Andre Ward vs. Sergey Kovalev II (O-Scoring & Nachbesprechung inkl. Undercard)


Franz

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Schade um das Ende des Kampfes. Nicht schade für Kovalev, sondern schade für Ward, der um seinen relativ sicheren Sieg ohne Kontroverse gebracht wurde. Kovalev hat sich als Kämpfer entpuppt, der keine Anpassungen vornimmt und absolut nicht damit umgehen kann, wenn er nicht der Bully im Ring ist. Seine Performance im ersten Kampf war vergleichsweise sehr gut, Ward kam aber zunehmend besser in den Kampf und schien Kovalev ausgeguckt zu haben. Unabhängig davon, wie man den ersten Kampf wertet, dürfte jeder und jede diese Beobachtung gemacht haben. Im Rückkampf hat Kovalev keinerlei Ambition gezeigt, Ward zu überraschen und wieder dazu zu zwingen, sich mid-fight an Kovalev einstellen zu müssen. Stattdessen ging der Fight im wesentlichen so weiter, wie der erste endete - mit einem stärkeren Ward, der den vorhersehbaren, eindimensionalen Kovalev völlig durchschaut hat.

Ich finde, dass selbst der knappe Score zum Zeit des Abbruchs irreführend ist. Ich hatte den Kampf auch 4:3 pro Ward, was in der Tat eng ist, aber die drei gewonnen Runden Kovalevs sind meiner Meinung nach komplett auf seine nicht aufrechterhaltbare Activity zurückzuführen. Er hat in 8 Runden so viel zugeschlagen wie im ersten Kampf nach 12. Es gibt keinen guten Grund für Ward, diese nicht nachhaltige Pace mitzugehen. Runde 6 oder 7 war Kovalev bereits todmüde und von Körpertreffern gebeutelt. Ward war in allem außer Jabs besser. Er war sogar der härtere Puncher dieses Wochenende, und hat bewiesen, dass er boxerisch eine Klasse besser ist. Ein dritter Fight ist Zeitverschwendung. Ich hätte mir nur gewünscht, dass das Ref die Situation etwas besser gehandlet hätte, aber Shit happens. Kovalev war am Ende, seine Körpersprache und seine Mimik zum Zeit des Abbruchs sprachen Bände. Natürlich gelten Regeln aber auch unabhängig von diesen Umständen, aber es ist halt keine Robbery. Der richtige Kämpfer hat gewonnen.

Ich denke nicht das Ward boxerisch/boxtechnisch eine Klasse besser ist, sein boxerischer IQ ist allerdings eine Klasse höher als der Kovalevs angesiedelt.
 

bhops

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Ich denke nicht das Ward boxerisch/boxtechnisch eine Klasse besser ist, sein boxerischer IQ ist allerdings eine Klasse höher als der Kovalevs angesiedelt.
Kovalev hat im Rückkampf nahezu 1:1 wie ein LHW Wladimir gekämpft, aber ohne die üblicherweise absurden physische Vorteile von Klitschko. Es kann gut sein, dass sich unsere Definitionen von "boxerisch" unterscheiden, was OK ist, denn ich glaube ich nicht, dass dieser Begriff irgendwo wissenschaftlich definiert ist, aber nach meiner Auffassung war das kein sehr knapper Kampf, der in 100 Fällen 90x den gleichen Ausgang nehmen würde (und die 10x auch nur nicht, weil Kovalev sehr hart zuschlägt und im Boxen natürlich alles passieren kann).
 

Franz

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Kovalev hat im Rückkampf nahezu 1:1 wie ein LHW Wladimir gekämpft, aber ohne die üblicherweise absurden physische Vorteile von Klitschko. Es kann gut sein, dass sich unsere Definitionen von "boxerisch" unterscheiden, was OK ist, denn ich glaube ich nicht, dass dieser Begriff irgendwo wissenschaftlich definiert ist, aber nach meiner Auffassung war das kein sehr knapper Kampf, der in 100 Fällen 90x den gleichen Ausgang nehmen würde (und die 10x auch nur nicht, weil Kovalev sehr hart zuschlägt und im Boxen natürlich alles passieren kann).

