timeout4u
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Man sollte sog. Gameplans nicht überbewerten. In der Regel spielt eigentlich jeder Boxer verschiedene “Taktiken“ im Training bzw. Sparring durch, unabhängig vom Gegner. Dass Fury im Ring mehr Druck gemacht hat, dürfte nicht der Hauptgrund für Wilders Niederlage gewesen sein. Und sollte auch keine so grosse Überraschung dargestellt haben, dass man hier nichts entgegen setzen hätte können. Als Boxer bist du es allein vom Sparring her gewohnt sowohl defensiv als auch offensiv zu agieren. Fury hat diesmal einfach sehr früh gut getroffen. Von dem hat Wilder sich nicht erholt, verlor Linie und Kontrolle. Dazu kam Fury einfacher schneller in den Kampf, während Wilder mit seiner Kondition zu kämpfen schien angesichts guter Treffer oder auch Psyche. Solche Dinge passieren im Boxen nun mal. Für sowas gibt es im Grunde keinen Plan B ausser diese Phasen boxerisch irgendwie zu überstehen oder sich zurückzufighten. Selbst, wenn man sich vielleicht zig Dinge im Gym überlegt und trainiert hat, lassen die sich nicht immer auf Kommando abrufen. Im Grunde sollte Wilder jetzt einfach mehr Fokus auf Kondition setzen und an boxerischen Feinheiten arbeiten, wie die Schlaghand besser bringen, den linken Haken mehr etc. Gänzlich neue Dinge lernen eher weniger. Die ganze Taktik und strategische Pläne B, C etc. helfen ohnehin nicht viel, wenn Mängel oder Nachteile bei Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Koordination, Reaktion, Reflexe etc. gegeben sind. Das herauszufinden und in Verbindung zu setzen ist halt die grosse Kunst bei einer Vorbereitung neben Psyche und Co. Meiner Meinung nach sollte sich Wilder auf Schnelligkeit konzentrieren wegen Furys Gewichtsvorteile und die anderen Faktoren drumherum justieren. Nicht alles verkrampft auf den einen Schlag setzen, aber wie schon öfter gesagt: man redet sich leicht und Theorie und Praxis sind unterschiedlich.