Online-Scoring Anthony Joshua vs. Oleksandr Usyk, Lawrence Okolie vs. Dilan Prasovic u. Undercard


KRAFT&HERZ

old member
Beiträge
8.656
Punkte
113
Wie man Usyk schlagen kann, kann man sich eigentlich gut aus dem Chisora fight ziehen. Ein Chisora mit der Power und Präzision von AJ hätte Usyk da wohl besiegt. Da muss AJ ansetzen.

... einer wie Dillian Whyte, der ähnlich wie Chisora boxt, aber weniger launige Tagesformen abliefert hat ebenso seine Chancen.
... ein Ortiz ist schier genau so talentiert, evtl. Past Prime, aber auch er hätte seine kleine Chancen.
... Andy Ruiz in der Form aus AJ vs Ruiz 1 hätte auch die Möglichkeit, nur traue ich dem nie mehr so einen Abend zu.
... Wilder hätte auch die "eine Hand"...

Fury ist und bleibt der Mann mit dem letzten Gürtel.
Und für Fury ist Usyk der Mann mit den letzten 3/4 Gürteln.


Dillian Whyte * (was bedeuten die Sternchen bei Boxrec eigentlich)
 

Francois

Bankspieler
Beiträge
5.769
Punkte
113
Man darf den Fakt einfach nicht vergessen, dass Wilder ein Freak ist. Diese Schlagkraft ist fast einmalig. Was wäre aus ihm geworden, wenn er schon mit 8 geboxt hätte ? Ein ATG ?
Man darf auch nicht vergessen das er Jahre lang Nulpen geklatscht hat und sein einer relevanter Gegner viele Fragezeichen mitbringt.
Er hat für einen WM die mit schlechtesten Gegner alltime. Sowas auch nur annähernd mit einem WM vor der TItelflut zu vergleichen ist traurig.
Es gibt zahlreiche KO Monster solange sie ihre Nulpen boxen.

Sein einer "top Gegner" Ortiz war weit weit weg von seiner Prime und konnte die Vorschlusslorbeeren nie rechtfertigen. Seine sogenannten guten gegner ware quasi schon in Rente (Thomposon, Barrett). Trotzdem hat Wilder ein paar OK Siege aber wenn man ehrlich ist war das nie auch nur annähernd eine Gegnerschaft die einen WM Titel rechtfertigt.

Ob Wilder besser wäre? Ich bezweifle es. Seine miese Technik ist ja nicht weil er so untalentiert ist oder spät angefangen hat, sondern schlicht nichts im Kopf hat und lernresistent ist. Breland ist ein sehr guter Trainer mit einem fantastischen technischen Repertoire, aber Wilder hat über Jahre konsequent seine Trainingsanweisungen ignoriert aufgrund dieser Überheblichkeit gepaart mit Dummheit.
 

LeZ

Bankspieler
Beiträge
28.687
Punkte
113
"All in" wäre eine komplett unsinnige Taktik für Joshua. Sowas geht in 9 von 10 Fällen komplett schief, weil Usyk ja nicht blöd ist und sich dann einfach nur verteidigt und zurück hält bis Joshua der Sprit ausgeht.

Joshua braucht 3 Dinge:
- eine spürbare Verbesserung der Physis, die sieht optisch gut aus, ist aber richtig lahm geworden (warum auch immer) - NICHT Gewicht draufpacken
- mental auf die Reihe bekommen dass Gegner auch gefährlich sind, und in den mentalen Zustand zu Zeiten des Klitschko-Kampfs finden
- einen vernünftigen Gameplan der auch Sinn macht, wahrscheinlich am besten wäre ein komplett arythmischer mit viel Tempoverschleppung und untelegrafiertem Anziehen des Tempos wie bei Klitschko
 

Mark_Smith

Nachwuchsspieler
Beiträge
57
Punkte
18
Zum Mentalen bei AJ:

1. Das fängt beim Klitschko-Kampf an, wo er zum ersten Mal merkt, dass er nicht unverwundbar ist (Niederschlag) bzw. sein Kinn nicht nur sooo toll ist.
2. Beim Kampf gegen Parker merkt er, dass er nicht alle KO oder TKO hauen kann und Parker eigentlich locker über die Runden kommt.
3. Bei Ruiz 1 merkt er, dass sein Kinn wirklich nicht nur das Beste ist und er auch auch noch ausgeboxt werden kann, weil der Gegner schneller als er ist.
4. Und bei Usyk merkt er, dass er diesen nicht ausboxen kann, sein Kinn nicht das beste ist und auch die anderen Parameter nicht nur super sind.

