KW 6-9 alles bis zum 1000er von Indian Wells


Jones

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Schade, zwischendurch durfte Zverev an der Überraschung schnuppern, aber Thiem war heute nen Tick besser. Die letzte Woche war sicherlich sehr intensiv, das Niveau von Montpellier hat Zverev nicht ganz erreicht.
Ich befürchte die Zverevs fahren nun doch beide nach Marseille. Eine Pause würde mir besser gefallen.
 

Dorian Gray

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M. Zverev hat gesagt, dass die Bälle in Rotterdam sehr schwer sind. Das macht das Spiel natürlich langsamer, was eher Thiem entgegenkommt, aber Thiem war heute in den Sätzen 2 und 3 einfach besser. Das Niveau von Montpellier hat A. Zverev leider nicht erreicht, wenn man mal von der Anfangsphase absieht. Vom Level aus dem Gasquet-Match war er sogar recht weit weg. Mir wäre eine Pause für die Zverevs jetzt auch lieber.
 

Andrew®

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Thiem steht auch zurecht so weit oben. Keine Ahnung warum der hier so negativ gesehen wird. Ja seine Turnier Planung und seine Auftritte in letzter Zeit wirken etwas konfus, aber ich denke sein Team wird sich dabei schon was denken. Mir kommts auch so vor das er im Moment sehr viel probiert und in einigen Matches mit Absicht nicht immer am Limit spielt. Das er es anders kann hat er gerade eben gezeigt. Nachdem 1 Satz dachte ich Würd abgeschossen, aber danach war es nicht Zverev sondern er selbst der das Spiel gedreht hat.
 

Drago

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Sowohl Thiem als auch Sascha werden in absehbarer Zukunft mal nen GS Titel holen, würde mich sehr wundern wenn nicht.
Thiem am ehsten in Paris in 2-3 Jahren, Sascha AO oder UO.
 

Dorian Gray

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Sowohl Thiem als auch Sascha werden in absehbarer Zukunft mal nen GS Titel holen, würde mich sehr wundern wenn nicht.
Thiem am ehsten in Paris in 2-3 Jahren, Sascha AO oder UO.

Thiem sehe ich auch als zukünftigen French Open Sieger. Sehe aber bei A. Zverev keinen Grund, warum er nicht auch Wimbledon gewinnen kann. Er hat bei allen Grand Slam-Turnieren ähnliches Potential. Zumal der Rasen in Wimbledon heutzutage quasi wie mittelschneller Hartplatz ist. Die Bälle springen höher ab als früher. Paris fällt bei ihm vielleicht leicht ab.
 

thedoctor46

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Puuuh, ich hab nur den ersten Satz bis zum 5:2 gesehen und bin jetzt beim Blick auf das Ergebnis schon einigermaßen verwundert. Thiem kam zwar ein wenig besser rein aber so wirklich angedeutet hatte sich das nicht.
 

Drago

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Thiem sehe ich auch als zukünftigen French Open Sieger. Sehe aber bei A. Zverev keinen Grund, warum er nicht auch Wimbledon gewinnen kann. Er hat bei allen Grand Slam-Turnieren ähnliches Potential. Zumal der Rasen in Wimbledon heutzutage quasi wie mittelschneller Hartplatz ist. Die Bälle springen höher ab als früher. Paris fällt bei ihm vielleicht leicht ab.

Klar schon.

Meinte den ERSTEN jeweiligen GS Titel, sprich Thiem gewinnt wenn zuerst die FO, Sascha zuerst AO oder UO.
Ab dann wär viel möglich, vor allem f. Sascha (AO, UO, Wimby)
 