Wir sind da nicht so weit auseinander wie es scheint, ich denke nicht das Kovalev boxerisch so limitiert wie Waldi ist, welcher Zeit seiner Karriere eigentlich immer wie ein Amateur, wenn auch auf sehr sehr hohem Niveau, und begünstigt durch seine riesen Maße geboxt hat.
Dermal hatte aber, und da gebe ich dir recht das boxen Kovalevs eine gewisse Ähnlichkeit mit dem boxen des frühen Waldi gehabt, wo er immer nur strebsam linear die damaligen Taxifahrer, und Männer welche wie Pferde hauen konnten, in dem Wissen verfolgt hat das sie sich auf den ersten Härtetreffer niederlegen würden.
Eigentlich eine unsinnige Annahme bei Ward, denn ihn so zu boxen, programmiert die eigene Niederlage vor, der ist nämlich ein überaus klug und mit Übersicht und Adaptionsfähigkeit boxender Ausnahmekönner.
Man muss sich einmal vorstellen, der hat seit seinem vierzehnten Lebensjahr keinen Kampf mehr verloren, und er und sein Trainer sind im Gegensatz zu Kovalev und seinem Trainer ein perfekt funktionierendes Gespann.
 

El Demoledor

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Du bist nicht imstande meinen Postings Nr. 574 und 579 welche dieses absolute low blow in die Eier sachlich auf Null zerpflücken auch nur mit einem einzigen sachlichen Argument zu begegen, ich frage mich woher manche hier ihren Absolutsheits Anspruch in ihren Postings zu dem Thema nehmen, betrachten sie etwa ihre innige Fan Liebe zu Kovalev als unwiderlegbares Argument in der Diskussion?;)

Einige Kollegen führen hier die Diskussion anscheinend in der Meinung sie bräuchten nur besonders oft "Low blow in die Eier, low blow in die Eier" brüllen, und damit wäre alles bewiesen.
Lassen aber dabei die Grauzone in manchen Sportarten nun einmal tolerierter Grenzwertigkeiten, und das diese Akzeptanz von Grenzwertigkeiten praktisch stiller Regel Bestandteil sind, völlig außer acht.

Das sieht dann für sie so aus, boxt ihr Mann grenzwertig, bei Kopfstoß, halten, klammern, low blow etc, so ist alles in Ordnung, alles war im Rahmen.

Wird ihr Mann grenzwertig geboxt, so setzt ein infernalisches Gebrüll ein, low blow etc

Bedingte Aussagekraft von einzelnen Fotos, und die Möglichlichkeit damit manipulativ Abläufe zu suggerieren, welche so gar nicht statt gefunden haben, wenn kratzt das wenn es nur die eigene Fan Liebe nährt usw. usw.


Absolutheitsanspruch? Habe ich nicht. Ich sehe aber, was ich sehe, und das sind drei Tiefschläge in der entscheidenden Szene. Aber Ward hat da ja nur weiter gemacht, wo er schon zuvor angesetzt hatte.

Innige Fanliebe? Meinst du mich? Ich liebe meine Familie, einige Boxer bewundere ich oder ich empfinde Sympathie für sie, aber Kovalev-Fan? Trifft auf mich nicht zu! Natürlich gebe ich aber gerne zu, dass ich ihm den Sieg gegen Ward gewünscht hätte.

Grauzonen? Kessler´s Auge ist durch legale Schläge gecuttet worden, und Kovalev´s Krümmen vor Schmerzen lag an der berühmt-berüchtigten Schlagkraft von Ward und natürlich nicht daran, dass diese die Weichteile/unterste Bauchregion getroffen haben?

Fotos und Videos sind manipulativ? Na klar, alternative Fakten. Falsehoods! :laugh:


Ich freue mich ja über jeden Boxfan, daher hier für die Ward-Fans nochmal ein Highlight-Video.
Leider nicht die aktuelle Version, da an der neuen noch gebastelt wird, denn Ward fügt nahezu ständig neues Material dazu:
 
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speedclem

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3 Tiefschläge waren das sicher nicht. der letzte, der war etwas zu tief. aber kein vergleich zu bowe-golota! ward versucht die beltline zu treffen.
die "richtigen" körpertreffer haben Kovalev schon vorher nicht geschmeckt. da versucht er einen auf Tiefschlag zu machen, dabei war der genau platziert und nicht tief. schon im ersten Kampf nahmen ihn die treffen die Luft.
man muss jetzt hier nicht von 3 Tiefschlägen reden. denn die waren es sicher nicht. der Ringrichter hätte aber den Kampf unterbrechen müssen. da Kovalev aber schon vorher wie angeschossen taumelt, sich bei jedem körpertreffer (!) krümmte und crouchte, war das für den ref schwer zzu erkennen, dennoch war de letzte tief. aber weder volle Kanne in die eier noch "beltline" wie der polnische trietzer hier nach wie vor behauptet.
kov. wurde aber so und so entzaubert.
 