Ich meine, da hat er vermutlich schon viel Selbstvertrauen verloren - deshalb: ein grosses Selbstvertrauen in seine eigenen Stärken wären wirklich wichtig im nächsten Kampf.
 

thesweetscience

Bankspieler
Beiträge
1.337
Punkte
113
wenn man sieht, dass ein A. Joshua erst mit 17 Jahren mit dem Boxen anfing, ein Deontay Wilder erst mit 20 Jahren (aus der Not geboren) aber diese Boxer trotzdem in die Weltklasse kamen, dann zeigt das ganz klar, dass diese Sportart komplett unterlaufen ist.
Diese Fakten beschreiben leider auch den aktuellen Zustand des Schwergewichts, nämlich dass in der Weltspitze noch extrem viel Luft nach oben ist.

Im Fußball beispielsweise, hätte man keine Chance groß rauszukommen, wenn man erst mit 20 Jahren anfängt.
Das liegt einfach daran das Physis im Boxen eine viel viel viel größere Rolle spielt als im Fußball. Boxer die so spät anfangen und technische Genies sind hat es schließlich noch nie gegeben. Das sind immer Leute mit viel Power.
 

LeZ

Bankspieler
Beiträge
28.687
Punkte
113
Die Beine waren nicht das Problem, da war er schnell genug. Die Schläge waren fast alle so langsam und unexplosiv, wie ein Exhibition-Kampf:

Verglichen mit:
 

timeout4u

Bankspieler
Beiträge
6.349
Punkte
113
wenn man sieht, dass ein A. Joshua erst mit 17 Jahren mit dem Boxen anfing, ein Deontay Wilder erst mit 20 Jahren (aus der Not geboren) aber diese Boxer trotzdem in die Weltklasse kamen, dann zeigt das ganz klar, dass diese Sportart komplett unterlaufen ist. Diese Fakten beschreiben leider auch den aktuellen Zustand des Schwergewichts, nämlich dass in der Weltspitze noch extrem viel Luft nach oben ist.

Nur ergänzend: Wobei man mit dem Begriff Weltklasse im Profiboxen durchaus vorsichtig sein kann. Vor allem bei Profis kann einiges mit Geld und Aufbau gesteuert und fehlende Amateurboxerfahrung entsprechend nachgeholt bzw. kompensiert werden. Ich denke nicht, dass ein AJ oder Wilder im Olympischen Boxen über die Jahre derart erfolgreich und dominierend gewesen wären wie z.B. manch Kubaner oder eben ein Usyk, Loma usw.
Bei AJ und Wilder stand z.B. auch eine grosse Portion Glück dahinter zwecks Amateurerfolge und bei den Profis mit Management, Aufbau usw. Da kann man eben sogar Weltklasse mit Übergehung von Herausforderungen etc. werden. Gibt ja leider im Boxen genug Talente, die es mangels Infrastrukur, Boxpolitik, Möglichkeiten ua. nie nach oben schaffen.
Wie gesagt: die Breite mag vielleicht einen Wilder, AJ, Fury für Weltklasse halten, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass es einige Eliteboxer im Olympischen Boxen oder eben Prospects bei den Pros gibt, wo selbst angebliche Weltklasseboxer ihre Probleme hätten. Liegt also eher weniger an fehlender boxerischer Klasse oder am Niveau, sondern eher daran, dass solche direkten Begegnungen fast nie stattfinden oder es im Profiboxen nicht unbedingt eine Auslese nach Talent bzw. sportlichen Gesichtspunkten gibt. Nicht zuletzt, will es die Mehrheit des Publikums gerne so auf der Gier nach Extremen.
Sieht man ja an Usyk. Jetzt auf einmal das absolute NonPlusUltra und vorher noch kritisch belächelt. Dass der Mann bei einem sofortigen Rematch gegen AJ aber vielleicht auch z.B. mit einer neuen Art von Druck umgehen lernen muss trotz all seiner Erfahrung oder er trotzdem Schwächen hat bzw. gezeigt hat, wird schnell beiseite gewischt. Wobei das kennt man ja zur Genüge die Verklärung des Siegers bei gleichzeitiger Unterschätzung des Verlierers. :saint:
 

MGM-GRAND

Bankspieler
Beiträge
5.841
Punkte
113
Ort
Las Vegas
kritisch belächelt
Naja was heißt es ?
Usyk war Ausnahme Amateur und für viele danach der ATG im Cruiser. Wurde direkt auf eine Stufe oder sogar noch höher als Holyfield gesetzt.
Trotz seiner ersten beiden eher "mauen" HW Kämpfe wurde er sofort von allen als Top 5 HW gesehen.
Von kritisch belächelt kann keine Rede sein.

