O-Scoring + Nachbesprechung: Klitschko vs. Castillo / Abraham vs. Velazco etc.


NEO

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Sorry, das hat jetzt mit dir persönlich nichts zu tun, aber ich denke schon dass es hier ein paar ernsthaft gefährdete Freaks gibt. was diese Klitschko-mania betrifft. Wenn ich zB. lesen muss dass Wladimir nie wieder hart hart getroffen werden kann, dreht sich mir der Magen um.. :kotz:
 

Patrick

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jisi schrieb:
Diejenigen, die Castillo jetzt wieder schlecht reden, dafür habe ich kein Verständnis mehr. Castillo wurde als Gegner von HBO ausgesucht, nachdem Byrd nicht wollte, Lyakhovich nicht konnte.

Und das war er auch, einer der besten Schwergewichtskämpfe der letzten Zeit. Habe mir den Kampf noch mehrmals angesehen. Und diejenigen, die diesen Kampf jetzt noch kritisieren, tut mir leid, da weiß ich nicht, was man vom Boxen erwartet, eine Blutschlacht, wo sich zwei auf den Kopf hauen und am Ende aufgrund von Nehmerqualitäten einer noch steht? Solche Kämpfe wird man von Wladimir mit Sicherheit nicht sehen, möchte ich auch nicht. Aber dieser Kampf, das war eine boxerische Weltklasse-Leistung.

Wladimir Klitschko hat seine Fehler abgestellt aus dem Williamson-Kampf, sollte man auch mal erwähnen. Er boxte ruhig und konzentriert, locker wie schon lange nicht mehr. Boxte mit dem Kopf, ähnlich wie im McCline Kampf, da warf man McCline auch vor nicht gewollt zu haben, aber er konnte nicht, so wie Castillo auch nicht konnte. Allerdings war dieser Kampf noch besser als der gegen McCline.

Die 1. Runde, Castillo ist beweglich, super schnell. Wladimir kommt ihm auf schnellen Beinen sehr gut hinterher, WK ist wesentlich schneller und geschmeidiger, als selbst ich das erwartet habe und fängt Castillo in einem Boxring mit Maximalmaßen, mehrfach mit seinem linken Haken ab und bringt auch den Jab mehrfach ins Ziel. Da Castillo so beweglich ist, äußerst schwer zu treffen (man vergleiche man den Kampf Ulrich vs. Barney, wo Ulrich Barney nur hintergetapst ist). Und dieser linke Haken ist einzigartig in der Schwergewichtszene. Ich kenne keinen Schwergewichtler, der diesen Schlag überhaupt beherrscht. Und WK hat ihn perfekt gezeigt. Diese Schläge gingen alle auf das Ohr von Castillo, dort sitzt der Gleichgewichtssinn.

Überhaupt WK hat mit seiner Linken äußerst variabel gearbeitet, locker geboxt, überhaupt nicht verkrampft, vergleicht man seinen Kampf mal mit Nicholson, wo er wesentlich verkrampfter war.

Auch die 2te Runde lief ähnlich, WK arbeitet mit der Linken, setzt nicht, wie im Williamson-Kampf zu früh die Rechte hat, läßt sich Zeit. Castillo versucht mit der Linken zu kontern und Wladimir blockt mit der rechten diesen Konter ab. Habe ich vorher bei WK noch nie gesehen, dieses Blocken mit der rechten Faust. Blitztschnell war seine Rechte oben, um sich zu verteidigen.

Den KO dann locker herausgeboxt und nicht erzwungen.

Ich kann Emanuel Steward da verstehen, dass er das sagt. Es ist auch so, und diejenigen, die diese Technik anscheinend nicht sehen bzw. anerkennen, haben für mich keine Ahnung von Boxen. Denn Boxen ist mehr, als sich auf den Kopf zu schlagen und am Ende bleibt jemand stehen.

Ein intelligenter Boxer, der über diese Technik verfügt, wird nicht getroffen und hätte WK so gegen Corrie Sanders geboxt, wäre er auch in diesem Kampf nicht KO gegangen.

Die Arbeit mit Emanuel Steward zahlt sich wirklich aus. WK war vor dem Kampf sehr locker und auch im Kampf. Das Coaching in der Ecke auch sehr gut. Man merkt das Vertrauen zwischen Boxer und Trainer.

