IMDb Top 250: Platz 52 - Alien (1979)
Der Beginn einer neuen Sci-Fi Film Reihe, die – genauso wie die Monster im Film – einfach nicht sterben möchte!
Die Handlung in einem Satz: Der weiße Hai im Weltraum!
Lang ist es her, dass ich vor diesem Projekt die Alien Filme gesehen habe. Als ich neun Jahre alt war, besuchte ich einen Schulfreund und wir sahen uns den “Mortal Kombat” Film mit Christopher Lambert an. Mein Geschmack war damals noch nicht so vorzüglich wie heutzutage. Als seine Mutter uns fragte, ob ich den Film denn schon sehen darf, erklärte mein Kumpel, dass ich ja auch schon “Alien” und “Aliens” gesehen habe und die ja viel schlimmer waren. Ich nickte einfach nur, obwohl das nicht der Wahrheit entsprach und versuchte in den kommenden Wochen alles um an die Filme ranzukommen. Ich weiß auch noch, dass ich sie dann definitiv sah und für nicht so schrecklich brutal befand. An mehr kann ich mich allerdings nicht wirklich erinnern. Und so war ich mir bei dieser Sichtung gar nicht mal sicher, ob ich “Alien” in den letzten 22 Jahren überhaupt ein weiteres Mal gesehen hatte und wusste nicht wirklich, was mich erwarten würde.
Trotzdem hatte ich ein (falsches) Bild von dem Film in meinem Kopf. Einmal die ikonische Ripley, verkörpert von Sigourney Weaver, die vielleicht härteste Actionheldin der Filmgeschichte, die sich knallhart den Weg frei ballert und alles vernichtet, was ihr im Weg steht. Das trifft zumindest auf den ersten Teil gar nicht zu. Und zweitens John Hurt und die “Alien-schießt-aus-dem-Bauch”-Szene, die unzählige Male parodiert wurde.
Der Film beginnt sehr ruhig, baut Spannung langsam auf, ist gleichzeitig aufregend und entspannend wie ein ASMR-Flüster-Video auf Youtube. All das erinnerte mich sehr an “Blade Runner”. Kein Wunder, beide Filme sind von Ridley Scott. Erst im letzten Drittel des Films wird der Film Action-lastiger, was nicht so mein Ding ist, aber auch hier steht die Spannung weiterhin im Vordergrund. Bis dahin ist der Film aber sehr interessant, auch weil man mit der Crew des Raumschiffs auf eine Art Entdeckungstour geht und man zusammen versucht herauszufinden, was das für eine ungewöhnliche, fremde Lebensform ist.
Man sieht dem Film das Alter teilweise an. Die außerirdischen Lebewesen, in all ihren Formen – vom großen “Alien” bis zum “Facehugger” – sehen wirklich großartig und glaubwürdig aus. Auch heute noch! Das innere des Raumschiffs leider nicht wirklich. Diese Sets haben natürlich auf eine spezielle Art trotzdem Charme, reißen mich persönlich allerdings aus der Immersion, da es heutzutage lächerlich wirkt, dass die Crew dieses Hochleistungsraumschiff besitzt mit denen sie in weitentfernte Sonnensysteme fliegen, aber trotzdem auf kleine Röhrenbildschirme mit spartanischen Betriebssystem gucken müssen. Ich will das Ridley Scott und seinem Team auch gar nicht vorwerfen. Sie sind ja schließlich keine Hellseher, trotzdem wirkt das fast vierzig Jahre nach Erscheinen des Films merkwürdig und reißt den Zuschauer aus der Geschichte.
Damit kommen wir zum Drehbuch, was grundsätzlich nicht viel falsch macht. Es gibt ein paar gute Überraschungen, die man so auch nicht unbedingt kommen sieht. Außerdem hält man sich an die wichtigste Drehbuchregel überhaupt:
Save the Cat!
Das vielleicht Wichtigste zum Schluss. Der Film ist extrem kurzweilig und macht ziemlich viel Spaß. Die fast zwei Stunden verflogen förmlich und machen definitiv Lust auf den zweiten Teil, den ich direkt im Anschluss gesehen habe. Dazu aber mehr im nächsten Review, der vermutlich morgen erscheint.
Lustige Trivia: Die Geschlechter der einzelnen Charaktere wurde von Skript zu Skript häufiger geändert und Ripley sollte zu Beginn gar nicht weiblich sein.
Mehr Reviews (u.a. die Fortsetzung "Aliens") gibt's natürlich hier:
https://filmzeugs.com/thema/klaus-imdb-sichtungen