O-Scoring: Vitali Klitschko vs. Manuel Charr Vorkämpfe + Hauptkampf


Chancho

Bankspieler
Beiträge
5.888
Punkte
113
Das Gejammere sollte er lassen, einen zweiten Kampf gegen Vitali wird er ohnehin nicht kriegen.

Stattdessen sollte Charr zufrieden sein. Er hat die größte Börse seiner Karriere kassiert, vor knapp 9 Millionen Zuschauern bei RTL seinen Bekanntheitsgrad enorm gesteigert, mit Uncle Sam einen dicken Sponsorenvertrag an Land gezogen und durch den Kampfausgang die Möglichkeit, aller Welt zu erzählen, dass er Klitschko "zu Tausend Prozent" in der zweiten Kampfhälfte umgehauen hätte.

Wenn er sich einigermaßen geschickt anstellt, dürfte er jetzt mit seinem neu erworbenen "Ruhm" auch interessante Kämpfe gegen die zweite Garde im Schwergewicht in Deutschland bekommen. Da kann er dann zeigen, ob er zur Top10 im Schwergewicht gehört und sich wieder nach oben boxen. Er ist ja für einen Schwergewichtler noch sehr jung, also kein Grund nach dieser Niederlage den Kopf in den Sand zu stecken.
 

beachbulette

Banned
Beiträge
1.954
Punkte
0
Ja, er machts halt jetzt clever und er wird seinen Kindern noch davon erzählen, dass er Klitschkos ja definitiv noch weggehauen hätte.

Bestärkt wird er noch durch Umfragen auf rtl.de ob er ein Rematch kriegen soll bzw durch Bild-Artikel über die blutigsten Boxkämpfe aller Zeiten.

Mich würds auch nicht wundern, wenn er jetzt durch die Talkshows tingelt, wie damals Shannon Briggs und sich dann als VIP-Gast auf Sauerland-Veranstaltungen blicken lässt.
 

kopfball

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.090
Punkte
63
So, jetzt hab ich mir den Kampf noch einmal gegeben. VK hatte jede Runde deutlich gewonnen. Von einer Taktik bei Charr, die auf Sieg ausgelegt war, konnte ich nichts erkennen. Sich vor dem Gegner mit der Doppeldeckung aufbauen und ihn zum Schlagen einladen, machen zwar auch andere Boxer, doch die schlagen dann irgendwann mal zurück - möglichst so, dass der Gegner beeindruckt ist. Charr hat es jeweils in den letzten 30 Sekunden der Runde probiert, wurde dann aber immer abgekontert (es ist ohnehin fraglich, ob dies die richtige Taktik gg VK ist). Nach dem Cut war er plötzlich aktiver - vermutlich ahnte er, dass es mit der Verletzung nicht mehr lange geht. Über den Abbruch kann man lange streiten. Unbestreitbar dürfte jedoch sein, dass Charr bis dahin überhaupt keine Chance hatte. Seine einzige Hoffnung bestand offenbar darin, dass VKs Stützstrümpfe, die Schulter oder irgendwas anderes gerissen wäre. Das Verhalten nach dem Ende ist verständlich. Schließlich soll es ja nicht bloß bei der Einbauküche für Mama bleiben. Und alles weitere finanziert man am besten mit K2.

Unstrittig dürfte auch sein, dass VK langsamer wirkte und durchaus einige Schläge genommen hat. Ob es an der schlechten Vorbereitung, der Lässigkeit gegenüber einem schwachen Gegner ohne Punch oder dem Alter lag, ist schwer zu beurteilen. M.E. hat VK deutlich abgebaut. Gegen Haye, der im Ring sehr clever und diszipliniert agiert, sehe ich ihn nicht mehr als Favorit. Hatte immer gedacht, dass VK selbst weiß, wann Schluss sein soll und ihm ein würdiges Karriereende beschieden sein wird. Inzwischen bin ich mir nicht mehr so sicher.
 

Raging Bull

Nachwuchsspieler
Beiträge
592
Punkte
0
Im Prinzip sagt Charr doch schon alles, wenn er anführt, er hätte "bis zum letzten Blutstropfen gekämpft" oder auch er hätte "nie aufgegeben".

Das sind eigentlich Phrasen, die deutlich zeigen, dass Charr allenfalls vor hatte über die Runden zu kommen, aber keinen wirklichen Gameplan.

