Der FC Bayern München - Saison 2013/2014


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mass

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Pal Csernai ist gestorben. Von 1978-83 war er Trainer von Bayern. Er galt als Taktikfuchs und Gentleman, führte die Raumdeckung ein und coachte im edlen Tuch, der Seidenschal wurde sein Markenzeichen.
Er führte Bayern zu zwei Meisterschaften und einem Pokalsieg und verhalf der Ära Hoeness durch den sportlichen Erfolg zum Aufstieg. Überschattet wird seine Zeit bei uns von dem verlorenen CL-Finale gegen Aussenseiter Aston Villa 1982. Dennoch prägte er eine sehr erfolgreiche Bayern-Mannschaft. Noch heute erinnere ich mich an die BILD-Schlagzeile "Pal denkt, Paul lenkt und Rummenigge rennt"
Auf anderen Stationen hatte er weniger Erfolge. Aber sein Platz im Bayern-Panthenon ist ihm sicher.
R. I. P. Pal Csernai.

:thumb::thumb::thumb:
 

Talib

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Ja. Das ist ja durchaus nicht unrealistisch, wenn man die letzten Spielzeiten betrachtet. Götze, Thiago, Martinez - das sind über den Daumen ca. 100 Millionen (quasi ein Bale) - die jetzt mal ein paar Wochen ausfallen. Schweinsteiger ist auch nicht fit. Die Bayern können froh sein, dass jetzt Länderspielpause ist...
 

Zapator

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Somit sind die Aufstellungsprobleme fuers erste Mal erledigt.
Ich hoffe weiterhin instaendig das Pep ein Einsehen hat und Lahm nicht staendig ins MF bringt, wobei das durch die letzten Verletzungen in dem Bereich natuerlich nochmal wahrscheinlicher geworden ist nachdem Kirchhoff ja seinen Platz auf der Tribuene hatte die letzten Spiele.
 

Schlonski

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Pal Csernai ist gestorben. Von 1978-83 war er Trainer von Bayern. Er galt als Taktikfuchs und Gentleman, führte die Raumdeckung ein und coachte im edlen Tuch, der Seidenschal wurde sein Markenzeichen.
Er führte Bayern zu zwei Meisterschaften und einem Pokalsieg und verhalf der Ära Hoeness durch den sportlichen Erfolg zum Aufstieg. Überschattet wird seine Zeit bei uns von dem verlorenen CL-Finale gegen Aussenseiter Aston Villa 1982. Dennoch prägte er eine sehr erfolgreiche Bayern-Mannschaft. Noch heute erinnere ich mich an die BILD-Schlagzeile "Pal denkt, Paul lenkt und Rummenigge rennt"
Auf anderen Stationen hatte er weniger Erfolge. Aber sein Platz im Bayern-Panthenon ist ihm sicher.
R. I. P. Pal Csernai.


Csernai war ein unterschätzter Trainer. Er hat damals es geschafft den großen Umbruch hinzubekommen und bei den Bayern die Raumdeckung einzuführen. Eigentlich hätte er es sehr verdient gehabt, wenn man 1982 den Landesmeistercup geholt hätte. Dann wäre er auch in einer Reihe mit Lattek, Hitzfeld und Heynckes.
 

Zapator

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Also das hab ich bei "Gute Freunde: Die wahre Geschichte des FC Bayern München" ganz anders gelesen.
Nachdem man Lorant entlassen musste hat man seinen Assistenten weitermachen lassen, der eigentliche Chef war aber Breitner der gesagt hat wo's lang geht.
Inwieweit diese Aussage mit Quellen und Fakten unterfuettert war weiss ich nicht mehr, wird sich auch schwer beweisen lassen.
 