gentleman

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so spät aber doch noch mein Fazit zur Partie, die ich so wirklich nicht erwartet hatte. Der erste Satz ging ja auch klar in Richtung Zverev, danach war ich eigentlich davon überzeugt dass er das in zwei Sätzen macht. Thiem hat sich dann stabilisiert und wie Jones schon sagte auch anders als gegen "irgendwen" auf der anderen Seite richtig reingebissen in die Partie..zwischen den beiden besteht ja doch eine gewisse Rivalität. Was mir positiv aufgefallen ist heute: den Vorhand-Stopp hat Thiem fast immer gewinnbringend eingesetzt, davon bitte gerne mehr in der Sandsaison..bislang konnte ich ja keinerlei Fortschritte über den Winter in seinen Schlägen feststellen, das muss ich mit dem Vorhand-Stopp revidieren - der kommt echt gut und jetzt auch zu sinnvolleren Zeitpunkten als bspw. noch letztes Jahr. Natürlich darf er den Schlag aber auch nicht übertreiben. Ansonsten war der Aufschlag von Thiem in Ordnung, wirklich überzeugend ist das für mich aber längst noch nicht und jedes mal wenn er ein Break holt ist es alles andere als sicher, dass er dieses bestätigt. Die Vorhand war auch in Ordnung, dass er Zverev da wegschießt ist eh kaum drin weil der von der Grundlinie mit hohem Tempo gegenhalten kann und das von beiden Seiten. Da kommen wir auch zu Thiems nach wie vor schwächstem Schlag: die Rückhand. Er hätte da wirklich alles Potenzial und hier und da schlug die Rückhand auch super ein, aber er würgt mir viel zu oft diesen halbgaren Slice rein...klar er will damit Zverevs Rhythmus etwas brechen, aber mittlerweile ist das viel zu durchschaubar und auch andere Gegner nehmen den wirklich nicht gut gespielten Slice gerne an - auch Goffin hatte damit keinerlei Probleme. Zverev war dann nach dem Break am Ende schon auch demoralisiert, aber am Limit haben sicher beide bei weitem nicht gespielt heute. Eigentlich bleibt alles nach der Partie was ich vorher auch meinte: Auf Sand würde ich Thiem favorisieren, auf allen anderne Belägen sehe ich Zverev leicht - mittel vorne (je nachdem wie schnell der Belag ist).
Könnte gut sein dass Thiem nun gegen Simon ausscheidet, mit solchen Konstanz-Maschinen hat er immer wieder seine Probleme und in diesem Jahr umso mehr.. das hat sich auch nach dem Sieg heute nicht geändert. Wenn er seine Schläge findet und die UE niedrig halten und das Spiel selbst gestalten kann, dann hat er Chancen Simon wegzudrücken und zu gewinnen. Mal schauen, ein kleiner Lauf bei nem 500er wäre punktetechnisch und für die Psyche gut für ihn.

Zu Zverev: er sollte jetzt mal Pause machen und sich auf die 1000er vorbereiten. Bei ihm sehe ich einen deutlichen Schritt nach vorne im Vergleich zu 2016, da wartet noch viel Freude für die deutschen Tennisfans - auch wenn immer wieder seine russische Mentalität etwas durchschimmert :D
 

Jones

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Klar schon.

Meinte den ERSTEN jeweiligen GS Titel, sprich Thiem gewinnt wenn zuerst die FO, Sascha zuerst AO oder UO.
Ab dann wär viel möglich, vor allem f. Sascha (AO, UO, Wimby)

Vor etwa 2 Jahren hatte ich ja Mal ne Karriereprognose für die beiden abgegeben.Thiem habe ich auf ein bis zwei mögliche GS Titel auf Sand geschätzt. Zverev als Allrounder, der bei positivem Verlauf auf allen Belägen siegen könnte. Damals war er 17 und alles noch fraglicher als heute, aber grundsätzlich würde ich an der Einschätzung nicht so viel ändern.

Bresnik will Thiem auch zu einem Allrounder machen. So interpretiere ich die Entscheidung nicht die komplette Südamerika Tour mitzunehmen, noch mehr auf Geschwindigkeit zu legen und weniger auf Spin. Mal schauen ob das der richtige Weg ist, ich hätte versucht erstmal die Stärken auszubauen und auf Sand die großen Erfolge zu feiern.