Im Nazideutschland hat man auch den Soldaten eingetrichtert, "bis zum letzten Mann zu kämpfen" und "keinen Schritt zurück zu weichen". Aber erst, als man lange auf der Verliererstraße war.

Patton hingegen meinte, man gewinne keine Kriege, in dem man für sein Land stirbt, sondern in dem man dafür sorgt das die andren armen Schweine für ihr Land sterben.

Insofern wollte Charr wirklich nur Rocky 1 kopieren.
 

Competition

Administrator a.D.
Beiträge
4.561
Punkte
0
Ort
Deutschland
Charr wird mir langsam richtig unsympathisch. Er hat jede Runde haushoch verloren, seine Handvoll Treffer hat nicht mal eine Rötung bei Vitali hervorgerufen. Zudem ist er kein Puncher und konditionell schwach (siehe Bidenko-Kampf). Wie also hätte er mit der sicherlich schlechteren Kondition und dem unterdurchschnittlichen Punch den Kampf noch drehen wollen :crazy:?

Ich verstehe, dass er gerne weitergekämpft hätte (wobei ich mir auch vorstellen kann, dass er mit speziell diesem Ausgang mehr als zufrieden war... :saint: ), aber die Boxfreunde wissen, dass er nahezu Null Chancen hatte und mit größter Wahrscheinlichkeit vorzeitig verloren hätte. Das Gejammer ist also völlig deplatziert, da es sich lediglich darauf bezieht, dass er nicht noch mehr Prügel kassieren und später evtl. KO gehen durfte :rolleyes:.

Gruß, Competition
 

VR2

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.498
Punkte
63
naja wenn man schon so einen Kampf macht, sollte man Charr auch eine richtige Chance geben. Vitali wäre mit dem Cut von seinem Hausarzt sicher nicht raus genommen worden. Waldi durfte gegen Thompson I mit einem ähnlichen Cut auch problemlos weiter boxen.
und wenn man schon vereinbart dass jeder seinen Arzt mitbringt, dann muss man sich eben dran halten.. Das ist ja auch so ein Punkt über den SE, Povetkin, Haye &Co öfter mal rumheult haben. Waldi konnte deshalb auch unmöglich in England boxen, weil der Verband dort nur einen eigenen Arzt zulässt.
Charr war schon besser, beweglicher, fitter, als erwartet. Chisora sah bis zu dem Zeitpunkt auch nicht besser aus. Ein vernünftiger Achtungserfolg mit zwei gewonnen Runden und einem gelegentlich flitzenden Vitali inkl der nächsten comedy gold excuse von Vitali hinterher, wäre für Charr da imo auch drin gewesen.
Die Sprüche von wegen Charr hätte gewonnen nimmt ohnehin niemand ernst, dafür kann er sich jetzt auch nichts kaufen
 

beachbulette

Banned
Beiträge
1.954
Punkte
0
Unstrittig dürfte auch sein, dass VK langsamer wirkte und durchaus einige Schläge genommen hat. Ob es an der schlechten Vorbereitung, der Lässigkeit gegenüber einem schwachen Gegner ohne Punch oder dem Alter lag, ist schwer zu beurteilen. M.E. hat VK deutlich abgebaut. Gegen Haye, der im Ring sehr clever und diszipliniert agiert, sehe ich ihn nicht mehr als Favorit. Hatte immer gedacht, dass VK selbst weiß, wann Schluss sein soll und ihm ein würdiges Karriereende beschieden sein wird. Inzwischen bin ich mir nicht mehr so sicher.

Unstrittig ist, dass wohl bei kaum einem anderen Boxer mehr nach Schwächen gesucht wird, als bei Vitali.

Nach dem Gomez-Kampf sprach man damals schon davon, dass er langsam wirkte.
Im folgenden Kampf gegen Arreola sprach man auf einmal vom besten Klitschko aller Zeiten, was aber nach dem Johnson-Kampf wieder ganz schnell Geschichte war.
Kämpfe gegen Briggs und Sosnowski waren da auch nciht wirklich aussagekräftig.
Nach Adamek wurde dann wieder Vitalis Schnelligkeit gefeiert, während man nach Chisora wieder vom alten Mann sprach, der besser in Rente gehen sollte.