solskjaer

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Co-Trainer Csernai hatte die Mannschaft interimistisch übernommen. Präsi Neudecker hatte sich dann bereits mit Max Merkel geeinigt, obwohl die von ihm ausgelobte Vorgabe ("wenn ihr aus x Spielen y Punkte holt, dann bleibt Csernai Trainer") noch erreichbar war. Dagegen hat die Mannschaft (insbes. Breitner und Maier) öffentlich Stellung bezogen. Zum Einen war man von den taktischen Ideen von Csernai überzeugt (obwohl erste 'Raumdeckungsversuche' unter Lorant schlimm geendet haben, u.a. 0:7 in Düsseldorf), zum Anderen wollte man Großmaul und Leuteschinder Merkel verhindern.
Daraufhin ist Neudecker zurückgetreten (sinngemäß mit dem Hinweis, dass er mit solchen Leuten nichts mehr zu tun haben möchte), Merkel kam nicht. Champagner-Willi Hoffmann kam als neuer Präsi, der hauptsächlich repräsentiert hat und sich nie ums wirkliche Geschäft gekümmert hat. Er wusste ja, dass im April 1979 (ursprünglich war Sommer 1979 noch von Neudecker vereinbart worden) ein gewisser Uli H. als Manager kommt, der sich um alles andere kümmert.
D.h. diese ganze Merkel-Abwehr-Geschichte hat Trainer und Mannschaft stark zusammengeschweißt und andererseits Uli H. genügend Raum für seine neuen Ideen gegeben. War m.E. für die Erfolgsgeschichte des ruhmreichen FCB, der aktuell besten Mannschaft Europas :), sehr wichtig
 

mass

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Denke der Begriff "Pal-System" mit der die neuartige Spielweise Einzug in die Fussballgeschichtsbücher und somit auch in das Geschichtsbuch des amtierende Tripple-Siegers hielt, dürfte schon auch ein Ausdruck dessen sein, wessen Ideen da umgesetzt wurden auf dem Platz (sicherlich mit tatkräftiger unterstützung Breitners, den Czernai sicherlöich auf seiner Seite hatte als Kapitän und Kopf auf dem rasen)
 

solskjaer

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Weil wir gerade bei Anekdoten sind:
in der ersten Buli-Saison 63/64 muss man teilweise der Meinung gewesen sein, dass Flüssigkeitsaufnahme vor dem Spiel schädlich ist. So berichten z.B. die 60-Spieler, dass der vorgenannte Max Merkel darauf geachtet hat, dass ab Freitag Nachmittag nur noch wenig bis gar nichts getrunken wurde, damit man am Samstag Nachmittag fit war. :gitche:

*OT aus*
 

Schlonski

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Also das hab ich bei "Gute Freunde: Die wahre Geschichte des FC Bayern München" ganz anders gelesen.
Nachdem man Lorant entlassen musste hat man seinen Assistenten weitermachen lassen, der eigentliche Chef war aber Breitner der gesagt hat wo's lang geht.
Inwieweit diese Aussage mit Quellen und Fakten unterfuettert war weiss ich nicht mehr, wird sich auch schwer beweisen lassen.


Ich hab das Buch auch gelesen. Csernai war in der Mannschaft im Gegensatz zum Kotzbrocken Lorant, anscheinend recht beliebt und man wollte mit ihm die Sache machen. Dass Breitner da großen Anteil hatte weiß ich nicht. Sicher war Breitner auf dem Platz der verlängerte Arm von Csernai, aber bei dem was Breitner in den letzten 30 Jahren öffentlich so an Senf verzapft hat, würde ich ihm jetzt nicht zwingend den übermäßigen taktischen Sachverstand unterstellen, so dass die Erfolge der Anfangs-80er wohl eher auf Csernai´s Pal-System zurückzuführen sind. Ich hab jedenfalls noch nie von Breitner eine sinnvolle Tiefenanalyse eines Spiels oder einer Mannschaft gehört, sondern in der Regel nur medienwirksames Blabla, das bei genauer Betrachtung heiße Luft war. Breitner als Trainer wäre mal interessant gewesen. Aber das hat er wohl nicht gemacht, weil er wusste wie schnell er da als Dampfplauderer entlarvt wird.:D
 

steb

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Breitner als Trainer wäre mal interessant gewesen. Aber das hat er wohl nicht gemacht, weil er wusste wie schnell er da als Dampfplauderer entlarvt wird.:D

da fällt mir ein, wir hätten den ja fast mal als nationaltrainer bekommen... :eek: war das vor ribbeck? wahnsinn, was vor 15 jahren noch möglich war...
 

solskjaer

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da fällt mir ein, wir hätten den ja fast mal als nationaltrainer bekommen... :eek: war das vor ribbeck? wahnsinn, was vor 15 jahren noch möglich war...