Nach dieser Leistung freue ich mich auf den nächsten Kampf und werde wesentlich ruhiger zuschauen

Meine Gedanken zu dem Kampf:

Eliseo Castillo hatte sich eine Strategie zu Recht gelegt, die man in Runde 1 sehr gut erkennen konnte. Er war beweglich und hat zum Körper geschlagen.
Ab Runde zwei hat er diese Bemühungen eingestellt, vielleicht dachte er Wladimir müsste da schon stehend KO sein. :confused:
Dann hat er nochmal einen lahmen Versuch des Rope-A-Dope unternommen, auf den Wladimir diesmal nicht hereingefallen ist. Andererseits muss man dazu auch schon ein Monsterkinn wie Brewster haben und der "Cruisergewichtler" Castillo hat dieses mit Sicherheit nicht, wodurch die Sache auch zu Ende gewesen wäre, wenn Wladimir draufgegangen wäre. Nachdem beide Taktiken fehlgeschlagen sind hat Castillo den Betrieb endgültig eingestellt.

Der Kampf hat Wladimir Klitschko natürlich kein Stück weitergebracht. Ob er seine Kräfte jetzt besser einteilt und ökonomischer boxt, kann man nicht beurteilen, da Wladimir grundsätzlich nur anfängt aggressives Offensivboxen mit hohem Schlagoutput zu praktizieren (aka Overpest), wenn er attackiert wird. Er handelt dann gemäß dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung". Brewster hat eine solche Attacke zu Beginn der ersten Runde gefahren und Wladimir hat entsprechend "panisch" reagiert. Fairerweise muss man sagen, viele Boxer hätten nicht die Nehmerfähigkeiten um eine solche Panikattacke von Wladimir zu überstehen. :D
Nun hat Castillo mangels Größe diesen Versuch nie unternommen. Deswegen hat Wladimir seinen Stil bequem durchziehen können, genau wie gegen McCline. Das ist kein alleiniges Result des Monsterjabs von Wladimir, sondern davon das bspw. McCline schon immer ein ängstlicher Boxer war/ist.

Ich bin auch von Emmanuel Steward als Trainer momentan wenig überzeugt. Seine Schleimer- und Söldnermentalität seit dem Lewis-Rücktritt gefällt mir auch nicht. Er hat sich praktisch bei jedem Boxer angebiedert (Harris, Forrest, Fields, Klitschko etc.). Die Ratschläge in der Ecke könnte er auch auf Tonband aufnehmen und mir mitgeben. Je nach Situation spiele ich dann
"Machst du sehr gut" , "Machst du mehr" oder "Machst du weniger" ab. ;)

Fazit: Die Fragen bleiben dieselben wie vor dem Kampf.
 

Totto

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@Patrick

Ich weiß nicht, ob Stewart im Training auch so kritiklos ist. Vermute ich mal nicht.

Aber im Kampf ist das in den meisten Fällen die beste Strategie. Psychologie und positive Konditionierung.

Ich erinnere nur an Wegeners: "Keine Konzentrationsschwächen jetzt!" kurz bevor Beyer zum ersten Mal im ganzen Kampf gepennt hat und prompt niedergeschlagen wurde.
 

Patrick

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Totto schrieb:
@Patrick

Ich weiß nicht, ob Stewart im Training auch so kritiklos ist. Vermute ich mal nicht.

Aber im Kampf ist das in den meisten Fällen die beste Strategie. Psychologie und positive Konditionierung.

Ich erinnere nur an Wegeners: "Keine Konzentrationsschwächen jetzt!" kurz bevor Beyer zum ersten Mal im ganzen Kampf gepennt hat und prompt niedergeschlagen wurde.

Ein paar taktische Anweisung dürfte er schon einfließen lassen. Zumindest im Kampf gegen Brewster hat er, vielleicht wegen mangelnder Kenntnis seines Schützlings (ein Zeichen eines guten Trainers ?) dauernd Wladimir aufgefordert weiterzudrücken, obwohl das Tempo viel zu hoch war.
 
Zuletzt bearbeitet:

stunner

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Hi folks!

