O-Scoring: Artur Beterbiev vs. Dmitrii Bivol | Der Undisputed-Kampf im Halbschwergewicht | PPV


LeZ

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Die endgültige Wahrheit werde ich jetzt kurzfristig nicht mehr eruieren können, weil das VK-Video weg ist. Alles andere als ein Close-but-clear-Erfolg für Bivol würde mich aber wundern. Vielleicht möchte man hier eine Trilogie bauen?
 

Meinereiner

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Irgendwie finde ich die Diskussionen rund um das Urteil Beterbiev gegenüber extrem unsportlich, am Höhepunkt seiner unglaublichen Karriere und nach einer für sein Alter schier unmenschlichen Leistung, quasi zu Unrecht als Sieger dazustehen ist schon echt ein harter Brocken 😔
 

SteveJobt

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Für mich hat Bivol den Kampf auch klar gewonnen. Schläge auf die Deckung sind nun mal keine Treffer, das sollten Punktrichter eigentlich korrekt beurteilen können.

Als absolutes Fehlurteil würde ich es trotzdem nicht sehen in der Höhe aber dann doch schon.
 

Franz

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Damit ist gemeint dass die ersten 9 Runden doch bereits gescored wurden und es entsprechend keinen Einfluss mehr auf diese hat, selbst wenn man die letzten 3 als besonders wichtig empfindet.

Das stimmt schon, aber bei den ersten neun Runden waren halt einige dabei welche man guten Gewissens so oder so punkten konnte, während Bivol meiner Beobachtung nach neun bis zwölf eher eindeutig verloren hat. Interessanter Weise hat sich gegen Ende der wesentlich ältere Mann besser gehalten, wars die Willensstärke oder auch ein wenig die Kondition oder beides? Ein Hagler konnte in Runde dreizehn auch noch Gas geben.
 

KRAFT&HERZ

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Irgendwie finde ich die Diskussionen rund um das Urteil Beterbiev gegenüber extrem unsportlich, am Höhepunkt seiner unglaublichen Karriere und nach einer für sein Alter schier unmenschlichen Leistung, quasi zu Unrecht als Sieger dazustehen ist schon echt ein harter Brocken 😔

Es wird doch nur der Kampf gepunktet und nicht die Karriereleistung.

Das wäre ja sonst wie der sauerländische "Heim- oder Weltmeisterbonus".

Für Bivol war der Abend genau so wichtig wie für Beterbiev,
der hat auch gewartet, sich vorbereitet, im Ring alles investiert.

Nur weil er jünger ist hat er die Niederlage doch auch nicht verdient.

Ich hatte es auch close but clear für Bivol und bin kein Fanboy von beiden.

Mir war der "Kanadier" bis zur Urteilsverkündung - im Beisein seiner fraglichen Entourage - genau so sympatisch.
 

timeout4u

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Es wird doch nur der Kampf gepunktet und nicht die Karriereleistung.

Kann aber durchaus bewusst/unbewusst miteinfließen in eine Rundenbewertung, wenn man z.B. Ringverhalten, Boxstil, Boxtaktik oä. mit der Karriereleistung vergleicht bzw. diese ein Indiz dafür ist. Soll einfach ausgedrückt heißen, dass man aus früheren Kämpfen vielleicht weiß, wie ein Boxer im Kampf meist in verschiedenen Szenen agiert.
So kann man bei Bivol im Hinterkopf haben, dass er einen Kampf durchaus souveräner und ungefährdeter beherrschen kann. Gegen Beterbiev wirkte er in Momenten nicht immer so, dass er die Kampfkontrolle hat wie vielleicht sonst in seiner Karriere, während das vielleicht bei Beterbiev anders wirkte bzw. nicht derart auffiel.
Mit diesem Hintergrund kann die Karriereleistung schon einen gewissen Sinn machen bei der Beurteilung der sog. "Hilfskriterien", denn gänzlich ohne wirds schwer herauszufinden, welcher Boxer ua. Technik/Taktik besser einsetzt im aktuellen Kampf.
 