Ich geh einfach mal von aus, dass ein Vitali, der nur noch ein Schatten seiner selbst sein soll, selbst mit einem Manuel Charr eine Ecke mehr Probleme bekommen hätte.

Was mir teilweise zu denken gibt, dass ein Sosnowski oder auch ein Charr tatsächlich Treffer landen konnten, wo man sich dachte, die hätte sich Vitali früher nicht gefangen, weil er sich einfach schneller zurückgelehnt hätte, oder einfach einen Schritt zur Seite gemacht hätte.

Vielleicht ist Vitali tatsächlich der Boxer, der nur so hoch springt, wie er muss (was man ja einem Solis auch immer gerne attestiereen will) oder er ist tatsächlich extremst übern Berg.

Fakt ist definitiv, dass Vitalis besten Kämpfe diejenigen waren, wo er richtig gefordert wurde. Das waren die Kämpfe gegen Sanders und Lewis!
In seiner 2. Karriere zeigen insbesondere Arreola und Adamek auf, dass man Vitali nicht zu leicht abschreiben sollte, vor allem in Sachen Geschwindigkeit.

Auch wenn Vitali ein sehr großes Ego hat, traue ich ihm durchaus zu, dass er intern kritisch seine Leistungen beäugt, hinterfragt und entsprechende Schlüsse raus zieht.

Im Falle von Haye, hat er wohl den besten Berater in Form seines Bruder an seiner Seite, der eben mit Haye im Ring stand und der über Haye sagt, dass dieser der mit Abstand schnellste Boxer ist mit dem er jemals im Ring stand.

Hier gehe ich einfach von aus, dass Wladimir nicht an irgendwelche Geldsäcke denkt, sondern seinem Bruder ungeschminkt die Wahrheit sagen würde und sich auch dank entsprechender Reife durchsetzen würde und Vitali abraten würde, wenn er zu starke Zweifel hätte.

Wir sollten aber auch nicht vergessen, wie sich Haye im Ring gegen richtig große Jungs verhält.
Gegen einen Valuev war das schon sehr zurückhaltenes Boxen und selbst mit 60 Jahren wäre ein Vitali immer noch schneller mit den Füssen und den Fäusten als ein Valuev und würde nicht so stupide Haye hinterherrennen, wie es Valuev gegen Haye gemacht hat.

Klar hat Haye einen ordentlichen Punch, der auch Vitali beeindrucken kann, auch wenn er nicht ausgereicht hat um Wladimir auszuknocken trotz einiger Treffer und auch bezweifle ich, dass Haye härter schlägt als Sanders oder Lewis.

In diesem Sinne ist es sehr fraglich, dass Haye auf einmal eine entsprechende Workrate entwickelt, die Vitalis Ausdauer angreifen würde, noch ist davon auszugehen, dass Haye Vitali nach belieben trifft.

Ich glaube mittlerweile auch, dass Vitali nicht mehr der Vitali aus dem Arreola-Kampf ist, sehe Haye aber keineswegs als Favoriten gegen Vitali.

Trotz allem könnte es aufgrund verschiedener Parameter die erste HW-Schlacht seit Lewis vs Vitali wieder geben.
 

aue013

Nachwuchsspieler
Beiträge
2.273
Punkte
83
Ort
Südniedersachsen
Das "beste" Foto, dass ich von dem Cut finden konnte ... man erkennt auch schön, dass Charr sich die Brust rasiert.

Soweit ich das erkennen kann, ist der Cut knapp unterhalb der Augenbraue ... aber nicht beim Augenlid.
Wobei der Ringarzt vielleicht eher bemessen kann, wo genau das Augenlid beginnt...

Ich habe das Bild aufgehellt und man kann deutlich erkennen, dass der Cut wirklich genau da ist, wo du ihn auch gesehen hast: knapp unterhalb der Augenbraue. Der Arzt sagte im Interview, dass der Cut selbst noch nicht so problematisch war, aber zusätzliche Schläge ihn weiter (ins Lid hin) öffnen würden und dadurch ernsthafte Schäden entstehen könnten. Heute werden Kampfabbrüche ja früher vorgenommen, als noch vor fünf oder zehn Jahren. Deshalb lässt sich dies auch nur sehr bedingt mit VK-LL vor neun Jahren vergleichen. Von mir aus hätten sie auch noch weitermachen können, aber ich kann mit dem Abbruch leben. Es war ohnehin kein großer Kampf und wäre es nicht mehr geworden, Charr hatte überhaupt keine Chance.
 

nobbylenz

former Box-Tippspiel-Champion
Beiträge
4.085
Punkte
83
Ort
Ostfriesland
Unstrittig ist, dass wohl bei kaum einem anderen Boxer mehr nach Schwächen gesucht wird, als bei Vitali.