Insgesamt scheint es mir einen leichten Trend zum offensiveren Tennis zu geben. Als offensiv im Sinne von Netzangriffen. Federer hat es im gewissen Sinne vorgemacht, wie man kurzen Ballwechseln, die Karriere verlängern kann und auch Erfolge feiern kann. Ich schreibe jetzt weniger von den AO, als von 2015 wo er diesen Trend ausgelöst hat. Seit der 15 Saison hört man immer häufiger, das Spieler versuchen ihr Angriffsspiel zu optimieren. Raonic hat den Kontakt zu McEnroe gesucht, Berdych will mit Ivanisevic das Netzspiel verbessern usw.

So bekommen wir den Bogen zu Zverev, auch er versucht häufiger ans Netz zu gehen. Leider noch zu oft im falschen Zeitpunkt. Das ist nicht nur heute aufgefallen, sondern auch bei Siegen in der letzten Woche. Da wartet noch sehr viel Arbeit auf ihn, aber auch in diesem Bereich sind Verbesserungen zu sehen. Es wird sehr interessant zu sehen wie viel Potential Zverev am Netz in der Offensive oder auch im klein klein, wenn er durch einen Stopp ans Netz gezwungen wird, noch hat. Die Grundschläge Vorhand, Rückhand und Aufschlag sind locker top 10, aber in den anderen Bereichen gibt es noch genug Möglichkeiten zur Verbesserung. An diesen Schwächen zu arbeiten und sich ständig verbessern zu wollen unterscheiden ja oft die ewigen Talente von den echten Champions. Noch würde ich Zverev auf Sand stärker sehen als auf Rasen, denn seine Schwächen lassen sich auf Rasen einfacher nutzen, aber aus meiner Sicht dreht man an den richtigen Schrauben, so dass Zverev irgendwann auch in Wimbledon ein Faktor werden kann. Auch das vermehrte spielen von Doppel halte ich für einen vernünftigen Schritt um an den Schwächen zu arbeiten. Mir gefällt die Arbeit im Team Zverev wirklich gut. Man sieht auch an den komplett unterschiedlichen Stilen von den Brüdern, dass sie sich im spielerischen Bereich natürlich entwickeln durften und nicht in ein Korsett gedrängt wurden, weil man meint nur dieser Still kann erfolgreich sein. Ich würde mich gerne auch mit Kyrgios seinem Spiel und neuen Entwicklungen beschäftigen, aber da scheint sich momentan ja nichts zu entwickeln. Also bleibt mehr Zeit für diese beiden.
 

thedoctor46

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Ich befürchte die Zverevs fahren nun doch beide nach Marseille. Eine Pause würde mir besser gefallen.
Also Priorität Nummer 1 sollten auf jeden Fall erfolgreiche Turniere in Miami und Indian Wells sein. So schön Turniergewinne in Montpellier oder Marseille sind, die fetten Punkte gibts eben dort. Durch das frühe Ausscheiden jetzt in Rotterdam sehe ich das Ganze allerdings etwas "entspannter". Wäre er in Rotterdam bis ins Finale gekommen, wäre es für mich auf jeden Fall ein großer Fehler gewesen Marseille zu spielen. So war es in Rotterdam nur ein Spiel und er hat jetzt eben schon seine Pause. Marseille dürfte er bestimmt an 1-4 gesetzt sein, das heißt maximal 4 Spiele. Ich weiß nicht wie viele Punkte er bei den 250ern noch holen kann und ob das von den Punkten überhaupt Sinn ergibt, aber grundsätzlich wären für mich beide Entscheidungen in Ordnung.
 