Franz

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Absolutheitsanspruch? Habe ich nicht. Ich sehe aber, was ich sehe, und das sind drei Tiefschläge in der entscheidenden Szene. Aber Ward hat da ja nur weiter gemacht, wo er schon zuvor angesetzt hatte.

Innige Fanliebe? Meinst du mich? Ich liebe meine Familie, einige Boxer bewundere ich oder ich empfinde Sympathie für sie, aber Kovalev-Fan? Trifft auf mich nicht zu! Natürlich gebe ich aber gerne zu, dass ich ihm den Sieg gegen Ward gewünscht hätte.

Grauzonen? Kessler´s Auge ist durch legale Schläge gecuttet worden, und Kovalev´s Krümmen vor Schmerzen lag an der berühmt-berüchtigten Schlagkraft von Ward und natürlich nicht daran, dass diese die Weichteile/unterste Bauchregion getroffen haben?

Fotos und Videos sind manipulativ? Na klar, alternative Fakten. Falsehoods! :laugh:


Ich freue mich ja über jeden Boxfan, daher hier für die Ward-Fans nochmal ein Highlight-Video.
Leider nicht die aktuelle Version, da an der neuen noch gebastelt wird, denn Ward fügt nahezu ständig neues Material dazu:

Ich wiederhole mich:

Hinzu kommt noch, und ich habe es schon mehrfach erwähnt, die low blow low blow Brüller ignorieren es aber gänzlich.

Das in einigen Sportarten, etwa Fußball, Eishockey, Boxen, um den Showeffekt der Sportarten nicht zu stören, ja zu fördern viele Arten von an sich Fouls, in einem relativ weiten Graubereich geduldet, ja ignoriert werden.


Etwa im Fußball ist eine Chancenvereitelung durch Foul im Strafraum, an sich Foul und Elfmeter. In der Praxis wird aber an den Sturmspitzen praktisch bei jeder Standartsituation im Strafraum ein Foul durch halten, niederhalten, und zerren am Trikot begangen, ohne das auf Foul entschieden wird, wohl nicht nur wegen des Show Effektes, sondern auch weil eine sichere Entscheidung bei diesem blitzschnellen Ablauf im Gedränge nur sehr schwer möglich ist.

Das Verhalten der Fans ist in beiden Sportarten nahezu immer gleich, begeht der eigene, verehrte Mann das Foul war es reguläres boxen, begeht der verhasste Gegner dieses Foul, na dann low blow, low blow low blow...:laugh::laugh::laugh:

Das etwa gegen Kessler, Ward und Kessler mehrfach mit den Köpfen zusammen gerasselt sind, ist natürlich immer ein headbutt Wards, ist ja klar, und das Kessler über den gesamten Kampf gegen Ward einfach zu langsam war, und wohl wie auch Kovalev zu einfältig geboxt hat, um Ward Paroli bieten zu können, ist unwichtig siehe headbutt, headbutt.

Genau so wird von einigen hier der Kampf Ward Kovalev so darzustellen versucht, als ob der nur aus der Abbruchsituation bestanden hätte, Kovalev war ja vorher gar nicht praktisch stehend Ko, nein low blow low blow über alles,

und diese Passage habe ich mir aus dem Finger gesogen, weil ich ja vom Sport und boxen keine Ahnung habe:

Das in einigen Sportarten, etwa Fußball, Eishockey, Boxen, um den Showeffekt der Sportarten nicht zu stören, ja zu fördern viele Arten von an sich Fouls, in einem relativ weiten Graubereich geduldet, ja ignoriert werden.

Darum ist es wohl auch besser man ignoriert sie!:licht:;)
 
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Teddy Atlas

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Absolutheitsanspruch? Habe ich nicht. Ich sehe aber, was ich sehe, und das sind drei Tiefschläge in der entscheidenden Szene. Aber Ward hat da ja nur weiter gemacht, wo er schon zuvor angesetzt hatte.