Was ich wirklich witzig finde, dass hier ständig ein "Kampf" diskutiert wird.
Für mich war das Ergebnis ein eindeutiger Sieger ohne vorherigen Wettkampf.

Castillo war vielleicht anfangs noch schnell auf den Füßen, hat sich damit aber niemals aus der Gefahrenzone oder in eine vernünftige Angriffsposition gebracht. Er hat nur die Beine bewegt. (Okay, das hat er ziemlich flott getan)
Waldi ist ihm stoisch hinterhergetrabt und hat immer mal wieder den Jab reingestochen, der aber weder extrem häufig kam, noch besonders druckvoll.
Castillos Meidbewegungen im Oberkörper waren kaum vorhanden und seinen Kopf hat er, wenn überhaupt, viel zu spät aus dem Zentrum selbst langsamer Linker gebracht.
Einen Konditionsnachweis konnt Waldi nicht erbringen, weil diese zu keiner Zeit des Kampfes gefordert wurde. Ich bin überzeugt, selbst die Pratzen-Arbeit vor dem Kampf war anstrengender als das was im Ring passierte.
Es ist dem Waldi nicht anzulasten, dass sein Gegner nicht um des Sieges willen kam, ja, nicht einmal um sich ienigermaßen mit Anstand über die Runden zu bringen.
Klitschko war weder konditionell, noch technisch, noch deffensiv oder offensiv gefordert. Über seinen Zustand oder gar seine Zukunft hat dieser Krampf soviel ausgesagt wie ne Runde Schattenboxen.

Steigen wir mal nicht zu den Sternen, aber als Standortbestimmung wären (und die fand ich alles andere als toll) Sprott oder Koc, Sam oder Häußler, Hofmann, Valuev oder Krasniqui, oder kürzer, jeder Gegner der sich zumindest bemüht, angemessener gewesen.
Albern finde ich auch, dass immer wieder solche Größen wie der "Tyson-Zerstörer" Williams ins Gespräch gebracht werden. Jeder der davor genannten nationalen Größen wäre eine stärkere Herausforderung.
Von der Castillo-Vorstellung auf die Chancen gegen Byrd zu schließen finde ich noch unmöglicher. Der kann nämlich tatsächlich was und würde sich sicher wenigstens wehren wollen.

Es bleibt einfach ein fader Nachgeschmack und ein Haufen offener Fragen.
Den Sieg kann dem Waldi keiner absprechen, aber dieser Sieg ist nix wert.
Wie er daraus Selbstvertrauen ziehen will ist mir auch ein Rätsel. Als Sportler sollte er sich mit Sportlern messen. Sonst kann er auch im Park Rentner verkloppen und damit sein Ego aufbauen.
Ich freu mich für die Fans, dass der Waldi diesmal nicht untergegangen oder ausgestiegen ist. Aber wer diesen Nichtkampf in die Weltklasse jubeln kann, der schafft es auch in Deutschland die Vollbeschäftigung herbeizureden.

Gruß

s.

Achja, @CC: Das ist mir irgendwie untergegangen, dass Du auf die Geschichte mit der bewerteten Kondition reagiert hast. Dich hatte ich damit nicht gemeint. Andere haben Wertungen vorgenommen, die ich einfach nicht nachvollziehen konnte und Du fühltest Dich angesprochen. Du warst aber nicht gemeint, deshalb Sorry!
 

Ron-Ron

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jisi schrieb:
Weil Wladimir Klitschko wieder so boxt, wie er früher geboxt hat, vor allen Dingen als Amateur. Es war ja kein Zufall, dass er sehr viele Kämpfe vorzeitig beendete, ohne selbst getroffen zu werden. Das lag an seinem Boxstil.