Jones

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Zverev hat in den letzten 14 Tagen 22 Sätze im Einzel gespielt und 13 + Tie Breaks zur Entscheidung im Doppel. Das ist ein ähnliches Programm wie bei einem GS, wenn man Einzel und Doppel spielt und jeweils ins HF oder F einzieht nur das Zverev zwischendurch von Frankfurt nach Montpellier und von dort nach Rotterdam gereist ist. Danach kann man sich imo eine Pause gönnen.
Im Ranking stehen noch zweimal 90 Punkte, die könnte er ersetzen, wenn in mindestens ins Finale einzieht. Wobei dieses Jahr alle 1000er auch Pflicht für sein Ranking sind. Momentan zählt Madrid nicht, also fliegt eine 90er Wertung bei den restlichen Turnieren raus. Ausserdem sind mit den deutschen Turnieren wie München wo er schon zugesagt hat, ja noch ein paar kleinere Turniere geplant. Sprich viel gewinnen kann er in Marseille nicht und eine Pause kann im Hinblick auf die weitere Saison gut tun.
 

Whizkid

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Die Partie von Sasha gegen Dominic war super. Aber nicht Thiem hat die partie gewonnen, sondern sasha verloren. So ehrlich muss man sein.

Das Dominic den 2ten satz gewinnt bzw. dann das Match lag vorallen an diesen wirklich dummen & unnötigen Fehlern von Zverev. Klar Thiem hat sich ab Mitte 2ter satz stabilisiert und auch seine schläge kamen deutlich härter und präzisser aber was der Sasha da für Fehler ausgpackt hat.

@gentleman richtig erkannt, dass mit den stoppbällen. Vorallem das Timing wann er diese einsetzt ist deutlich besser geworden. Außerdem hat es den Anschein, als würde er viel öfter auf den Slice zurückgreifen um das Tempo zu variieren, allerdings muss er da noch ordentlich dran arbeiten.

@Jones 86 auch dir kann ich zustimmen. Was mir auffällt bei sashas Netzangriffen - er läuft oft nicht durch oder startet zu spät. dadurch fehlt ihm dann die Position und er tut sich schwer. Sollte wirklich der Bum Bum Boris sein Coach werden, wird dass das erste sein, woran gearbeitet wird.

Whizzy
 

Dorian Gray

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Noch würde ich Zverev auf Sand stärker sehen als auf Rasen, denn seine Schwächen lassen sich auf Rasen einfacher nutzen, aber aus meiner Sicht dreht man an den richtigen Schrauben, so dass Zverev irgendwann auch in Wimbledon ein Faktor werden kann..

Ich kann dir in allen Punkten zustimmen, aber diesen sehe ich nachwievor anders. Ich sehe A. Zverev auf Hartplatz am stärksten. Rasen ist sein zweistärkster Belag. Auf Sand sehe ich die größten Schwierigkeiten bei ihm, auch wenn die Unterschiede insgesamt nicht groß sind. Er ist, wie schon häufiger erwähnt, ein Allrounder, dessen Spiel auf allen Beläge seine Vor- und Nachteile hat.

Du konzentrierst dich in Hinblick des Rasens zu sehr auf seine Schwächen, die auf Rasen meiner Meinung nach gar nicht so extrem Geltung kommen, da die Bälle auf Rasen mittlerweile recht hoch abspringen und er seinen Körperschwerpunkt trotz seiner Größe nicht allzuweit nach unten verlagern muss. Sein Netzspiel ist das größte Problem auf Rasen, aber auch da sei gesagt, dass 90-95 % der Ballwechsel auf Rasen von der Grundlinie ausgespielt werden. Die Netzangriffe können natürlich dennoch entscheidend sein, aber es ist für ihn auch kein gravierendes Problem, da er auf von der Grundlinie so extrem gut ist.

Wichtiger ist, dass Zverevs Stärken auf Rasen und auch auf Hartplatz am besten zur Geltung kommen. Sein Aufschlag und seine flachen, sehr schnellen und harten Grundschläge sind auf Rasen und Hartplatz einfach noch größere Waffen als auf Sand, obwohl auch auf Sand heute schneller als früher gespielt wird.