Innige Fanliebe? Meinst du mich? Ich liebe meine Familie, einige Boxer bewundere ich oder ich empfinde Sympathie für sie, aber Kovalev-Fan? Trifft auf mich nicht zu! Natürlich gebe ich aber gerne zu, dass ich ihm den Sieg gegen Ward gewünscht hätte.

Grauzonen? Kessler´s Auge ist durch legale Schläge gecuttet worden, und Kovalev´s Krümmen vor Schmerzen lag an der berühmt-berüchtigten Schlagkraft von Ward und natürlich nicht daran, dass diese die Weichteile/unterste Bauchregion getroffen haben?

Fotos und Videos sind manipulativ? Na klar, alternative Fakten. Falsehoods! :laugh:

Man sieht, was man sehen will. Drei Tiefschläge? Nein, der letzte Schlag ist tief und dafür hätte man Ward ermahnen können, wenn man es gesehen hätte und wenn Kovalev nicht schon vorher "on his way out" gewesen wäre. Wegdrehen, Beklagen von angeblichen Lowblows, die AUF der Gürtellinie waren und schließlich der Kampfverlauf nach der Rechten ans Kinn.

Ich glaube sogar, dass der Ref Kovalev gerettet hat. Nicht nur seinen Körper sondern auch seinen Ruf und damit seine Karriere. Er war ganz knapp davor zum Quitter zu werden.

Dass du Kessler rein bringst zeigt doch nur, dass es dir um die Person Andre Ward geht, die du nicht magst und nicht um Tiefschläge und wie man mit ihnen umgehen soll. Ansonsten sehe ich keine Grund einen Kampf, der vor fast acht Jahren stattgefunden hat, als Beispiel zu nehmen um deine These zu untermauern.
 

Franz

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Man sieht, was man sehen will. Drei Tiefschläge? Nein, der letzte Schlag ist tief und dafür hätte man Ward ermahnen können, wenn man es gesehen hätte und wenn Kovalev nicht schon vorher "on his way out" gewesen wäre. Wegdrehen, Beklagen von angeblichen Lowblows, die AUF der Gürtellinie waren und schließlich der Kampfverlauf nach der Rechten ans Kinn.

Ich glaube sogar, dass der Ref Kovalev gerettet hat. Nicht nur seinen Körper sondern auch seinen Ruf und damit seine Karriere. Er war ganz knapp davor zum Quitter zu werden.

Dass du Kessler rein bringst zeigt doch nur, dass es dir um die Person Andre Ward geht, die du nicht magst und nicht um Tiefschläge und wie man mit ihnen umgehen soll. Ansonsten sehe ich keine Grund einen Kampf, der vor fast acht Jahren stattgefunden hat, als Beispiel zu nehmen um deine These zu untermauern.

Ich hatte den Ward-Kessler Kampf nach so langer Zeit nicht mehr parat und habe ihn mir jetzt noch einmal angesehen. Auch hier wird das gleiche Strickmuster wie bei Kovalev- Ward verwendet um Ward abzuwerten.
Kessler hat sich sehr mannhaft, und auch nicht ohne Können gewehrt, war aber über die gesamte Kampfdauer hoffnungslos unterlegen. Ward hatte meist die erste und die letzte Hand bei seinen Aktionen drin, und was dazwischen von Kessler kam hat er meist gekonnt unterbunden, im Kampf selber war nie eine wirkliche Chance Kesslers zu erkennen, weder nach Punkten noch auf ein KO.

PS: Wobei ich nicht einmal ein Ward Fan bin, ich sehe ihn allerdings gerne, weil man von ihm immer wieder die ein oder andere boxerisch, technisch taktische Delikatesse zu sehen bekommt, welche man selber gerne gekonnt hätte;)

Ich bin in diese Diskussion nur hinein gezogen worden, da ich den Kampf live gesehen habe, und mich die Fan haften Umdichtungen des Kampf Verlaufes bis hin zu angenommenen Punkteführungen Kovalevs, und der Ausklammerung das er schon vorher praktisch stehend KO war, immer mehr genervt haben.
 