Naja der wurde in seinem ersten Titelkampf auch böse überrascht. Profiboxen ist halt selbst für einen absoluten ATG Amateur nochmal was anderes.
 

Cosmo.1

Old Member
Beiträge
5.022
Punkte
113
Doch es gab viele die in nicht im Schwergewicht sahen, Bitte keine Legendenbildung
 
G

Gelöschtes Mitglied 1443

Guest
@LeZ Usyk ist viel mobiler als Wladi da wirkt alles was Joshua macht langsamer.

Deshalb war das auch eine Deklassierung. Weil Usyk nicht mal die super schnellen Hände hat sondern einfach so beweglich und agil ist, dass er super Positionen hat um Joshua nach belieben zu treffen. Das ist HighTech Lomachenko Stil.

Das ist im Endeffekt unscheinbares Boxen von Usyk ohne viel Show wie bspw bei Haye aber eben total effizient. Der bewegt sich doch fast die ganze Zeit in der Range von Joshua ohne getroffen zu werden. Sowas sieht man nur wenn ein Klasseunterschied vorhanden ist. Sieht man ja auch häufiger bei Alvarez oder früher bei GGG oder natürlich Loma.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

thesweetscience

Bankspieler
Beiträge
1.337
Punkte
113
Die Beine waren nicht das Problem, da war er schnell genug. Die Schläge waren fast alle so langsam und unexplosiv, wie ein Exhibition-Kampf:

Verglichen mit:
Liegt einfach daran dass Usyk nen übles Tempo gegangen ist und einer wie Joshua dann nicht jeden Schlag explosiv beantworten kann weil er sonst nach 2 Runden von alleine umfällt. Weiterer Grund ist natürlich dass man die Schläge nicht überzeugt schlägt wenn man ständig gekontert wird.
 

Rolls

Nachwuchsspieler
Beiträge
126
Punkte
43
"All in" wäre eine komplett unsinnige Taktik für Joshua. Sowas geht in 9 von 10 Fällen komplett schief, weil Usyk ja nicht blöd ist und sich dann einfach nur verteidigt und zurück hält bis Joshua der Sprit ausgeht.

Joshua braucht 3 Dinge:
- eine spürbare Verbesserung der Physis, die sieht optisch gut aus, ist aber richtig lahm geworden (warum auch immer) - NICHT Gewicht draufpacken
- mental auf die Reihe bekommen dass Gegner auch gefährlich sind, und in den mentalen Zustand zu Zeiten des Klitschko-Kampfs finden
- einen vernünftigen Gameplan der auch Sinn macht, wahrscheinlich am besten wäre ein komplett arythmischer mit viel Tempoverschleppung und untelegrafiertem Anziehen des Tempos wie bei Klitschko

Agree to disagree. Schöner Gameplan, im Grunde so aber einfach nicht mehr realistisch. Nimmt er Gewicht runter, verliert er power, hat vielleicht mehr stamina. Dann gleicht er sich körperlich Usyk an, verliert seinen eigentlich physischen Vorteil und steht vor dem genau gleichen Dilemma wie zuvor, nämlich gnadenlos ausgeboxt zu werden, nur mit noch viel weniger puncher's chance I don't see it.

Du hast aber recht, "all in" funzt selten, bei erheblichen physischen Unterschieden aber schon. Fury macht das z.B. immer, wenn es brenzlig wird, auch schön kalkuliert unsauber, um die Linie des anderen zu brechen. Fand das gerade gegen Wallin taktisch recht beeindruckend, in einem Kampf, in dem er echt die *******e am Handschuh hatte. Aber das macht die wirklich Grossen aus. Find a way to victory through adversity.

Ach, der alte shote Wladimir, das wird mir zu sehr überhöht. In der Retrospektive zeigen sich ja in dem rollercoaster-Kampf alle Schwächen Joshuas, die wir eben damals in Verkennung der Realitäten als Stärken auslegten. Vielleicht bin ich da voreingenommen, mir scheint Joshua eher als recht geschmeidiger Schwätzer, der einfach die Eindimensionalität britischer (well, englischer) Medienschaffender durchschaut hatte und die lange wie eine Violine bespielte. Aber obgleich er es wusste, dass auf das in den Himmel loben zwangsläufig verletztendes Diffamieren folgt, yellow press-Reflexe eben, zeigt er sich doch brutal dünnhäutig. Nun ist er plötzlich furchtbar ungeschickt und immer halb beleidigt. Kann mir die IVs kaum anhören, ich bin da eher bei Dillian Whyte bez. der charakterlichen Einschätzung. Und wahrscheinlich ist die Niederlage gegen einen fetten Mexikaner auch nicht gut für eine Psyche, die sich selbst irgendeiner Herrenrasse zugehörig fühlt. Gut, lassen wir den beschissenen Tweet von damals.