Spielt er auf Sand, kann er sicherlich auf Top Spin umstellen und auch der hohe Absprung des Balles auf Sand kommt seiner Größe entgegen. Allerdings wird auch die Geschwingkeit seiner Grundschläge gebremst. Die größte Schwierigkeit für A. Zverev auf Sandplatz ist, dass die Ballwechsel dort längern dauern und diese Lauferei ist Gift für einen Spieler seiner Größe. Das wurde besonders in den Spielen gegen Thiem deutlich.
Logisch verstehe ich dein Argument auch nicht. Er war bisher bei keinem Grand Slam-Turnier ein Faktor, was heißt, dass auf allen Belägen an bestimmten Schrauben seines Spiels gedreht werden müsste. Das führt uns aber zu Zverevs größten Schwachpunkt im Spiel. Seiner Ausdauer. Er kann körperlich noch immer nicht ganz mit den Top-Spielern mithalten, weshalb er auch dieses noch kein Favorit bei den Grand Slam-Turnieren sein wird. Mit dem Netzspiel hat das weniger zu tun. Das wird mir zu sehr aufgebauscht, wenn man mal bedenkt, dass Djokovic dreimal Wimbledon gewinnt, ohne ein herausragendes Netzspiel zu haben, auch wenn jenes noch besser ist als das von Zverev.

Da es so wenige Rasenturniere gibt, ist es leider sehr schwierig, seine Ergebnisse auf Rasen mit den Ergebnissen auf anderen Belägen zu vergleichen. Dennoch hat er auf Rasen die beste Siegquoute und sein bisher einziges 500er-Finale auf Rasen auf bestritten. Sprich, seine höchste Punktzahl im Ranking Breakdown ist durch ein Rasenturnier zustande gekommen, obwohl es so wenig Turniere auf Rasen gibt. Er hat zudem Federer auf Rasen besiegt, war aber auf Sand relativ chancenlos gegen ihn, da er von rechts nach links geschickt wurde. Insgesamt sind seine Ergebnisse auf allen Belägen auf einem sehr ähnlichen Niveau.

Im Junioren-Bereich war es genau so. Er stand im French Open-Finale, während er in Wimbledon verletzt aufgeben musste. Zuvor stand er jedoch in Roehampton, einem Vorbereitungsturnier von Wimbledon, im Finale, wo er lediglich gegen den zwei Jahre älteren Kyrgios verlor.

Was auch in Betracht gezogen werden muss, sind die Bälle, mit denen gespielt wird. Wenn die Bälle sehr schwer sind, flach abspringen und das Spiel langsam machen, hat er seine größten Probleme. Das ist der Fall in Rotterdam. Die Bedingungen in Halle passen ihm daher deutlich besser als in Rotterdam. Letztlich spricht nicht viel dafür, dass Zverev auf Sand stärker ist als auf Rasen. Sein Niveau auf den beiden Belägen unterscheidet sich kaum. Leichte Vorteile sind aber eher auf Rasen auszumachen.

Seine Netzangriffe haben mir gestern übrigens besser gefallen als die letzten Monate, auch wenn da immer noch sehr viel Luft nach oben ist.
 

Jones

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Ich kann dir in allen Punkten zustimmen, aber diesen sehe ich nachwievor anders. Ich sehe A. Zverev auf Hartplatz am stärksten. Rasen ist sein zweistärkster Belag. Auf Sand sehe ich die größten Schwierigkeiten bei ihm, auch wenn die Unterschiede insgesamt nicht groß sind. Er ist, wie schon häufiger erwähnt, ein Allrounder, dessen Spiel auf allen Beläge seine Vor- und Nachteile hat.

Du konzentrierst dich in Hinblick des Rasens zu sehr auf seine Schwächen, die auf Rasen meiner Meinung nach gar nicht so extrem Geltung kommen, da die Bälle auf Rasen mittlerweile recht hoch abspringen und er seinen Körperschwerpunkt trotz seiner Größe nicht allzuweit nach unten verlagern muss. Sein Netzspiel ist das größte Problem auf Rasen, aber auch da sei gesagt, dass 90-95 % der Ballwechsel auf Rasen von der Grundlinie ausgespielt werden. Die Netzangriffe können natürlich dennoch entscheidend sein, aber es ist für ihn auch kein gravierendes Problem, da er auf von der Grundlinie so extrem gut ist.