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SSBsports

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...der letzte Schlag ist tief und dafür hätte man Ward ermahnen können, wenn man es gesehen hätte und wenn Kovalev nicht schon vorher "on his way out" gewesen wäre...

Soll heissen, angeschlagene Boxer dürfen nach Belieben gefoult werden? Sind ja schon eigenwillige Ansichten.

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso dieses offensichtliche Foul hier mit derarter Vehemenz abgestritten oder gar befürwortet wird. Man kann auch Wards Leistung anerkennen, ohne dass der ganze Kampf sauber lief. Es gibt nicht immer nur 'Ganz oder gar nicht'.

Bei anderen Boxern ist hier dann wieder die reinste 'Foulallergie' im Umlauf. Da ist dann schon eine zwei Sekunden ausgestrecke Führhand die reinste Wettbewerbsverzerrung und ein Sieg somit 'ungültig'.

Ein Boxer wird nach mindestens zwei Tiefschläge und einem vorherigen grenzwertig tiefen Schlag aus dem Kampf genommen. Und das, wenn man dieses Foul außer Acht lässt, auch noch ziemlich früh, ohne ihm die Chance zu geben zu zeigen, dass er nach einem Anzählen wieder da ist. Eine der seltsamsten Stoppages aller Zeiten... Und dennoch kann ich Ward als den besseren Boxer an diesem Wochenende anerkennen.
 
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SSBsports

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Heisst nicht, sondern ist eine wenig originelle Unterstellung deinerseits.

Nö, ich hab zitiert was er sagte. "Man hätte ihn ermahnen können (Zugeständnis, dass es ein Foul war), wäre Kovalev nicht sowieso schon 'on his way out' gewesen (Begründung, warum das Nicht-Ahnden des Fouls in Ordnung war)."

Wo hab ich etwas unterstellt?
 

El Demoledor

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Ich hatte den Ward-Kessler Kampf nach so langer Zeit nicht mehr parat und habe ihn mir jetzt noch einmal angesehen. Auch hier wird das gleiche Strickmuster wie bei Kovalev- Ward verwendet um Ward abzuwerten.
Kessler hat sich sehr mannhaft, und auch nicht ohne Können gewehrt, war aber über die gesamte Kampfdauer hoffnungslos unterlegen. Ward hatte meist die erste und die letzte Hand bei seinen Aktionen drin, und was dazwischen von Kessler kam hat er meist gekonnt unterbunden, im Kampf selber war nie eine wirkliche Chance Kesslers zu erkennen, weder nach Punkten noch auf ein KO.

PS: Wobei ich nicht einmal ein Ward Fan bin, ich sehe ihn allerdings gerne, weil man von ihm immer wieder die ein oder andere boxerisch, technisch taktische Delikatesse zu sehen bekommt, welche man selber gerne gekonnt hätte;)

Ich bin in diese Diskussion nur hinein gezogen worden, da ich den Kampf live gesehen habe, und mich die Fan haften Umdichtungen des Kampf Verlaufes bis hin zu angenommenen Punkteführungen Kovalevs, und der Ausklammerung das er schon vorher praktisch stehend KO war, immer mehr genervt haben.


Habe ich gesagt, dass Ward gegen Kessler nicht der bessere war? Es war nur bezeichnend, wie er auch damals unsauber agiert hat.
Ward hätte den Fight auch so nach Punkten gewonnen.

Kovalev praktisch stehend KO? Wann? Wo?
Er kassiert eine klare Hand, die ihn erschüttert und weicht zurück. Danach kommt von Ward kein klarer Treffer mehr bis zur Weichteilmassage die zum Abbruch führt. Ward kann fast alles, aber er ist kein Finisher. Woher weisst du, dass Kovalev sich nicht mehr erholt hätte? Joshua war gegen Klitschko viel mehr fertig und kam zurück.

Um den Russen bis zu diesem Zeitpunkt vorne zu haben, braucht es übrigens auch nichts als eine neutrale Beurteilung. Es war verdammt eng und der Kampf keineswegs entschieden. Dass das Momentum bei Ward lag und er hintenraus vermutlich mehr hätte zulegen können, habe ich bereits gesagt.
Fight 1 bleibt in meinen Augen ein deutliches Fehlurteil.