Der "alte" Wladimir war am Samstag wieder zu erkennen, eben noch besser. Und da wird es für einen Gegner sehr schwierig ihn zu treffen. Denn immer darauf vertrauen, dass er am Ende der 5ten Runde von selbst zusammen bricht, also die Taktik geht nicht auf.

oh mann, ich will gar nicht wissen, was mit dir los ist, sollte wladi mal einen richtigen boxer besiegen :idiot:

das er viele kämpfe beendete ohne getroffen zu werden liegt v.a. an der gegnerwahl. körperlich unterlegene gegner mit wirrem taktischem konzept.

ich will nicht bestreiten, dass wladis offensiv-stil sehr schön anzusehen ist und er auch ne menge firepower hat, aber das ist bei ihm nicht die frage. er hat am samstag castillo bezwungen, den 67. bei boxrec, einen an der schlaghand gehandicappten wattebauschwerfer, der mit so einem kaliber noch nie im ring stand und folglich auch taktisch etwas konfus erschien, der ganze 4 oder 5-mal einen schuss abgefeuert hat.

wladi muss seine dämonen besiegen, sanders und brewster, welche nun wirklich nicht zur absoluten weltspitze gehören. und zu behaupten, er würde nie wieder getroffen werden, das meinst du nícht ernst, oder? :crazy: ja soll er denn für den rest seines lebens gegen butterbean, julius francis und moli kämpfen? :laugh2:

wladi hat castillo besiegt, nicht "smokin" joe frazier! den wirst du nicht kennen, aber schau dir einfach mal den "fight of the century" an und frag dich mal ob wladi diese linken haken auch vermeiden, ja sogar wegstecken, könnte!
 

stefanmüller

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seit 01.06. in berlin
Die Ratschläge in der Ecke könnte er auch auf Tonband aufnehmen und mir mitgeben. Je nach Situation spiele ich dann
"Machst du sehr gut" , "Machst du mehr" oder "Machst du weniger" ab. ;)

Fazit: Die Fragen bleiben dieselben wie vor dem Kampf.

Seit wann spricht Steward deutsch, er spricht viel mehr in der ringpause mit wladimir, scheinbar verstehst du kein Englisch.
 

jisi

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Die Taktik von Steward ist in diesem Kampf aufgegangen und so wie Wladimir geboxt hat, trägt auch Steward dazu bei.

In der Ringpause konnte man sehen, dass die beiden ein sehr gutes Team sind, WK hört aufmerksam zu und setzt sofort um, was Steward ihm sagt, das war auch im Williamson-Kampf schon so.

Emanuel Steward leistet hervorragende Arbeit und der Kampf am Samstag von WK macht Lust auf mehr.

Wladimir Klitschko hat am Samstag wieder richtig Lust aufs Boxen gehabt, war psychisch und physisch sehr gut vorbereitet. Das hat man schon beim Walk-in gemerkt.

Castillo war keineswegs schlecht vorbereitet, ganz im Gegenteil. Aber in der 1ten Runde hat Castillo in Wladimirs Augen gesehen, dass WK eben nicht der geborchene Boxer ist, der leicht zu besiegen ist. Diese Erkenntnis gepaart mit den Jabs und linken Haken, die teilweise am Kopf von Castillo landeten, teilweise aufs Ohr gingen, führten dazu, dass Castillo nicht so boxen konnte, wie er es sich vorgenommen hat. Bei diesen vielen Schlägen auf den Gleichgewichtssinn ist es nunmal auch normal, dass Castillo in der 2ten Runde schon langsamer wurde.
 

Patrick

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stefanmüller schrieb:
Seit wann spricht Steward deutsch, er spricht viel mehr in der ringpause mit wladimir, scheinbar verstehst du kein Englisch.

Yo, Yo, I speak English. Look. Yo, Yo example. Use CAPS LOCK for proper writing. In Yo Yo German write Eigennamen and Substantive great. Yeah, Yo Adrian. :D
 

Totto

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@Patrick

Meiner Meinung nach war das Tempo im Brewster-Kampf nicht außergewöhnlich hoch, insofern schon okay, dass Stewart Druck gefordert hat. Dass er aber nicht gemerkt hat, was mit Wladimir los war, war schon komisch. Aber scheinbar hat das ja keiner so richtig gemerkt/verstanden. Er selbst und sein Bruder auch nicht.
 

CocaCoala

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Patrick schrieb:
Yo, Yo, I speak English. Look. Yo, Yo example. Use CAPS LOCK for proper writing. In Yo Yo German write Eigennamen and Substantive great. Yeah, Yo Adrian. :D

man beachte vorallem den beruf, den herr stefan müller in seinem profil angegeben hat!!! :ricardo:

mit lustigem PISA-gruss

CC

:wavey:
 

jisi

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Totto schrieb:
@Patrick

Meiner Meinung nach war das Tempo im Brewster-Kampf nicht außergewöhnlich hoch, insofern schon okay, dass Stewart Druck gefordert hat. Dass er aber nicht gemerkt hat, was mit Wladimir los war, war schon komisch. Aber scheinbar hat das ja keiner so richtig gemerkt/verstanden. Er selbst und sein Bruder auch nicht.