Nach dem Gomez-Kampf sprach man damals schon davon, dass er langsam wirkte.
Im folgenden Kampf gegen Arreola sprach man auf einmal vom besten Klitschko aller Zeiten, was aber nach dem Johnson-Kampf wieder ganz schnell Geschichte war.
Kämpfe gegen Briggs und Sosnowski waren da auch nciht wirklich aussagekräftig.
Nach Adamek wurde dann wieder Vitalis Schnelligkeit gefeiert, während man nach Chisora wieder vom alten Mann sprach, der besser in Rente gehen sollte.

Ich geh einfach mal von aus, dass ein Vitali, der nur noch ein Schatten seiner selbst sein soll, selbst mit einem Manuel Charr eine Ecke mehr Probleme bekommen hätte.

Was mir teilweise zu denken gibt, dass ein Sosnowski oder auch ein Charr tatsächlich Treffer landen konnten, wo man sich dachte, die hätte sich Vitali früher nicht gefangen, weil er sich einfach schneller zurückgelehnt hätte, oder einfach einen Schritt zur Seite gemacht hätte.

Vielleicht ist Vitali tatsächlich der Boxer, der nur so hoch springt, wie er muss (was man ja einem Solis auch immer gerne attestiereen will) oder er ist tatsächlich extremst übern Berg.

Fakt ist definitiv, dass Vitalis besten Kämpfe diejenigen waren, wo er richtig gefordert wurde. Das waren die Kämpfe gegen Sanders und Lewis!
In seiner 2. Karriere zeigen insbesondere Arreola und Adamek auf, dass man Vitali nicht zu leicht abschreiben sollte, vor allem in Sachen Geschwindigkeit.

Auch wenn Vitali ein sehr großes Ego hat, traue ich ihm durchaus zu, dass er intern kritisch seine Leistungen beäugt, hinterfragt und entsprechende Schlüsse raus zieht.

Im Falle von Haye, hat er wohl den besten Berater in Form seines Bruder an seiner Seite, der eben mit Haye im Ring stand und der über Haye sagt, dass dieser der mit Abstand schnellste Boxer ist mit dem er jemals im Ring stand.

Hier gehe ich einfach von aus, dass Wladimir nicht an irgendwelche Geldsäcke denkt, sondern seinem Bruder ungeschminkt die Wahrheit sagen würde und sich auch dank entsprechender Reife durchsetzen würde und Vitali abraten würde, wenn er zu starke Zweifel hätte.

Wir sollten aber auch nicht vergessen, wie sich Haye im Ring gegen richtig große Jungs verhält.
Gegen einen Valuev war das schon sehr zurückhaltenes Boxen und selbst mit 60 Jahren wäre ein Vitali immer noch schneller mit den Füssen und den Fäusten als ein Valuev und würde nicht so stupide Haye hinterherrennen, wie es Valuev gegen Haye gemacht hat.

Klar hat Haye einen ordentlichen Punch, der auch Vitali beeindrucken kann, auch wenn er nicht ausgereicht hat um Wladimir auszuknocken trotz einiger Treffer und auch bezweifle ich, dass Haye härter schlägt als Sanders oder Lewis.

In diesem Sinne ist es sehr fraglich, dass Haye auf einmal eine entsprechende Workrate entwickelt, die Vitalis Ausdauer angreifen würde, noch ist davon auszugehen, dass Haye Vitali nach belieben trifft.

Ich glaube mittlerweile auch, dass Vitali nicht mehr der Vitali aus dem Arreola-Kampf ist, sehe Haye aber keineswegs als Favoriten gegen Vitali.

Trotz allem könnte es aufgrund verschiedener Parameter die erste HW-Schlacht seit Lewis vs Vitali wieder geben.

:thumb: Sehr gut auf den Punkt gebracht. Ohne Zweifel stellt David Haye zur Zeit die einzig ernst zu nehmende sportliche Herausfoderung für Vitali dar.