Wichtiger ist, dass Zverevs Stärken auf Rasen und auch auf Hartplatz am besten zur Geltung kommen. Sein Aufschlag und seine flachen, sehr schnellen und harten Grundschläge sind auf Rasen und Hartplatz einfach noch größere Waffen als auf Sand, obwohl auch auf Sand heute schneller als früher gespielt wird.

Spielt er auf Sand, kann er sicherlich auf Top Spin umstellen und auch der hohe Absprung des Balles auf Sand kommt seiner Größe entgegen. Allerdings wird auch die Geschwingkeit seiner Grundschläge gebremst. Die größte Schwierigkeit für A. Zverev auf Sandplatz ist, dass die Ballwechsel dort längern dauern und diese Lauferei ist Gift für einen Spieler seiner Größe. Das wurde besonders in den Spielen gegen Thiem deutlich.
Logisch verstehe ich dein Argument auch nicht. Er war bisher bei keinem Grand Slam-Turnier ein Faktor, was heißt, dass auf allen Belägen an bestimmten Schrauben seines Spiels gedreht werden müsste. Das führt uns aber zu Zverevs größten Schwachpunkt im Spiel. Seiner Ausdauer. Er kann körperlich noch immer nicht ganz mit den Top-Spielern mithalten, weshalb er auch dieses noch kein Favorit bei den Grand Slam-Turnieren sein wird. Mit dem Netzspiel hat das weniger zu tun. Das wird mir zu sehr aufgebauscht, wenn man mal bedenkt, dass Djokovic dreimal Wimbledon gewinnt, ohne ein herausragendes Netzspiel zu haben, auch wenn jenes noch besser ist als das von Zverev.

Da es so wenige Rasenturniere gibt, ist es leider sehr schwierig, seine Ergebnisse auf Rasen mit den Ergebnissen auf anderen Belägen zu vergleichen. Dennoch hat er auf Rasen die beste Siegquoute und sein bisher einziges 500er-Finale auf Rasen auf bestritten. Sprich, seine höchste Punktzahl im Ranking Breakdown ist durch ein Rasenturnier zustande gekommen, obwohl es so wenig Turniere auf Rasen gibt. Er hat zudem Federer auf Rasen besiegt, war aber auf Sand relativ chancenlos gegen ihn, da er von rechts nach links geschickt wurde. Insgesamt sind seine Ergebnisse auf allen Belägen auf einem sehr ähnlichen Niveau.

Im Junioren-Bereich war es genau so. Er stand im French Open-Finale, während er in Wimbledon verletzt aufgeben musste. Zuvor stand er jedoch in Roehampton, einem Vorbereitungsturnier von Wimbledon, im Finale, wo er lediglich gegen den zwei Jahre älteren Kyrgios verlor.

Was auch in Betracht gezogen werden muss, sind die Bälle, mit denen gespielt wird. Wenn die Bälle sehr schwer sind, flach abspringen und das Spiel langsam machen, hat er seine größten Probleme. Das ist der Fall in Rotterdam. Die Bedingungen in Halle passen ihm daher deutlich besser als in Rotterdam. Letztlich spricht nicht viel dafür, dass Zverev auf Sand stärker ist als auf Rasen. Sein Niveau auf den beiden Belägen unterscheidet sich kaum. Leichte Vorteile sind aber eher auf Rasen auszumachen.

Seine Netzangriffe haben mir gestern übrigens besser gefallen als die letzten Monate, auch wenn da immer noch sehr viel Luft nach oben ist.