Das stimmt, aber am Ende der 4ten Runde hat Steward schon gemerkt, dass Wladimir am Ende war. Aber WK hatte Brewster am Boden und Steward sagte wohl sinngemäß: "Noch eine Runde". Ich glaube, da wollte er WK Mut machen, noch eine Runde durchzuhalten und fast hätte er es auch geschafft.

Vernünftigerweise hätte man den Kampf beenden müssen. Aber das hätte dann auch Vitali tun können bzw. müssen. Emanuel Steward ist als Trainer eher dafür bekannt, aus den Boxern das letzte "herauszuholen" und WK hat Brewster ja in der 4ten Runde am Boden gehabt. Ich glaube auch Vitali hat gedacht, er schafft das noch. Für alle Beteiligten war es eben merkwürdig.

Wladimir hat selbst gesagt, er habe am Ende der 1ten Runde gemerkt, dass etwas nicht gestimmt hat. Schaut man den Kampf nochmal an, sieht man das er in der Ringpause tatsächlich ansetzt um etwas zu Steward zu sagen, lässt es dann aber. Er selbst sagte, er wollte Steward nicht sagen, dass er sich schwach fühlte, warum auch immer. Vielleicht hätte er es tun sollen.

Aber wie dem auch sei, nach so einem Kampf an jemanden festzuhalten, sei es Trainer am Boxer oder Boxer am Trainer, dazu gehört sehr viel Vertrauen und die Erkenntnis, dass dieser Kampf nicht der Leistungsstand des Trainers/Boxers ist.
 

Rapidfire

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stunner schrieb:
Hi folks!

Was ich wirklich witzig finde, dass hier ständig ein "Kampf" diskutiert wird.
Für mich war das Ergebnis ein eindeutiger Sieger ohne vorherigen Wettkampf.

Castillo war vielleicht anfangs noch schnell auf den Füßen, hat sich damit aber niemals aus der Gefahrenzone oder in eine vernünftige Angriffsposition gebracht. Er hat nur die Beine bewegt. (Okay, das hat er ziemlich flott getan)
Waldi ist ihm stoisch hinterhergetrabt und hat immer mal wieder den Jab reingestochen, der aber weder extrem häufig kam, noch besonders druckvoll.
Castillos Meidbewegungen im Oberkörper waren kaum vorhanden und seinen Kopf hat er, wenn überhaupt, viel zu spät aus dem Zentrum selbst langsamer Linker gebracht.
Einen Konditionsnachweis konnt Waldi nicht erbringen, weil diese zu keiner Zeit des Kampfes gefordert wurde. Ich bin überzeugt, selbst die Pratzen-Arbeit vor dem Kampf war anstrengender als das was im Ring passierte.
Es ist dem Waldi nicht anzulasten, dass sein Gegner nicht um des Sieges willen kam, ja, nicht einmal um sich ienigermaßen mit Anstand über die Runden zu bringen.
Klitschko war weder konditionell, noch technisch, noch deffensiv oder offensiv gefordert. Über seinen Zustand oder gar seine Zukunft hat dieser Krampf soviel ausgesagt wie ne Runde Schattenboxen.

Steigen wir mal nicht zu den Sternen, aber als Standortbestimmung wären (und die fand ich alles andere als toll) Sprott oder Koc, Sam oder Häußler, Hofmann, Valuev oder Krasniqui, oder kürzer, jeder Gegner der sich zumindest bemüht, angemessener gewesen.
Albern finde ich auch, dass immer wieder solche Größen wie der "Tyson-Zerstörer" Williams ins Gespräch gebracht werden. Jeder der davor genannten nationalen Größen wäre eine stärkere Herausforderung.
Von der Castillo-Vorstellung auf die Chancen gegen Byrd zu schließen finde ich noch unmöglicher. Der kann nämlich tatsächlich was und würde sich sicher wenigstens wehren wollen.