Ich denke nur, dass dieses Duell wieder einmal daran scheitern könnte, dass sich beide Parteien nicht übers Geld einigen können. Haye hat keinen WM-Titel und müßte deshalb sicherlich Abstriche bzgl. seiner Kampfbörse machen. Wie man ihn kennt, wird er dies aber nicht akzeptieren, und dann zieht sich das ganze wieder in die Länge. Vitali hat mit seinen 41 Jahren aber nicht mehr viel Zeit. Der Kampf müßte also zeitnah (innerhalb des nächsten halben Jahres) kommen - oder er kommt gar nicht mehr.

Haye würde dann sicher behaupten, Vitali würde ihn nicht boxen wollen, die Gegenseite wieder behaupten, Haye würde unangemessene Forderungen stellen. Also wieder dasselbe, was wir schon im Vorfeld von Wladimir - Haye erlebt haben. Anstelle von Vitali würde ich mir das nicht mehr antun, monatelang mit dem eitlen Gockel Haye zu verhandeln, und diesem in der Zwischenzeit ausreichend Gegelegenheit zur Selbstdarstellung zu geben, um die Preise nach oben zu treiben.
In Wahrheit ist es doch so, dass Haye den Kampf gegen Vitali zum jetzigen Zeitpunkt mehr "braucht", viele andere Alternativen hat er nämlich nicht. Der Weg zu einem Titel führt nunmal nur über einen der K's, und nach seinem Selbstverständnis ist dies der Maßstab. Ansonsten bliebe ihm ja nur noch ein Kampf gegen den "Titelträger" Povetkin - übrigens ein sehr reizvolles Duell, wie ich finde.

Zum jetzigen Zeitpunkt wäre Vitali in einem Duell mit Haye übrigens mein klarer Favorit. Es war bisher fast immer so, dass Vitali seinen Gegnern innerhalb kurzer Zeit den Zahn gezogen hat, nachdem sie erstmals die Wucht seiner Schläge gespürt haben. Frei nach Larry Holmes (?) über seinen am härtesten schlagenden Gegner, Earnie Shavers: "He hit me like a Mack-Truck". In ernsthafte Probleme kam er auch nur in Kämpfen mit physisch gleichwertigen Gegnern (Sanders, Lewis). Ich halte es durchaus für wahrscheinlich, dass Haye nach dem Einschlagen erster Treffer in den survival modus schaltet und sich auf seine hervorragende defense beschränkt und ansonsten am Flitzen ist.
 

kopfball

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.090
Punkte
63
Ich dachte erst McCline hätte sich mal wieder das Knie verletzt ... hab den Schlag von Abdusalamov überhaupt nicht gesehen.
KO mit einem Jab ... gibts nicht allzu oft. Hat ja fast schon was vom Ottke-Phantompunch.

Ging mir auch so. Dachte ebenfalls, dass McCline sich das Knie verdreht oder schlicht die Lust verloren hätte. Der pumpte nach 1,5 Runden ja schon heftig.
 

Tobi.G

Bankspieler
Beiträge
21.735
Punkte
113
Ich dachte erst McCline hätte sich mal wieder das Knie verletzt ... hab den Schlag von Abdusalamov überhaupt nicht gesehen.
KO mit einem Jab ... gibts nicht allzu oft. Hat ja fast schon was vom Ottke-Phantompunch.

Meinst du wirklich dass es ein Schlag war? Zuerst dachte ich es wär das Knie aber ich vermute McCline hat sich einfach hingelegt.
 

Chancho

Bankspieler
Beiträge
5.888
Punkte
113
Was mir teilweise zu denken gibt, dass ein Sosnowski oder auch ein Charr tatsächlich Treffer landen konnten, wo man sich dachte, die hätte sich Vitali früher nicht gefangen, weil er sich einfach schneller zurückgelehnt hätte, oder einfach einen Schritt zur Seite gemacht hätte.
Vitali hat ja auch gegen Charr wieder praktisch deckungslos geboxt und ist immer noch mit sehr guten Reflexen ausgestattet und somit in der Lage, Treffer durch Zurücklehnen/Ausweichen zu vermeiden und direkt danach zu kontern, wobei da meiner Meinung nach die Präzision mittlerweile etwas fehlt.