Die Tiefschläge und das allgemein unsaubere Boxen bleiben. Deshalb wird Ward bei mir genau wie Hopkins und Holyfield auch immer schlechter wegkommen, als es aufgrund der Erfolge anzunehmen wäre.

Wie sehr Tiefschläge und ein danach Weiterboxen die Waage ausschlagen lassen, konnte man übrigens bei Trinidad vs. Vargas Anno 2000 sehen. Für alle die glauben, so ein Schlag in die Weichteile ist nach einer kleinen Verschnaufpause überstanden...
 
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Franz

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Nö, ich hab zitiert was er sagte. "Man hätte ihn ermahnen können (Zugeständnis, dass es ein Foul war), wäre Kovalev nicht sowieso schon 'on his way out' gewesen (Begründung, warum das Nicht-Ahnden des Fouls in Ordnung war)."

Wo hab ich etwas unterstellt?

Ok, ableitbar mag es sein, da ungeschickt formuliert, aber gemeint hat er das sicher nicht, das weißt du wohl auch sondern: Geändert hätte es nichts mehr, er war ohnehin schon vom Kopftreffer vorher stehend KO;)

Oder hättest du in dieser kann man, Situation eine Disqualifikation Wards erwartet?
 

Franz

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Habe ich gesagt, dass Ward gegen Kessler nicht der bessere war? Es war nur bezeichnend, wie er auch damals unsauber agiert hat.
Ward hätte den Fight auch so nach Punkten gewonnen.

Kovalev praktisch stehend KO? Wann? Wo?
Er kassiert eine klare Hand, die ihn erschüttert und weicht zurück. Danach kommt von Ward kein klarer Treffer mehr bis zur Weichteilmassage die zum Abbruch führt. Ward kann fast alles, aber er ist kein Finisher. Woher weisst du, dass Kovalev sich nicht mehr erholt hätte? Jodhua war gegen Klitschko viel mehr fertig und kam zurück.

Um den Russen bis zu diesem Zeitpunkt vorne zu haben, braucht es übrigens auch nichts als eine neutrale Beurteilung. Es war verdammt eng und der Kampf keineswegs entschieden. Dass das Momentum bei Ward lag und er hintenraus vermutlich mehr hätte zulegen können, habe ich bereits gesagt.
Fight 1 bleibt in meinen Augen ein deutliches Fehlurteil.

Die Tiefschläge und das allgemein unsaubere Boxen bleiben. Deshalb wird Ward bei mir genau wie Hopkins und Holyfield auch immer schlechter wegkommen, als es aufgrund der Erfolge anzunehmen wäre.

Wie sehr Tiefschläge und ein danach Weiterboxen die Waage ausschlagen lassen, konnte man übrigens bei Trinidad vs. Vargas Anno 2000 sehen. Für alle die glauben, so ein Schlag in die Weichteile ist nach einer kleinen Verschnaufpause überstanden...

Ich will zu Beantwortung dieses Postings ein von mir schon vorher gebrachtes. auszugsweise verwenden:

Es verhält sich mit diesen angeblich absolut erkennbaren low blows, genau wie mit dem Urteil des ersten Kampfes, man kann die eine Meinung teilen, aber auch die konträre dazu ist nicht falsch vice versa etc. etc.
Falls es sich noch nicht bis zu dir herum gesprochen hat, so verhält es sich mit vielen Dingen im menschlichen Leben und seinen unterschiedlichen Wahrnehmungen.
Solltest einmal den Vorsokratiker Protagoras lesen, welcher meint bei den meisten Dingen könne man logisch eine Meinung vertreten, aber auch genau so gut begründbar das Gegenteil:licht:

Ein absolut sicherer low blow war der welchen sich Max Schmeling bei seinem Titelgewinn im Liegen abgeholt hat, der wer erkennbar genau von unten, als quasi als eine Art Eier Aufwärtshaken, auf den Eierbecher placiert.

Würde man den Fall als einen de jure auszutragenden Fall sehen würde meiner Meinung nach folgendes passieren: Für einen low blow, meiner Meinung nach war der erste vom Ref angezeigte einer, spricht eine gewisse Optik welche darauf hindeutet, eindeutig auf den Sack wie bei Maxe war keiner, das ist auch nirgendwo feststellbar.