Es bleibt einfach ein fader Nachgeschmack und ein Haufen offener Fragen.
Den Sieg kann dem Waldi keiner absprechen, aber dieser Sieg ist nix wert.
Wie er daraus Selbstvertrauen ziehen will ist mir auch ein Rätsel. Als Sportler sollte er sich mit Sportlern messen. Sonst kann er auch im Park Rentner verkloppen und damit sein Ego aufbauen.
Ich freu mich für die Fans, dass der Waldi diesmal nicht untergegangen oder ausgestiegen ist. Aber wer diesen Nichtkampf in die Weltklasse jubeln kann, der schafft es auch in Deutschland die Vollbeschäftigung herbeizureden.

Gruß

s.

Achja, @CC: Das ist mir irgendwie untergegangen, dass Du auf die Geschichte mit der bewerteten Kondition reagiert hast. Dich hatte ich damit nicht gemeint. Andere haben Wertungen vorgenommen, die ich einfach nicht nachvollziehen konnte und Du fühltest Dich angesprochen. Du warst aber nicht gemeint, deshalb Sorry!

Dein Posting würde ich so unterstreichen. :thumb:

Aber daß Du den Häußler mit in die Aufzählung aufgenommen hast ? :eek: :D
 

molly

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habe mich sehr gefreut über den ko-sieg. bin klitschko-fan.
ich hätte mich über einen tko-sieg weiter hinten und einen aggresiveren
castillo mehr gefreut.
klar wk hat dies nicht zugelassen.
die taktik war sehr gut umgesetzt. ob man castillo aber mit sanders und
brewster vergleichen kann weiss ich nicht.

aber ich bin der meinung das wenn er gegen die beiden oben genannten
so geboxt hätte wie gegen catillo gewonnen hätte.

sah im tv aber wirklich sehr einseitig aus und ich kann jeden verstehen
der jetzt die argumente vom ausgesuchten gegen ohne punch bringt.

für die die so denken die sollten sich noch einmal den fight
vk vs. sanders ansehen und diesen fight mit dem jetzigen von wk.
vergleichen. die taktik der brüder ist meines erachtens in beiden kämpfen
die selbe.

das resultat könnte/hätte (natürlich alles frasen) sein das wk den
kampf mit der taktik gegen castillo gewonnen hätte, und wk ist der
technisch bessere boxer der beiden.

wenn er so einen stärkeren gegener, ich denke da an golota, brewster
sanders, tua, ruiz oder byrd, domminiert dann hut ab.

Ich wünsche es ihm aber ich muss wk recht geben wenn er sagt
zitat:
auf die frage was der eindeutige beeindruckende sieg bedeutet:
Um ganz ehrlich zu sein, ich habe das nicht als grandiosen Sieg
empfunden. Es war vor allem wichtig wieder gekämpft und gewonnen zu
haben. Es ist wie eine Art Meilenstein auf einem Weg in eine bessere Zukunft.


auf vitali gab für diesen fight die note 1:
So sei es! Das freut mich natürlich.

ich lese aus diesen antworten das auch er sich mehr von seinem gegner
erhofft hat.

abraham: den fight fand ich klasse aber im ganzen hatte abraham für mich
nur eine taktik den gegner umzuhauen. für mich sah das ganze wie ein wilde
gut aussehende prügellei aus. gegen boxer die auch technisch überzeugen
können (rjj in seinen besten zeiten, hopkins oder auch sturm) räume ich ihn
auf grund seiner taktischen undiiszipliniertheit im ring keine chance ein.
bei punchs von ihm die nicht treffen ist offen wie ein scheunentor.
 

jisi

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:thumb:

Und was Abraham angeht, er muss wirklich an seiner Disziplin im Ring arbeiten. Live fand ich den Kampf besser, als nachher auf dem TV. Da konnte man schon sehen, dass er extrem offen wird, wenn er fightet. Gegen einen erfahrenen Gegner kann das gefährlich sein.
 

Totto

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@molly

Da brauch man gar nicht zwischen den Zeilen lesen. Wladimir hat doch selbst auch gesagt (weiß nicht mehr, wo), dass er sich selbst gewundert hat, dass Castillo nach der ersten Runde so langsam und unbeweglich geworden ist.
 
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