Ich hab mir den Kampf auf boxnation nochmal angesehen und da wurde in der ersten Ringpause eine Zeitlupe von Charrs Angriff kurz vor dem Schlussgong gezeigt. Der hat 4 Mal in Richtung Vitalis Kopf geschlagen und einen ganz leichten Wischer gelandet, der Rest ging vorbei, weil Vitali relativ locker ausweichen konnte. Natürlich ist Charr nicht der Schnellste, aber das sah trotzdem schon beeindruckend aus, einen 14 Jahre jüngeren Gegner so ins Leere laufen zu lassen.

Unstrittig ist, dass wohl bei kaum einem anderen Boxer mehr nach Schwächen gesucht wird, als bei Vitali.
Den Eindruck hab ich auch.
 

beachbulette

Banned
Beiträge
1.954
Punkte
0
Ich denke nur, dass dieses Duell wieder einmal daran scheitern könnte, dass sich beide Parteien nicht übers Geld einigen können. Haye hat keinen WM-Titel und müßte deshalb sicherlich Abstriche bzgl. seiner Kampfbörse machen. Wie man ihn kennt, wird er dies aber nicht akzeptieren, und dann zieht sich das ganze wieder in die Länge. Vitali hat mit seinen 41 Jahren aber nicht mehr viel Zeit. Der Kampf müßte also zeitnah (innerhalb des nächsten halben Jahres) kommen - oder er kommt gar nicht mehr.

Das glaube ich gar nicht mal unbedingt. Eigentlich hat die Vergangenheit gezeigt, dass wenn der passende Zeitpunkt gekommen ist (also wenn das meiste Geld zu verdienen ist) man sich ganz schnell einigen kann und beide Seiten genug Eingeständnisse machen.

Der Kampf Vitali vs Haye hätte vor dem Kampf Chisora - Haye wohl keinen großen Hype entfacht und wäre relativ sinnfrei gewesen.
Hier wollte K2 entsprechend weniger Kohle zahlen und da für Haye kein dicker Zahltag (auch wegen der Vorstellung gegen Wladimir) dringewesen wäre, hat man den Kampf erstmal zurückgestellt.

Durch Glück/geschichte Inszenierung ist der Kampf aber nunmal wieder ganz groß geworden. Haye wird sicherlich wieder PPV am Start haben und es sollte für beide einen außergewöhnlichen Zahltag geben.

Vitali kann Haye eben mit einem angekündigten Rücktritt nicht irgendwie in die Enge treiben, weil die WBC ggf dann den Titel für vakant erklären könnte.

Trotz allem kann Vitali ganz klar aufzeigen, dass wenn es bis Datum X keine Unterschrift von Haye gibt, der Kampf gestorben ist.

Deine sportliche Einschätzung des Kampfes teile ich ebenfalls.
Es kommt ja nicht von ungefähr, dass sehr viele Gegner nach den Kämpfen sagen, dass Vitali am TV einfach sau langsam und leicht treffbar ausschaut.

@ chanco: Ja, Vitali hat den Großteil ja auch gemieden, trotzdem war der ein oder andere Schlag von Charr schon drin.

Übrigens..ich weiß nicht, ob ich es falsch beobachtet habe, aber mir kam es so vor, dass Vitali mit ein paar Schritten in die richtige Richtung (die sehr lahm aussahen) Charr sofort richtung Seile bewegen konnte.

Das Wege-Abschneiden, die Ring Generalship ist da einfach schon einige Klassen über der eines Valuevs anzusiedeln und Wladimir hat das imo gegen Haye auch sehr gut gemacht.

Ich denke Haye muss die beste Leistung seines Lebens abrufen, mehr Courage, mehr Workrate, nochmehr Raffinesse zeigen um Vitali einen spannenden Kampf liefern zu können.
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
Beiträge
48.699
Punkte
113
Meinst du wirklich dass es ein Schlag war? Zuerst dachte ich es wär das Knie aber ich vermute McCline hat sich einfach hingelegt.

