Ja, man hat alles versucht, am Schluss ist es dann doch bei einem Durchgang geblieben. Auch wenn es am Schluss nicht vom Erfolg gekrönt war, so finde ich es doch richtig, dass man nicht sofort aufgegeben hat. So etwas wie letztes Jahr bei der WM in Oslo will ich jedenfalls nicht nochmal erleben. Am Tourneesieger hätte ein vollständiger zweiter Durchgang zwar mit großer Wahrscheinlichkeit nichts mehr geändert - aber es ist einfach schöner, wenn die Entscheidung nach einem Sprung und nicht nach einer Abbruchentscheidung fällt. Die Gesundheit der Athleten sollte natürlich nicht aufs Spiel gesetzt werden, insofern war der Beschluss richtig.
So ist es also doch Gregor Schlierenzauer geworden. Nach mehreren Anläufen, in denen er stets als Favorit galt, hat er sich die Tournee geholt - letztlich ist es ihm zu gönnen; über die Tournee hinweg war er auch der stärkste Springer, und er hat verdient gewonnen. Ich glaube nicht, dass irgendeiner seiner Konkurrenten an ihn herangekommen wäre, auch wenn sie kein Windpech gehabt hätten.
Aus deutscher Sicht sieht die Gesamtwertung noch erstaunlich gut aus - irgendwie hat sich Severin Freund auf dem siebten Platz behauptet, obwohl es bei beiden österreichischen Springen alles andere als gut lief. Und Richard Freitag hat irgendwo mal in einem Interview gesagt, sein Ziel seien die Top Ten. Ob er sich wirklich nicht mehr erhofft hat, darf bezweifelt werden - aber immerhin hat er dieses Ziel dann doch noch erreicht. Aber natürlich schielt man ein bisschen neidisch auf die Heiligen Drei Könige aus Österreich... dort war man schon mal (wenn auch nicht in dieser Breite) - dort will man irgendwann wieder hin.
Der Funkverkehr bietet aus meiner Sicht nicht wirklich Informationen - das meiste, was man da hört, wird eh von Thiele oder Siegmund beiläufig erwähnt; insofern ist das kein Beinbruch, wenn man ihn nicht hört.