Ich habe jetzt noch einmal über den Kampf geschlafen und möchte das Ganze noch einmal aus einer anderen Perspektive betrachten. Die Frage ist doch wie man den Begriff "Robbery" definiert. Ich möchte das hier einmal aus meiner Sicht versuchen:
Eine Robbery ist ein Urteil, bei dem nach folgendem Prinzip gewertet wird:
"Kann ich eine Runde noch irgendwie an den Boxer A geben, der gewinnen soll, ohne dass ich bei einer Überprüfung meinen Job als Punktrichter verliere."
So ein Wertungsverhalten führt dann nämlich dazu, dass gewisse Boxer oben gehalten und andere Boxer unten gehalten werden, weil es selbst für absolute Elite-Boxer extrem schwer ist, unter diesen Bedingungen als B-Seite über einen längeren Zeitraum Kämpfe zu gewinnen, ohne jedes Mal einen KO zu landen.
Stattdessen muss das Prinzip sein:
Bei engen Runden ist ausschlaggebend, wer die Ringdominanz und das Momentum hat.
Wenn man diese Kriterien anlegt, waren sowohl der Bivol-Kampf (trotz des richtigen Siegers) und auch der Chisora-Kampf Roberrys, weil bei beiden Kämpfen die Ringrichter nach dem oberen und nicht nach dem unteren Prinzip gewertet haben.
Man kann den Chisora-Parker meiner Meinung nach so zusammenfassen:
Chisora hatte ...
1. den einzigen Niederschlag des Kampfes.
2. die klarsten Treffer des Kampfes (die Rechten zum Kopf von Parker, die man immer deutlichst gesehen hat und sehr klar sichtbare Körpertreffer. Parker hatte nicht einen einzigen Treffer, der an die sichtbarsten Treffer von Chisora rangekommen ist).
3. statistisch mehr Treffer im Kampf.
Unter diesen Voraussetzungen alle engen Runden an Parker zu geben, deutet ganz klar auf das Robbery-Wertungsprinzip hin.