Ich vermute auch, McCline hat sich einfach hingelegt, das war nichtmal n harter Jab, wenns überhaupt was war. Aufgrund des Vids, welches ich gesehen habe, kanns mans nur vermuten. ein anderer Winkel hätte da geholfen. Jedenfalls wars mit Sicherheit nicht die Schlaghand....
 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.096
Punkte
113
Meinst du wirklich dass es ein Schlag war? Zuerst dachte ich es wär das Knie aber ich vermute McCline hat sich einfach hingelegt.
Ein anderer Schlag fand ja nicht statt.
Einfach hingelegt? Dann hätte McCline sich auch schon gegen Samuel Peter hingelegt als es zum ersten mal brenzlich wurde ... jenen hatte er ja auch früh am Boden ... wie Abdusalamov.

Mit 120kg war McCline für seine Verhältnisse ja geradezu "leicht". Ich denke eher, dass er noch mal überraschen wollte (wie gegen McCline).

Ob der Jab ihn angeknockt hat, oder ob er sich das Knie verletzt hat ... keine Ahnung.
Eine Offenbarung war Abdusalamov in dem Kampf jedenfalls nicht. Der sah auch eher so aus, als ob er sich um die 220lb-Grenze bemühen sollte...
 

Kemal

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.615
Punkte
0
naja wenn man schon so einen Kampf macht, sollte man Charr auch eine richtige Chance geben. Vitali wäre mit dem Cut von seinem Hausarzt sicher nicht raus genommen worden. Waldi durfte gegen Thompson I mit einem ähnlichen Cut auch problemlos weiter boxen.
und wenn man schon vereinbart dass jeder seinen Arzt mitbringt, dann muss man sich eben dran halten.. Das ist ja auch so ein Punkt über den SE, Povetkin, Haye &Co öfter mal rumheult haben. Waldi konnte deshalb auch unmöglich in England boxen, weil der Verband dort nur einen eigenen Arzt zulässt.
Charr war schon besser, beweglicher, fitter, als erwartet. Chisora sah bis zu dem Zeitpunkt auch nicht besser aus. Ein vernünftiger Achtungserfolg mit zwei gewonnen Runden und einem gelegentlich flitzenden Vitali inkl der nächsten comedy gold excuse von Vitali hinterher, wäre für Charr da imo auch drin gewesen.
Die Sprüche von wegen Charr hätte gewonnen nimmt ohnehin niemand ernst, dafür kann er sich jetzt auch nichts kaufen

Wieso regten sich Bönte und Pütz damals darüber auf,dass die Luxemburger den
Chisora-Haye Kampf in England beaufsichtigt haben? In Rzssland liefen
doch nur BDB Leute rum einschl.der Ringärzte.Haben die Russen keinen
Boxverband?
 
G

Gast_482

Guest
Charr wird mir langsam richtig unsympathisch. Er hat jede Runde haushoch verloren, seine Handvoll Treffer hat nicht mal eine Rötung bei Vitali hervorgerufen. Zudem ist er kein Puncher und konditionell schwach (siehe Bidenko-Kampf). Wie also hätte er mit der sicherlich schlechteren Kondition und dem unterdurchschnittlichen Punch den Kampf noch drehen wollen :crazy:?

Ich verstehe, dass er gerne weitergekämpft hätte (wobei ich mir auch vorstellen kann, dass er mit speziell diesem Ausgang mehr als zufrieden war... :saint: ), aber die Boxfreunde wissen, dass er nahezu Null Chancen hatte und mit größter Wahrscheinlichkeit vorzeitig verloren hätte. Das Gejammer ist also völlig deplatziert, da es sich lediglich darauf bezieht, dass er nicht noch mehr Prügel kassieren und später evtl. KO gehen durfte :rolleyes:.

Gruß, Competition

das versteht keiner...ich verstehe nichtmal wie es zu solchen kämfpen kommen kann??? (das ne schande für den boxsport)
 

Rocco

Bankspieler
Beiträge
7.334
Punkte
113
Ort
Randberlin
Natürlich erinnert das Ende unweigerlich an Vitalis eigenen Abbruch seinerzeit gegen Lewis. Und er war genauso aufgeregt und wollte auf jeden Fall weiterboxen. IIRC noch mit deutlich mehr Emotionen.

Es gab nur einen Unterschied: Er war Lewis ebenbürtig und lag nicht hoffnungslos hinten. Charr kann aber auch so mit dieser Erfahrung zufrieden sein. Jetzt ist er zumindest bekannter als jemals zuvor und empfiehlt sich auch für andere Leute als Gegner.
 
Oben