Lediglich auf Rasen sehe ich noch größeres Verbesserungspotential, deswegen habe ich an der Stelle von den Schrauben gesprochen.
Wir sind ja nicht so weit auseinander Zverev ist ein Allrounder, der überall Erfolge feiern kann. Da seine Stärken allerdings oberhalb der Netzkante liegen, sehe ich auf Rasen noch die größten Probleme, denn da kann man den Gegner am besten zwingen den Ball tief zu nehmen. Vielleicht hast du recht und dir Vorteile auf Rasen sind größer als die Nachteile, aber darauf würde ich nicht wetten. Ein gut eingestellter Spieler wie Darcis hat zuletzt gezeigt wie man Zverev bearbeiten kann. Auf Sand wäre das in diesem Duell nicht möglich gewesen, aber Indoor und auf Rasen kann man ihn mit dem Stil packen.
Die Ergebnisse auf Rasen waren letzte Saison durchaus gut, aber auch etwas glücklich. Federer war während der Vorbereitung auf Wimbledon nicht gut und ansonsten stand nicht so viel im Weg auf den Weg in Halle. Mayer hat im Finale Zverev auch genügend Bälle hingelegt die er tief nehmen musste und es hat nicht gereicht.

Es ist auch eine Frage wie sich die Plätze/Bälle weiter entwickeln. Ein Safin der Zverev relativ ähnlich ist, war auf Rasen nie ein Faktor bis man 2008 die Plätze so verändert hatte das er plötzlich im HF stand und Djokovic besiegen konnte. Seit 2008 hat man wieder etwas in die andere Richtung korrigiert, aber keiner kann sagen wie es weiter geht.
 

gentleman

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hier übrigens auch ein paar Worte vom 35 Jährigen Comebacker Jürgen Melzer über das Niveau auf der Challenger-Tour heutzutage:

Das Ziel ist klar: So schnell wie möglich wieder die Rückkehr in die Top 100 zu schaffen und damit auch wieder von der Challenger- auf die große ATP-Tour zu kommen. Ein Weg, den Melzer bereits kennt, der für ihn aber trotzdem neue Herausforderungen beinhaltet.

„Man kann die Situationen ein bisschen vergleichen. Es ist wie vor 15 Jahren eine kleine Ungewissheit da, ob man es nach oben schafft oder nicht. Das Tennis hat sich aber extrem weiterentwickelt.“

„Man kann auf Challenger-Ebene gegen jeden verlieren. Wenn du da nicht immer deine Leistung abrufen kannst, gewinnst du nichts. Früher hatte man es als Gesetzter bei einem Challenger schon etwas leichter, weil die Dichte einfach nicht so groß war.“

„Ich habe mich damals innerhalb von einem Jahr herausgespielt und war mit 21 Jahren bereits Top 100. Heute ist es viel schwieriger. Auch das Punktesystem hat einiges dazu beigetragen, weil man jetzt bei den großen ATP-Turnieren viel mehr Punkte bekommt als früher.“
 

Dorian Gray

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@Jones 86
Ja, weit auseinander sind wir nicht. Wie gut Zverev letztlich auf Rasen wird, hängt sicherlich von seiner weiteren persönlichen Entwicklung und auch von der Entwicklung der Plätze/Bälle ab. Das gebe ich dir recht. Ideal für ihn sind Plätze, auf denen es eher schnell zugeht und die Bälle dennoch recht hoch abspringen. Die Bedingungen in Rotterdam hat A. Zverev übrigens selbst als Worst Case-Szenario für sein Spiel bezeichnet. Montpellier war schneller und es lief auch besser. Er kann aber trotzdem gegen Thiem gewinnen und gegen Bedene verlieren. Manchmal ist es einfach auch Tagesform. Das darf man nicht vergessen.

Marseille sollte er für eine Erholung wirklich absagen, da er viel gespielt hat und es in Sachen Punkte für ihn dort nicht viel zu holen gibt. Außerdem sollen die Bedingungen in Marseille vergleichbar mit denen in Rotterdam sein. Acapulco, IW und Miami sind jetzt wichtiger. Da schließe ich mich an.