Meinereiner

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Für Bivol war der Abend genau so wichtig wie für Beterbiev,
Stimmt, aber wenn Bivol den Punktesieg bekommen hätte, auch mit einem 116:112, dann hätten viele diese Entscheidung für falsch und ungerecht empfunden.
Deswegen, es war nunmal sehr knapp, die einen nehmen die Boxstatistik her, die anderen die Blessuren im Gesicht, und wieder andere die Beweglichkeit oder die Ringdominanz.
Bei Beterbiev und Bivol vergleicht man halt auch Äpfel mit Birnen, da sie so unterschiedlich boxen, und der eine bevorzugt halt Äpfel, dass heißt aber nicht das Birnen deswegen schlechter sind🤔
 

LeZ

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Bin jetzt bei Runde 8, und bisher kann ich mit ganz viel gutem Willen und Bart-Bonus irgendwo ne Runde für Beterbiev finden. Mit einem 6:1 kann Bivol das aber nicht mehr verlieren, was er da zeigt ist tatsächlich ne Masterclass in kontrollierter Defensive gegen einen ganz starken und gefährlichen Gegner. Mit sparsamer aber genug treffender Offensive um die Runden zu bunkern. Beterbiev trifft ihn einfach zu selten, obwohl er auch technisch offensichtlich ein ganz starker Mann ist. Bivol ist nur noch stärker. Nur das Reizen sollte er sein lassen, er hat nicht die Power um Beterbiev anzuschlagen. Nach dem Volltreffer geschlossen und unauffällig weiterboxen, und der Tiger fühlt sich nicht provoziert und steigt nicht auf das Gas.
 

Irgendwer

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Meine Frage ist, wie bewerten man die erste Runde, oder ersten beiden Runden, in denen sich Boxer abtasten? Da hat einer zwei Treffer und er andere von mir aus drei. Klare Runde? Da hätten für mich die letzten Runden mehr Gewicht, in denen es vielleicht um alles geht und sie nochmals alles aus ich rausholen.

Treffer auf die Deckung zählen nicht, sieht man aber auch nicht immer genau. Was passiert, wenn ein Boxer viel Schläge pariert oder blockt. Sieht man aus vielen Perspektiven auch nicht und zählen deshalb oft als Treffer, weil es meist knapp vor dem Gesicht oder Körper geschieht.
 

timeout4u

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Die Scoring-Regeln sind auf dem Papier für alle Runden im Grunde gleich. Aber wie gesagt: bei den ersten Runden gibt einer für den beschriebenen Verlauf vielleicht 1x10:9 und 1×9:10, einer bleibt konsequent bei Boxer A oder B und wieder einer wertet vielleicht sogar 10:10 trotz Verbandsvorgaben.
Ist halt oft eine Sache der Hilfskriterien. Umgekehrt kann man bei Gewichtung der letzten Runde auch eine Benachteiligung gegenüber einen Boxer sehen, der sich in den ersten Runden einen Vorsprung über klare Runden verschafft und diesen in den letzten Runden über enge Runden "verwalten" möchte. Jede Runde sollte daher gleich viel wert sein. Kann ja genauso Teil der Taktik sein vorne aufs Gas zu drücken und hinten raus die Handbremse zu benutzen wie andersrum.
Als korrekte Treffer zählen nur die Schläge, die vollständig, ungehindert und regelgerecht durchkommen/treffen. Durch Paraden, Blocken, Meiden usw. ist dies nicht mehr der Fall und diese Schläge sollte man nicht als Wertungstreffer/punkte zählen.
 

Deontay

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Meine Frage ist, wie bewerten man die erste Runde, oder ersten beiden Runden, in denen sich Boxer abtasten? Da hat einer zwei Treffer und er andere von mir aus drei. Klare Runde? Da hätten für mich die letzten Runden mehr Gewicht, in denen es vielleicht um alles geht und sie nochmals alles aus ich rausholen.

