seit der Bekanntgabe seines Wechsels zu Alfa Romeo 51 Punkte geholt. Klar mehr als Verstappen (36) und Hamilton (35)
2. Bottas holte seinen 10. GP-Sieg am 10.10.
3. Bottas hat nun so viele Pole Positionen auf dem Konto wie Kimi Räikkönen. Neben ihm ist René Arnoux der einzige Fahrer mit 18 Poles, der nie Weltmeister wurde. Noch eine Pole und Bottas führt diese Kategorie an. Nungut ... er könnte diese Saison freilich noch Weltmeister werden. Es sei denn, Verstappen holt noch 71 Punkte in den verbleibenden 6 Rennen.
4. Bottas ist der sechste Fahrer, der dieses Jahr min. ein Rennen gewonnen hat. Zuletzt gab es 2012 zu viele Sieger in einer Saison.
5. Hamilton hat schon zum dritten Mal in seiner Karriere die beste Zeit im Qualifying geholt, ohne von der Pole Position zu starten.
6. Mit Bottas' Sieg hat Mercedes nun 200 Siege als Motoren-Hersteller. Die Hälfte davon kommt von Hamilton.
7. Hamilton ist bislang immer mit Mercedes-Antrieb gefahren. Alonso ist der einzige Pilot im Feld, der Motoren von allen 4 Herstellen hinter sich hat röhren hören.
8. Das letzte Mal, dass vor Ocon ein Fahrer ohne Boxenstop die volle Renndistanz gefahren ist, war Lance Stroll in Monza 2020. Das letzte Mal, dass ein Fahrer wie Ocon gar ohne Reifenwechsel auskam, war Mika Salo in Monaco 1997.
9. Alpine hat nun 15 Rennen in Folge gepunktet. Nur Red Bull hat eine längere Serie (20 Rennen)
10. Erstmals seit Japan 2014 hatte Alonso einen Startplatz in den Top5
11. Verstappen und Hamilton sind die einzigen Piloten, die vor dem Türkei-Rennen eine andere Position in er WM-Wertung hatten.
12. Verstappen und Hamilton liegen seit 7 Rennen nie mehr als 8 Puntke auseinander. Leclerc und Sainz trennt nur ein halber Punkt.
13. Vettels 18ter Platz ist seine schlechteste Platzierung in einem Rennen seit 2007. Da wurde er auch einmal 18ter ... und das Rennen zuvor 19ter.
14. Verstappen hat in der Türkei nicht eine Runde geführt. Aber er hat diese Saison immer noch mehr Führungsrunden (469) gesammelt als alle anderen Piloten zusammen (465).
 
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desl

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Bargeboards im Wandel der Zeit...

Die Heckflügel sind stärker reglementiert und bei den Frontflügeln hat man auch manch Vereinfachungen vorgenommen (man denke an die ganzen Elemente bis 2018).
Umso komplexer geht es vor den Seitenkästen zu ... kein Wunder, dass die Piloten (zumindest in der Box) häufig mit einer kleinen Tritt-Leiter ein- und aussteigen, um bloß nicht irgendwo aus Versehen drauf zutreten.

Wie wichtig die Barge Boards geworden sind, sah man ja in Ungarn, als bei Verstappen nach der Startkollision einige Teile fehlten ... und er folglich massive Probleme hatte allein schon an Mick Schumacher vorbei zu kommen (während Hamilton aufs Podium vorflitzte).

Naja ... 2022 sind die dann wieder weg ... komplett.


rxiigw9xf8t71.png

(anklicken für groß)


Ein Artikel zu den Barge Boards:


2022 übernimmt der Unterboden beim Eingang der Venturi-Tunnel mehr oder weniger eine ähnliche Aufgabe wie zuvor die Barge Boards.
 
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VvJ-Ente

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Das letzte Mal, dass vor Ocon ein Fahrer ohne Boxenstop die volle Renndistanz gefahren ist, war Lance Stroll in Monza 2020. Das letzte Mal, dass ein Fahrer wie Ocon gar ohne Reifenwechsel auskam, war Mika Salo in Monaco 1997.
Haben das nicht in Spa 2021 alle Fahrer geschafft? ;)
 
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Gast_482

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Sehr nachhaltig, dass ist schon fast Ironie was die da präsentieren.

