thesweetscience
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Denke auch dass es viel Psyche war. Der stieg in den Ring und dachte er macht jetzt mit Ngannou was er will. Und dann war das auf einmal nen Gegner der wie ein Top 10 man mit Punch geboxt hat. Und da dann den Schalter von " ich spiele nen bisschen und knock dich aus wenn du müde wirst" zu "ich rufe jetzt die 100% voll ab" umzulegen ist schwer. Kennt man ja auch von anderen Sportarten wie beim Fußball. Wenns einfach nicht klick macht und das Favoritenteam Vollgas geben kann. Hätte man Fury 5 Tage vorher mit der Glaskugel sagen können, Junge das wird nen ganz schwerer Brocken glaube ich, dass Fury ob jetzt 100% austrainiert oder nicht, ganz anders ausgesehen hätte.Bei allen Einschätzungen sollte man trotzdem die Psyche dabei nicht unterschätzen. In der Praxis ist es manchmal gar nicht so einfach sich auf einen vermeintlich "schwächeren" Gegner vorzubereiten und diesen zu boxen. Unbewusst bzw. im Hinterkopf entsteht da manchmal durchaus ein zu grosser Druck unbedingt siegen zu müssen. Das kann trotz eigentlich guter Vorbereitung oder trotz nicht Unterschätzung des Gegners nicht immer verhindert werden.
Da reicht manchmal sogar z.B. beim Warm machen, im Vorfeld im Training oder in den ersten Minuten des Kampfes irgendeine Kleinigkeit aus, dass nichts klappen will, dass man verkrampft, unsicher wird und seine eigentliche Leistung gar nicht abrufen kann. Und wenn ein Gegner dann auch noch über sich hinaus wächst, dich vor Probleme stellt usw. ist es schnell um den Favoriten geschehen
Stelle mir das umgekehrt bei Usyk durchaus ähnlich schwer vor, falls es doch zu Fury gegen Usyk kommen sollte. Allein eine undankbare Aufgabe vom Erwartungsdruck und vergleichbar mit einer Art Fluch nach dem Motto: da wurde Fury von einem "Amateur" entzaubert, da muss das einer wie Usyk erst recht schaffen.
Ist eben wirklich manchmal selbst für erfahrene Sportler bei bester Professionalität keine einfache Sache solche Kopfsachen in den Griff zu bekommen. Nicht umsonst kommt es ja überall im Sport gelegentlich zu Upsets, wo die Experten dann paradoxerweise fassungslos sind, aber eigentlich sollte das jeder nachvollziehen können, der schon einmal irgendwelche subjektiv wichtigen Wettkämpfe oä. bestritten hat.
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