Treffer auf die Deckung zählen nicht, sieht man aber auch nicht immer genau. Was passiert, wenn ein Boxer viel Schläge pariert oder blockt. Sieht man aus vielen Perspektiven auch nicht und zählen deshalb oft als Treffer, weil es meist knapp vor dem Gesicht oder Körper geschieht.

Das ten-point-must-system schreibt eben vor, dass in jeder Runde ein Gewinner vorliegen muss. Bei engen Abtastrunden wird man ebenfalls sich die Frage stellen, welcher Boxer tendenziell überzeugender gewesen ist. Das kann ein Treffer mehr am Ende sein, oder das Etablieren der Ringmitte usw.

Aggressivität ist durchaus ein Punkt, der beurteilt wird. Auf der anderen Seite muss die Aggressivität auch effektiv geschehen. Wenn ein Boxer viel nach vorne geht und dabei kaum trifft, dann ist es auch als gute Defensive für den anderen Boxer zu werten. Das ist durchaus nachvollziehbar, in engen Kämpfen vermischen sich gerne diese beiden Punkte... und man tut sich schwer, das einzuordnen. Sehe ich den aggressiven Boxer vorne, der was initiieren möchte? Oder doch den defensiven Boxer, der überwiegend die Angriffe neutralisiert.

Das ist durchaus keine leichte Aufgabe. Deshalb sollte man bei engen Kämpfen auch nicht zu kritisch bei der Beurteilung sein. Es gibt extrem viele Fehlurteile im Boxen, wo eine b-side klar dominiert und dennoch per SD verliert. Aber bei solch engen Kämpfen wie Beterbiev vs. Bivol, da kann man vielleicht verschiedene Ansichten zu haben, aber irgendwo ist beides vertretbar.
 

LeZ

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Ich traue mich gar nicht, meine Wertung zu veröffentlichen. Das Beste was ich für Beterbiev anbieten kann ist ein 116:112 Bivol bei 10-Point-Must. 117-114 mit 10:10-Runden.

Gut fand ich, dass Beterbiev Anfang der 10. Runde mit ausgestreckten Armen für Shakehands auf Bivol zugeht, um das Gift rauszunehmen. Auch sonst superfair, keine schmutzigen Tricks. Würde mich freuen, wenn Beterbiev unter 4 Augen auf Bivol zugeht und ihm sagt, das habe ich nicht gewonnen, aber wir spielen nach deren Regeln und sind hier nur Entertainer.
 

Blayde

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Das ten-point-must-system schreibt eben vor, dass in jeder Runde ein Gewinner vorliegen muss. Bei engen Abtastrunden wird man ebenfalls sich die Frage stellen, welcher Boxer tendenziell überzeugender gewesen ist. Das kann ein Treffer mehr am Ende sein, oder das Etablieren der Ringmitte usw.

Aggressivität ist durchaus ein Punkt, der beurteilt wird. Auf der anderen Seite muss die Aggressivität auch effektiv geschehen. Wenn ein Boxer viel nach vorne geht und dabei kaum trifft, dann ist es auch als gute Defensive für den anderen Boxer zu werten. Das ist durchaus nachvollziehbar, in engen Kämpfen vermischen sich gerne diese beiden Punkte... und man tut sich schwer, das einzuordnen. Sehe ich den aggressiven Boxer vorne, der was initiieren möchte? Oder doch den defensiven Boxer, der überwiegend die Angriffe neutralisiert.

Das ist durchaus keine leichte Aufgabe. Deshalb sollte man bei engen Kämpfen auch nicht zu kritisch bei der Beurteilung sein. Es gibt extrem viele Fehlurteile im Boxen, wo eine b-side klar dominiert und dennoch per SD verliert. Aber bei solch engen Kämpfen wie Beterbiev vs. Bivol, da kann man vielleicht verschiedene Ansichten zu haben, aber irgendwo ist beides vertretbar.