Ich finde nicht, dass er sich bzgl. Stärken (Auftreten, Charisma, wie funktioniert eine Mannschaft? wie erreiche ich eine Mannschaft?) und seinen Schwächen/Handlungsfeldern (Taktik) groß von Völler und Klinsmann unterschieden hätte.
 

steb

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hm, ich weiss nicht, ich sehe breitner intellektuell ehrlich gesagt eher in der kategorie matthäus... völler mag auch einfach gestrickt sein und klinsmann hat auch nicht alle latten am zaun, aber gerade letzterer hat schon bewiesen, dass er wenn auch nicht ein guter trainer zumindest ein mutiger "veränderer" mit ein paar respektablen ideen ist. die euro2004 war natürlich eine katastrophe, viel schlimmer hätte es mit breitner auch nicht laufen können, aber breitner alleine, und das war damals ja wohl der plan, wäre schon eine harte nummer gewesen (klinsmann hat man halt immerhin löw zur seite gestellt, ich glaube sowas hätte man mit breitner nicht machen können).
und seine stärken und schwächen als trainer kann man irgendwie auch nicht so richtig einschätzen, weil man ihn ja nirgends als solchen erlebt hat. von der persönlichkeit her glaube ich halt, dass es da ein gewisses seriösitätsproblem gibt.
 
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Guback

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Wobei Breitner gerade als Spieler ja immer so ein (von ihm sicher auch geschickt in Szene gesetztes) Intellektuellenimage anhaftete - also genau das Gegenteil eines Lothar M.

Bei manchen seiner Aussagen kommen einem in der Tat Zweifel ob seiner Fähigkeiten. So ganz verblödet ist er aber meines Erachtens nicht. Immerhin hat er Abitur.

Wieviel Aussagekraft das in Bezug auf den Trainer Paul Breitner hätte, ist aber nur schwer zu beurteilen. Auch der Kaiser ist sicher kein Nobelpreisträger, war als Trainer aber sehr erfolgreich.
 

Shafran

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Im Nachhinein gesehen war Csernai eine zentrale Figur in einer der vielleicht wichtigsten Phasen der Vereinsgeschichte. Durch die Spielerrevolte wurde der moderne Csernai Trainer, der die Mannschaft taktisch in die 80'er führte. Nur aufgrund der sportlichen Erfolge (nicht nur Titel, sondern auch Respekt für die innovative Spielweise) konnte der junge Hoeness seine Position im Verein festigen.
Dass Neudecker nach dem Spieleraufstand ging war auch sehr wichtig. Neudecker war kein schlechter Mann, er machte, zusammen mit Schwan, die Erfolge der 70'er möglich, aber er war kein Mann der Zukunft, wie auch die kuriose Merkel-Nominierung zeigte. 77-79 war die große Ära der 70'er vorbei, die Beckenbauers, Müllers, Maiers gingen, die Vereinskassen waren leer, man drohte im Mittelmass zu versacken, während Vereine wie der HSV mit modernem Fussball ("Pressing!") und spektakulären Transfers (Keegan) an uns vorbeizogen.
Neudecker, Schwan, Merkel- ihre Verdienste sind unbestritten, aber die Revoluzzer Hoeness, Csernai, Breitner haben den Verein auf und neben dem Platz komplett neu aufgestellt. Da wurde die Basis der wirtschaftlichen und sportlichen Dominanz gelegt, die bis heute anhält. Wie gut da gearbeitet wurde, zeigt auch der Vergleich mit der damaligen Konkurrenz, was ist aus dem HSV, Köln oder Gladbach geworden? Gerade gegenüber Hamburg und Köln sehe ich keine gravierenden Standortvorteile, klar, das Olympiastadion war ein Glücksfall, aber jene Vereine hatten damals auch große, zeitgemässe Spielstätten. Und Gladbach mag zwar nicht zu den grössten Städten zählen, liegt aber im bevölkerungsreichen Rheinland und hätte mit dem jugendlichen Image und den Erfolgen der 70'er ein Weltverein werden können, wie beispielsweise Manchester United, die auch nicht unbedingt in einer Metropole beheimatet sind.
Wie schwer Csernais Beitrag in dieser Entwicklung wiegt, weiss ich nicht. In jedem Fall war er der richtige Mann zur richtigen Zeit und hat einen super Job gemacht. Rummenigge wurde unter ihm zum Weltstar, junge Spieler wie Augenthaler etablierten sich. Und ob's seine taktische Finess oder das Gefühl für den Umgang mit Stars wie Breitner war, am Ende stand seine Zeit für Erfolg.
 
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