Federer fand ich aber in der Rasensaison letztes Jahr alles andere als schlecht. Er hat ja nicht umsonst das Wimbledon-Halbfinale erreicht und ist dort knapp gescheitert, während Mayer über seiner Leistungsgrenze gespielt hat. Es gibt Tage, an denen er keinen dieser Stopps und Lobs trifft. Da traf er alles.

@gentleman
Die Äußerungen von Melzer bestätigen auch das, was F. Mayer gesagt hat. In der Breite ist die Leistungsdichte bei den Herren einfach enorm, auch weil die älteren Spieler immer länger auf einem höheren Level spielen können und sich weiter verbessern. Das mit dem Punktesystem kombiniert macht es nicht leicht für die jüngeren Spieler.
 
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gentleman

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Sascha wie er leibt und lebt :D

Zwei zertrümmerte Schläger, spannende drei Sätze und ein österreichischer Sieger - Das emotionsgeladene Duell zwischen Dominic Thiem und Alexander Zverev hielt, was es versprach. Nach dem Match wirkte der unterlegene Deutsche zunächst sehr gefasst. Er könne die Niederlage verschmerzen, schließlich sei die Vorbereitungszeit nach dem Turniersieg in Montpellier sehr kurz gewesen, sagte Zverev im Interview mit Sky.

Dann platzte der Ärger doch aus ihm heraus: "Die Bedingungen hier waren furchtbar für mich. Auf diesem Platz sprangen die weichen Bälle extrem flach weg. So konnte Dominic meine Aufschläge auf Hüfthöhe returnieren, normal wäre Schulterhöhe gewesen."

Der Centre Court in der Ahoy-Arena habe sich wie ein nasser Sandplatz gespielt, auf dem er kaum Winner anbringen konnte, klagte Zverev. Schuld daran sollen die Tecnifibre-Bälle gewesen sein. In der Vorwoche hatte der Weltranglisten-18. seinen zweiten ATP-Titel noch mit Bällen der Marke Head gewonnen.

Eine unnötige Umstellung, meinte der 19-jährige Hamburger: "Es ist nicht so, dass wir das gesamte Jahr mit denselben Bällen spielen müssen. Bei drei aufeinanderfolgenden Hallenturnieren sollte wir aber nicht die Marke wechseln."

Dominic Thiem wollte diese Ansichten nicht teilen. "Ich mag die Head-Bälle überhaupt nicht, das sind Steine. Die Tecnifibre-Bälle und der relativ langsame Belag in Rotterdam kommen mir entgegen. Ich wäre jedoch dafür, dass wir das komplette Jahr mit demselben Balltyp spielen", bemerkte der Weltranglisten-Achte.
 

gentleman

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Thiem konnte gegen Simon einen dritten SAtz vermeiden, nun gilt er gegen Herbert sicher als Favorit und hier sage ich auch ganz klar ohne Understatement, diese Chance aufs erste SF des Jahres muss er nutzen. Zudem fallen ihm am Montag genau die 180 Punkte vom Semi aus Rio 2016 aus der Wertung, daher wäre ein Sieg heute sehr wichtig! Im SF würden mit Goffin/Dimitrov wieder zwei seiner "Lieblingsgegner" warten... :rolleyes:

Achtelfinal-Tableau Rotterdam:
Marin Cilic (CRO/1) Borna Coric (CRO) 6:1 2:6 6:4
Jo-Wilfried Tsonga (FRA/6) Gilles Müller (LUX) 6:4 6:2
Tomas Berdych (CZE/4) Richard Gasquet (FRA) 7:6 (7/4) 6:1
Martin Klizan (SVK) Philipp Kohlschreiber (GER) 6:7 (5/7) 6:4 6:1
Grigor Dimitrow (BUL/5) Denis Istomin (UZB) 7:6 (9/7) 6:1
David Goffin (BEL/3) Robin Haase (NED) 5:7 6:4 6:4
Pierre-Hugues Herbert (FRA) Jewgeni Donskoi (RUS) 6:2 7:6 (7/4)
Dominic Thiem (AUT/2) Gilles Simon (FRA) 6:4 7:6 (7/4)
 
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