Ist das nicht mehr eine inoffizielle Vorgabe oder ein ungeschriebenes Gesetz, dass man 10-10 Runden vermeiden soll? MMn würden 10-10 Runden (vlt auch mehr 10-8) weitgehend die Scoringprobleme im Boxen (und auch MMA) beheben. Es ist einfach vollkommener Blödsinn, dass eine Runde mit klarem Sieger genauso 10-9 ist wie eine 50-50 Runde, wo die Judges auswürfeln und im besten Fall zwei Boxer A und einer Boxer B vorne haben und dafür bei der nächsten 50-50 Runde dann umgekehrt. Kann man genauso gut den Kampf einfach 114-114 scoren und am Ende ne Münze werfen.
 

Deontay

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Ist das nicht mehr eine inoffizielle Vorgabe oder ein ungeschriebenes Gesetz, dass man 10-10 Runden vermeiden soll?

Das ten-point-must-system ist keine Empfehlung, sondern häufig eine feste Vorgabe. Bei Weltmeisterschaftskämpfen findet das Anwendung. Es gibt kleinere Kämpfe, wo Punktrichter manchmal eine 10-10 Runde werten, aber in WM-Kämpfen gibt es das nicht.
 
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Ich traue mich gar nicht, meine Wertung zu veröffentlichen. Das Beste was ich für Beterbiev anbieten kann ist ein 116:112 Bivol bei 10-Point-Must. 117-114 mit 10:10-Runden.

Gut fand ich, dass Beterbiev Anfang der 10. Runde mit ausgestreckten Armen für Shakehands auf Bivol zugeht, um das Gift rauszunehmen. Auch sonst superfair, keine schmutzigen Tricks. Würde mich freuen, wenn Beterbiev unter 4 Augen auf Bivol zugeht und ihm sagt, das habe ich nicht gewonnen, aber wir spielen nach deren Regeln und sind hier nur Entertainer.

Das wird er nicht machen, das muss er auch nicht.
Wenn ich einen so engen Kampf stupide runterbreche, mit "wer wäre ich lieber in dem Kampf gewesen?", wäre es Beterbiev.
Er war größtenteils im Vorwärtsgang, hat gepresst und mehr Wirkung beim Gegner hinterlassen. -Wie gesagt, relativ hart runtergebrochen.
Ich habe den Kampf kein weiteres Mal gesehen und auch nicht Round by Round gewertet, aber ich hatte Beterbiev in der zweiten Hälfte stärker in Erinnerung und hat auch in der ersten Hälfte min 3 Runden gewonnen, Draw -leichte Vorteile Beterbiev (115:113) waren für mich fein.
 

Omaru

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Das wird er nicht machen, das muss er auch nicht.
Wenn ich einen so engen Kampf stupide runterbreche, mit "wer wäre ich lieber in dem Kampf gewesen?", wäre es Beterbiev.
Er war größtenteils im Vorwärtsgang, hat gepresst und mehr Wirkung beim Gegner hinterlassen. -Wie gesagt, relativ hart runtergebrochen.
Ich habe den Kampf kein weiteres Mal gesehen und auch nicht Round by Round gewertet, aber ich hatte Beterbiev in der zweiten Hälfte stärker in Erinnerung und hat auch in der ersten Hälfte min 3 Runden gewonnen, Draw -leichte Vorteile Beterbiev (115:113) waren für mich fein.
Isso. Also ich will nicht sagen das gegen Ende Bivol nur versucht hat zu überleben, aber für mein ungeschultes Auge sah Beterbiew dominanter aus. Nichtsdestotrotz wäre ich auch mit jedem Urteil zufrieden gewesen. Das war ein Professor X gegen Magneto Kampf
 
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