"komplett arythmischer mit viel Tempoverschleppung und untelegrafiertem Anziehen des Tempos wie bei Klitschko". Hey, Respekt, I like. Aber wir reden wir von AJ, das Arythmische war wohl eher dem Zwischenpumpen geschuldet und für das echte Telegraphieren war der Herr aus der Ukraine ohnehin zu alt.

Vielleicht hast Du ja trotzdem recht und alles, was Du sagst, steckt irgendwie in Joshua und man kann es herauskitzeln. Ich glaube halt einfach nicht dran. Usyk wird halt irgendwann von nem richtigen Schwergewicht, das sich auch als solches gitb und sich auf Infight versteht, abgelöscht werden. Gegen einen Joyce oder Fury sehe ich ihn ohnehin verlieren.
 

Franz

Bankspieler
Beiträge
10.599
Punkte
113
@LeZ Usyk ist viel mobiler als Wladi da wirkt alles was Joshua macht langsamer.

Deshalb war das auch eine Deklassierung. Weil Usyk nicht mal die super schnellen Hände hat sondern einfach so beweglich und agil ist, dass er super Positionen hat um Joshua nach belieben zu treffen. Das ist HighTech Lomachenko Stil.

Das ist im Endeffekt unscheinbares Boxen von Usyk ohne viel Show wie bspw bei Haye aber eben total effizient. Der bewegt sich doch fast die ganze Zeit in der Range von Joshua ohne getroffen zu werden. Sowas sieht man nur wenn ein Klasseunterschied vorhanden ist. Sieht man ja auch häufiger bei Alvarez oder früher bei GGG oder natürlich Loma.

Du sagst es, Usyks boxen ist für Joshua und erst recht für Wilder, ein Buch mit sieben Siegeln, sie buchstabieren drin herum, rätseln über den Inhalt, sind aber ratlos was das alles insgesamt bedeuten könnte ;)
 

Rolls

Nachwuchsspieler
Beiträge
126
Punkte
43
Gegen einen Joyce hat er schon mal geboxt und Joyce hat verloren! Ich sehe nicht, wie Joyce dieses Mal gewinnen sollte.
Die World Series geschichte? I know, glaube, dass lässt sich nicht übertragen. Der Joyce vom Dubois-Kampf wird extrem schwierig sein für Usyk, übrigens auch für Fury. Joyce's Jab da war fantastisch, das fehlt dem Joshua einfach. Glaube aber, dass der Kampf irgendwann kommt, dann sehen wir , wer richtig liegt.
 

Bronx Bull

Bankspieler
Beiträge
6.564
Punkte
113
Zugegeben, ich habe die Diskussion hier nur überflogen - aber kann es sein, dass ich zu den wenigen hier gehöre, die den direkten Rückkampf aus Joshuas Sicht genau richtig finden? Tod oder Gladiolen, um einen gewissen Herrn van Gaal zu zitieren. Joshua hat die 30 auch schon geknackt, er ist (war?) neben Canelo der große Superstar des Sports und müsste seine Millionen kaum noch zählen können. Was soll er denn da jetzt noch kämpfe- oder gar jahrelang herumeiern? Den Biss wiederfinden, Fehler korrigieren und es nochmal versuchen.. entweder es klappt.. oder es klappt eben nicht. Was hat er denn großartig zu verlieren? Auf kleinerem Niveau kann er danach, wenn er das denn überhaupt will, auch noch weiterboxen. Aber so hätte er es dann wenigstens versucht, wäre der Herausforderung nicht aus dem Weg gegangen. Und dann ist, in meinen Augen, auch verlieren keine Schande.

Bärenstark von Usyk, übrigens. Mag den Typen richtig gut leiden, absoluter Sympathieträger. Trotzdem war ich für Joshua, einfach wegen der schieren Größe eines möglichen Fury-Showdowns. Sollte aber nicht sein, auch okay. Bin gespannt, wie es für Usyk weitergeht, im Rückkampf ist er natürlich der große Favorit. Und dann? Wird spannend, sehe ihn auch gegen Fury nichts zwangsläufig unterlegen.
 
Oben