Wie soll das gehen, wenn vorher schon die Runden gepunktet wurden?
Die endgültige Wahrheit werde ich jetzt kurzfristig nicht mehr eruieren können, weil das VK-Video weg ist. Alles andere als ein Close-but-clear-Erfolg für Bivol würde mich aber wundern. Vielleicht möchte man hier eine Trilogie bauen?
Damit ist gemeint dass die ersten 9 Runden doch bereits gescored wurden und es entsprechend keinen Einfluss mehr auf diese hat, selbst wenn man die letzten 3 als besonders wichtig empfindet.Wie, bevor sie stattgefunden haben?
Damit ist gemeint dass die ersten 9 Runden doch bereits gescored wurden und es entsprechend keinen Einfluss mehr auf diese hat, selbst wenn man die letzten 3 als besonders wichtig empfindet.
Irgendwie finde ich die Diskussionen rund um das Urteil Beterbiev gegenüber extrem unsportlich, am Höhepunkt seiner unglaublichen Karriere und nach einer für sein Alter schier unmenschlichen Leistung, quasi zu Unrecht als Sieger dazustehen ist schon echt ein harter Brocken
Es wird doch nur der Kampf gepunktet und nicht die Karriereleistung.
Stimmt, aber wenn Bivol den Punktesieg bekommen hätte, auch mit einem 116:112, dann hätten viele diese Entscheidung für falsch und ungerecht empfunden.Für Bivol war der Abend genau so wichtig wie für Beterbiev,
Meine Frage ist, wie bewerten man die erste Runde, oder ersten beiden Runden, in denen sich Boxer abtasten? Da hat einer zwei Treffer und er andere von mir aus drei. Klare Runde? Da hätten für mich die letzten Runden mehr Gewicht, in denen es vielleicht um alles geht und sie nochmals alles aus ich rausholen.
Treffer auf die Deckung zählen nicht, sieht man aber auch nicht immer genau. Was passiert, wenn ein Boxer viel Schläge pariert oder blockt. Sieht man aus vielen Perspektiven auch nicht und zählen deshalb oft als Treffer, weil es meist knapp vor dem Gesicht oder Körper geschieht.
Das ten-point-must-system schreibt eben vor, dass in jeder Runde ein Gewinner vorliegen muss. Bei engen Abtastrunden wird man ebenfalls sich die Frage stellen, welcher Boxer tendenziell überzeugender gewesen ist. Das kann ein Treffer mehr am Ende sein, oder das Etablieren der Ringmitte usw.
Aggressivität ist durchaus ein Punkt, der beurteilt wird. Auf der anderen Seite muss die Aggressivität auch effektiv geschehen. Wenn ein Boxer viel nach vorne geht und dabei kaum trifft, dann ist es auch als gute Defensive für den anderen Boxer zu werten. Das ist durchaus nachvollziehbar, in engen Kämpfen vermischen sich gerne diese beiden Punkte... und man tut sich schwer, das einzuordnen. Sehe ich den aggressiven Boxer vorne, der was initiieren möchte? Oder doch den defensiven Boxer, der überwiegend die Angriffe neutralisiert.
Das ist durchaus keine leichte Aufgabe. Deshalb sollte man bei engen Kämpfen auch nicht zu kritisch bei der Beurteilung sein. Es gibt extrem viele Fehlurteile im Boxen, wo eine b-side klar dominiert und dennoch per SD verliert. Aber bei solch engen Kämpfen wie Beterbiev vs. Bivol, da kann man vielleicht verschiedene Ansichten zu haben, aber irgendwo ist beides vertretbar.
Ist das nicht mehr eine inoffizielle Vorgabe oder ein ungeschriebenes Gesetz, dass man 10-10 Runden vermeiden soll?
Ich traue mich gar nicht, meine Wertung zu veröffentlichen. Das Beste was ich für Beterbiev anbieten kann ist ein 116:112 Bivol bei 10-Point-Must. 117-114 mit 10:10-Runden.
Gut fand ich, dass Beterbiev Anfang der 10. Runde mit ausgestreckten Armen für Shakehands auf Bivol zugeht, um das Gift rauszunehmen. Auch sonst superfair, keine schmutzigen Tricks. Würde mich freuen, wenn Beterbiev unter 4 Augen auf Bivol zugeht und ihm sagt, das habe ich nicht gewonnen, aber wir spielen nach deren Regeln und sind hier nur Entertainer.
Isso. Also ich will nicht sagen das gegen Ende Bivol nur versucht hat zu überleben, aber für mein ungeschultes Auge sah Beterbiew dominanter aus. Nichtsdestotrotz wäre ich auch mit jedem Urteil zufrieden gewesen. Das war ein Professor X gegen Magneto KampfDas wird er nicht machen, das muss er auch nicht.
Wenn ich einen so engen Kampf stupide runterbreche, mit "wer wäre ich lieber in dem Kampf gewesen?", wäre es Beterbiev.
Er war größtenteils im Vorwärtsgang, hat gepresst und mehr Wirkung beim Gegner hinterlassen. -Wie gesagt, relativ hart runtergebrochen.
Ich habe den Kampf kein weiteres Mal gesehen und auch nicht Round by Round gewertet, aber ich hatte Beterbiev in der zweiten Hälfte stärker in Erinnerung und hat auch in der ersten Hälfte min 3 Runden gewonnen, Draw -leichte Vorteile Beterbiev (115:113) waren für mich fein.