Mal davon abgesehen ist es sehr schade das Portimao keinen Platz hat, dieser Kurs hat 2 mal gezeigt das er gute Rennen liefert und die Strecke ist Klasse!
 

desl

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Mal davon abgesehen ist es sehr schade das Portimao keinen Platz hat, dieser Kurs hat 2 mal gezeigt das er gute Rennen liefert und die Strecke ist Klasse!

Naja ... man braucht halt auch jemanden der das finanziert.
Klar, die beiden Rennen waren sehenswert ... aber es war jeweils die Formel 1, welche sich dort eingemietet hat und ohne Publikum ihr Rennen gefahren ist. Sowas kann man mal machen, wenn man die eigenen TV-Verträge erfüllen und nicht immer bei den gleichen Kursen fahren will ... aber auf Dauer ist der F1-Zirkus zu sehr von den Geldern abhängig, die man den Streckenbetreibern aus den Taschen lockt.

In Portugal gäbe es einfach zu wenig Zuschauer, die saftige Preise zahlen würden, damit die Streckenbetreiber die hohe Ausrichtungsgebühr stemmen könnten.
Auch in Spanien hat man ja Mühe schwarze Zahlen zu schreiben ... trotz Alonso und Sainz.


Die in Imola kriegen es halt hin ... vielleicht findet man genügend Ferrari-Fans, oder hofft zumindest drauf. Irgendwo hatte ich auch mal gehört, dass da ein zahlungskräftiger Sponsor hinter steht. Ein Grund, warum man auch in Italien eher in Imola als in Mugello fährt. Ferrari (als Eigentümer der Mugello-Strecke) braucht nicht unbedingt die eigene Hausstrecke im Kalender, um Ferraris fahren zu sehen.
 

desl

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Bezüglich der Übernahme-Gerüchte rund um Andretti und Sauber wird es wohl auch vor und in Austin keine Neuigkeiten zu einer Einigung geben.
Es heißt zwar nach wie vor, dass Andretti plant gut 80% der Anteile vom Sauber-Eigentümer Islero Investments AG zu übernehmen, aber die Verhandlungen sind wohl etwas ins Stocken geraten ... angeblich, weil Andretti plant im Falle einer Übernahme gut 200 Stellen bei der Sauber Motorsport AG zu streichen und dass man davon in Hinwil nicht soooo begeistert ist.

Ich frage mich, ob die Bekanntgabe es zweiten Cockpits da mit im Zusammenhang steht.
Andretti-Pilot Colton Herta soll mit der Formel 1 liebäugeln. Ich bin mir aber nicht sicher, ob er überhaupt für eine Superlizenz qualifiziert wäre. Vermutlich kriegt er - wie O'Ward damals - von der FIA nicht die volle Punktzahl für seine Platzierung in der Indy Lights angerechnet, weil das Fahrerfeld dort ziemlich klein war.

Herta sollte eigentlich das Freitagstraining auf dem COTA für Sauber absolvieren ... aber daraus wird wohl nichts.

 
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Gast_482

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Naja ... man braucht halt auch jemanden der das finanziert.
Klar, die beiden Rennen waren sehenswert ... aber es war jeweils die Formel 1, welche sich dort eingemietet hat und ohne Publikum ihr Rennen gefahren ist. Sowas kann man mal machen, wenn man die eigenen TV-Verträge erfüllen und nicht immer bei den gleichen Kursen fahren will ... aber auf Dauer ist der F1-Zirkus zu sehr von den Geldern abhängig, die man den Streckenbetreibern aus den Taschen lockt.

In Portugal gäbe es einfach zu wenig Zuschauer, die saftige Preise zahlen würden, damit die Streckenbetreiber die hohe Ausrichtungsgebühr stemmen könnten.
Auch in Spanien hat man ja Mühe schwarze Zahlen zu schreiben ... trotz Alonso und Sainz.


Die in Imola kriegen es halt hin ... vielleicht findet man genügend Ferrari-Fans, oder hofft zumindest drauf. Irgendwo hatte ich auch mal gehört, dass da ein zahlungskräftiger Sponsor hinter steht. Ein Grund, warum man auch in Italien eher in Imola als in Mugello fährt. Ferrari (als Eigentümer der Mugello-Strecke) braucht nicht unbedingt die eigene Hausstrecke im Kalender, um Ferraris fahren zu sehen.
Ehm das ist mir schon klar das es ums Geld geht.
Ändert ja nichts an meiner persönlichen Meinung.
 
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