Den Zweifel daran nährt die Pfaffen Bauchbinde Kovalevs, und sein bestreben, im Wissen das Ward viel auf den Körper geht, den Ref auf einen low blow einzustimmen.
Und das Kovalev schon vor den angeblichen low blows praktisch stehend KO war.
Ferner ist beim Abbruch durch die Krümmung und Vorneigung Kovalevs einfach nicht klar zu erkennen, ob nicht Kovalev selber den Schlag in tiefe Regionen abdrückt, denn dann wäre es schon kein Foul mehr. Auch ist bei den Momentaufnahmen ja kein Eindruck des Handschuhes in Kovalevs Hose erkennbar, und auch nicht, wann diese Aufnahme gemacht wurde, sie kann auch vom Ende der Aktion stammen, und rein gar nichts besagen.

Einen ähnlichen Wahrnehmungsfehler begehen öfter Fußballkommentatoren, welche meinen der Torwart wäre bei einem konkreten Elfmeter fast zu Stelle gewesen, während die Zeitlupe dann zeigt das er wohl zur Stelle war, aber erst Augenblicke nachdem der Ball bereits im Netz zappelte.

Also, mit dem was dir an " Beweisen" zu Verfügung steht, würde jede Klage vor einem Gericht mit Sicherheit objektiv richtig abgewiesen werden.

Aber sag an, warum ignorierst du diese Aussage geflissentlich:

Das in einigen Sportarten, etwa Fußball, Eishockey, Boxen, um den Showeffekt der Sportarten nicht zu stören, ja zu fördern viele Arten von an sich Fouls, in einem relativ weiten Graubereich geduldet, ja ignoriert werden.
 
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Franz

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Die Tiefschläge und das allgemein unsaubere Boxen bleiben. Deshalb wird Ward bei mir genau wie Hopkins und Holyfield auch immer schlechter wegkommen, als es aufgrund der Erfolge anzunehmen wäre.

Da hast du auf Hagler noch vergessen, der hat pro Runde meist mehrfach, aber sehr gekonnt Körperhaken im Graubereich zwischen Hosenbund und tief angesetzt, mitunter sehr listig wenn dem Ref die Sicht verstellt war, und ist dafür auch öfter ermahnt worden.
 

bhops

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Ich finde die Kontroverse etwas overblown. Ward hat sich nicht aus einer misslichen Lage mit Low Blows (von den drei letzten Schlägen war einer etwas low oder grenzwertig) einer Niederlage entzogen. Am Kampfausgang hat der Low Blow vermutlich nichts geändert, aber natürlich gelten Regeln zu jeder Zeit und unter allen Umständen. Frustrierender wäre es gewesen, wenn Kovalev um 'nen Sieg gebracht worden wäre, aber realistisch betrachtet wurde er einfach nur um 'ne Runde oder zwei an Dresche beraubt. Weniger zynisch könnte man sagen, er wurde um die Möglichkeit gebracht, zurück in den Kampf zu kommen.

Ich sehe das Problem, halte es unter den Umständen aber für verschmerzbar. Es ist klar geworden, wer der bessere von beiden ist. Mich wundert eher die ziemliche große Fan-Gemeinde um Sergej. Der Typ hat null Charisma und ist in der Niederlage respektlos und uneinsichtig.
 

Franz

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aber natürlich gelten Regeln zu jeder Zeit und unter allen Umständen.

Jaein:
Das in einigen Sportarten, etwa Fußball, Eishockey, Boxen, um den Showeffekt der Sportarten nicht zu stören, ja zu fördern viele Arten von an sich Fouls, in einem relativ weiten Graubereich geduldet, ja ignoriert werden.
 

bhops

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Jaein:
Das in einigen Sportarten, etwa Fußball, Eishockey, Boxen, um den Showeffekt der Sportarten nicht zu stören, ja zu fördern viele Arten von an sich Fouls, in einem relativ weiten Graubereich geduldet, ja ignoriert werden.
Wie das in anderen Sportarten gehandhabt wird, ist irrelevant
 

Franz

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Wie das in anderen Sportarten gehandhabt wird, ist irrelevant

Ist es tatsächlich, es genügt für die Diskussion hier das es im Boxen so ist!

Denn genau im Boxen ist es so das nicht alle Regeln zu jeder Zeit und unter allen Umständen gelten, offiziell wohl aber die Grenzen werden fließend interpretiert.
 
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